OAG-Preis
Im Jahre 1873 wurde in Tokyo die Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, kurz auch Ostasiatische Gesellschaft (OAG) genannt, von deutschen Kaufleuten, Gelehrten und Diplomaten in Tokyo gegründet. Ausweislich der Homepage dieser Gesellschaft ist es ihr Ziel, die Länder Ostasiens, insbesondere Japan, zu erforschen und Kenntnisse darüber zu verbreiten. Diese wissenschaftliche Aufgabe verbindet die OAG mit einer geselligen Funktion. So sind neben der Vortrags- und Veröffentlichungstätigkeit Exkursionen, Reisen, Feiern und kulturelle Veranstaltungen Bestandteil ihrer Aktivitäten. Daneben wird eine Bibliothek mit Werken in deutscher und englischer Sprache unterhalten.
Diese OAG, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Gesellschaft, die erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Hamburg gegründet wurde, lobte im Jahre 1985 einen zunächst auf die Dauer von 10 Jahren angelegten OAG-Preis aus. Mit ihm sollten jüngere Wissenschaftler für ihre Arbeit vor allem auf dem Gebiet der geisteswissenschaftlichen Japanforschung ausgezeichnet werden. Zu einer Preisverleihung ist indes nur dreimal gekommen.
Am 30.9.1987 ging der erste Preis an Historiker Dr. phil. Gerhard Krebs für seine Freiburger Dissertation: Japans Deutschlandpolitik 1935–1941. Eine Studie zur Vorgeschichte des pazifischen Krieges, die im Jahre 1984 in 2 Bänden in der Schriftenreihe der Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens in Hamburg erschien.
Der Preis wurde am 18.10.1989 zum zweiten Mal verliehen an die Japanologin Dr. phil. Livia Monnet für ihre Wiener Dissertation Paradies im Meer des Leidens: Die Minamata Krankheit im Werk der Schriftstellerin Ishimure Michiko, die 1988 in den Beiträgen zur Japanologie des Instituts für Japanologie der Universität Wien erschien.
Die dritte Preisverleihung erfolgte am 13.11.1991. Geehrt wurde die Japanologin Dr. phil. Ulrike Schaede für ihre Marburger Dissertation Geldpolitik in Japan 1950–1985, die in der Marburger Japan Reihe im Jahre 1989 erschien.