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Sofja Kovalevskaja-Preise für Dr. Hitoshi Omori und Dr. Kenji Fukushima, 2018

Zwei der sechs internationalen Forschertalente stammen in diesem Jahr aus Japan. Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt an die Preisträger je bis zu 1,65 Millionen Euro Preisgeld, um damit bei ihren Gastgebern in Berlin, Bochum, Freiburg, Heidelberg, Saarbrücken und Würzburg eigene Arbeitsgruppen aufzubauen.

Mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis bekommen die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in einer frühen Phase ihrer Karriere Risikokapital für innovative Projekte. Der Preis soll durch den Aufbau einer eigenständigen Nachwuchsgruppe an einer Forschungsinstitution in Deutschland den Einstieg in die wissenschaftliche Karriere in Deutschland ermöglichen.

Mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gestifteten Sofja Kovalevskaja-Preis zeichnet die Alexander von Humboldt-Stiftung die wissenschaftlichen Spitzenleistungen von besonders vielversprechenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern aus dem Ausland aus.

Die Sofja Kovalevskaja-Preise werden am 22. November bei einer Preisverleihung in Berlin feierlich überreicht. Eine Einladung an die Medien folgt.


Dr. Hitoshi Omori, Sofja Kovalevskaja-Preisträger 2018

Keine Scheu vor Widersprüchen

Der theoretische Philosoph Hitoshi Omori gilt als Experte in den nichtklassischen Logiken, insbesondere der parakonsistenten Logik und des sogenannten Dialethismus. Widersprüchliches wird hier toleriert. Es geht darum zu untersuchen, wie auf Basis widersprüchlicher Informationen Argumentationen und Theorien aufgebaut werden können, die logisch relevant sind. Hitoshi Omori bewegt sich damit im Bereich der Grundlagenforschung an der Schnittstelle von Philosophie und Mathematik.

Mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis wird Dr. Hitoshi Omori in Bochum unter anderem daran arbeiten, ein systematisches Verständnis parakonsistener Logiken zu entwickeln und Bezüge zur Philosophiegeschichte zu untersuchen. Er wird bei seinem Gastgeber Prof. Dr. Heinrich Wansing an der Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Logik und Erkenntnistheorie seine Forschung Ende 2108 aufnehmen.

Dr. Hitoshi Omori wurde in Japan geboren und studierte dort am Tokyo Institute of Technology, wo er auch promoviert wurde. Anschließend war er als Postdoktorand an der City University of New York, USA, und verschiedenen Universitäten in Japan tätig. Daneben verbrachte Hitoshi Omori Gastaufenthalte an der University of Melbourne, Australien, der University of St. Andrews, Vereinigtes Königreich, und an der Ruhr-Universität Bochum. Dort wird er seine Forschungen ab Dezember 2018 als Sofja Kovalevskaja-Preisträger fortführen.


Dr. Kenji Fukushima, Sofja Kovalevskaja-Preisträger 2018

Die Evolution fleischfressender Pflanzen

Der Evolutionsbiologe Kenji Fukushima untersucht, wie ähnliche Merkmale fleischfressender Pflanzen in den verschiedenen Pflanzenordnungen entstanden sind und wie dabei die Veränderungen auf genetischer Ebene und im äußeren Erscheinungsbild der Pflanzen zusammenhängen.

Als Sofja Kovalevskaja-Preisträger wird Kenji Fukushima in Würzburg an neuen molekulargenetischen Werkzeugen arbeiten, die die Funktion bestimmter Gene in fleischfressenden Pflanzen analysieren können. Bei seiner Arbeit wird er innovative Ansätze aus Bioinformatik und experimenteller Biologie verknüpfen. Seine Forschung hilft nicht nur die Evolution der carnivoren Pflanzen zu verstehen. Sie beleuchtet grundsätzliche Prozesse, wie sich komplexe Merkmale in der Evolution entwickeln und wie biologische Systeme auf natürliche Selektionsprozesse reagieren.

Dr. Fukushima wird an Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Julius-von-Sachs-Institut für Biowissenschaften bei Prof. Dr. Rainer Hedrich 2018 seine Forschung aufnehmen.

Dr. Kenji Fukushima wurde in Japan geboren, machte zunächst seinen Bachelor of Agriculture an der japanischen Tokai University. Für seine Promotion, die er 2015 abschloss, wechselte er an die Graduate University for Advanced Studies, SOKENDAI, in Hayama, Japan. Im Anschluss ging Kenji Fukushima mit einem Forschungsstipendium der Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) an die University of Colorado Denver, USA, wo er seitdem als Postdoktorand forscht.

Quelle: Alexander von Humboldt Stiftung

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