Neues vom JSPS-Club 02+03/2014

 

Interview mit dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Japan, Herrn Dr. Hans Carl von Werthern

vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Am 10. März 2014 hat der neue Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Japan, Dr. Hans Carl von Werthern, sein Amt in Tokyo angetreten. Dies war Anlass für „Neues vom Club“, ihn um ein Interview zu bitten, was er dem Verfasser am 3. Juni 2014 gewährte.

Das Photo zeigt den Botschafter links und den Vorsitzenden im Arbeitszimmer des Botschafters in der Kanzlei der Deutschen Botschaft in Tokyo (Foto: Heinrich Menkhaus)

Menkhaus: Sehr geehrter Herr Botschafter, ich danke Ihnen für die Bereitschaft zu einem Interview für die Mitgliederzeitschrift der Deutschen Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten. Lassen Sie mich zunächst fragen, welche Perspektiven Sie für die deutsch-japanischen Beziehungen in den nächsten Jahren sehen.

von Werthern: In meiner noch jungen Amtszeit habe ich gleich an zwei bedeutenden Treffen teilnehmen können, einmal dem Besuch von Bundesaußenminister Steinmeier in Japan und zum anderen dem Besuch des japanischen Ministerpräsidenten Abe in Deutschland. Damit dürfte der persönliche Austausch auf hoher politischer Ebene neuen Schwung erfahren haben. Ich halte den persönlichen Austausch auf höchster Regierungsebene für sehr wichtig, weil Deutschland und Japan als hochentwickelte und sehr erfolgreiche Industrienationen und Rechtsstaaten auch einer Reihe von gemeinsamen Herausforderungen gegenüberstehen, wie etwa demographischer Wandel, Klimaänderung, Neuorientierungsbedürfnis bei der Energiepolitik u.a. Bei dem Besuch von Ministerpräsident Abe in Deutschland wurde zudem etwa die Entwicklung der kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) angesprochen. Von diesen gibt es in Deutschland und Japan viele, und sie sind für die Entwicklung der beiden Volkswirtschaften von großer Bedeutung. Die deutschen KMU aber sind für den internationalen Wettbewerb gut gewappnet, während die japanischen als Zulieferer überwiegend großer inländischer Konzerne diesen Schritt in der Mehrzahl noch nicht vollzogen haben. Hier bietet sich ein weiteres Feld für Zusammenarbeit. Beide Staaten treten auch nachdrücklich für den Freihandel ein. Dafür sind die Verhandlungen der Europäischen Union mit Japan über ein Freihandelsabkommen und die Verhandlungen Japans mit den Anrainerstaaten des Pazifischen Ozeans unter dem Namen Transpacific Partnership ein gutes Beispiel. Hier wie dort sind Widerstände zu über-winden, für die sich ein enger Schulterschluss der beiden Staaten empfiehlt. Auch auf der Ebene der Parlamentarier steht eine Begegnung an. Die Mitglieder der deutsch-japanischen Parlamentariergruppe unter der neuen Leitung der Bundestagsabgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen, Frau Kotting-Uhl, und die Mitglieder der japanisch-deutschen Parlamentariergruppe unter der fortbestehenden Leitung des Unterhausabgeordneten der Liberaldemokratischen Partei, Herrn Kawasaki, planen noch für diese Jahr eine Begegnung.

Menkhaus: Was werden Ihre persönlichen Schwerpunkte bei der Förderung der deutsch-japanischen Beziehungen sein?

von Werthern: Der Blick der Deutschen und Japaner auf die jeweils andere Seite ist erstaunlich parallel, beide Seiten halten sich für fleißig, pünktlich, genau usw., aber eben auch für etwas langweilig. Das muss man nutzen, um bestimmte Punkte anzusprechen, die nicht selbstverständlich als Teil des jeweils anderen angesehen werden, wie z.B. Lifestyle. U.a. zu diesem Zweck habe ich auf der Internetseite „Young Germany“ einen eigenen Blog, in dem ich Japan mit den Augen eines Deutschen beschreibe. Außerdem kommt hier der Zivilgesellschaft, allen voran der Deutsch-Japanischen Gesellschaften auf deutscher Seite und den Japanisch-Deutschen Gesellschaften auf japanischer Seite, eine besondere Aufgabe zu, die es zu stützen gilt. Hin und wieder müssen aber auch Dinge klargestellt werden. Bier und Wurst als deutsche Produkte zu bewerben ist schön und gut, aber den Oktoberfesten, die in Japan zunehmend und in beliebigen Jahreszeiten stattfinden, muss man wohl die eigentliche Bedeutung des Begriffs Oktoberfest nahelegen. Als ich mich bei der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde in Tokyo vorstellte, antwortete ich auf dieselbe Frage, Frieden in Asien herzustellen. Der beabsichtigte Lacher hat aber einen ernsten Hintergrund. Wegen meiner vorherigen Einsätze in Vietnam und China sind mir viele der anstehenden Probleme vertraut, und wenn es einen noch so kleinen Beitrag gäbe, mit dem ich zur gegenseitigen Verständigung beitragen könnte, würde ich dies gerne tun.

Menkhaus: Wie beurteilen Sie die deutsch-japanischen Wissenschaftsbeziehungen?

von Werthern: Da scheint mir vieles gut und wie von selbst zu laufen. Anlässlich der europäischen Universitätsmesse an der Meiji-Universität war im Mai eine Delegation der FU Berlin hier, und ich habe sie bei einigen Institutionen, die sie interessierten, eingeführt. Zurzeit ist der ehemalige Bundesminister für Bildung und Forschung, Riesenhuber, vor Ort. Er hat ein Gespräch mit dem japanischen Wirtschaftsminister Amari geführt. Darin zeigte sich letzterer sehr an der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft interessiert. Riesenhuber berichtete, wie die Fraunhofergesellschaft diese Brücke geschlagen habe und wie er dafür gesorgt habe, dass eine Person aus der Wirtschaft an die Spitze der Fraunhofergesellschaft gekommen sei. Der Idealzustand der Zusammenarbeit sei aber noch nicht erreicht.

Menkhaus: Welchen Beitrag kann Deutschland zur Verbesserung der Beziehungen auf den Gebieten Wissenschaft und Bildung leisten?

von Werthern: Die Wissenschaftsbeziehungen sind gut. Deshalb stellten sie eine der drei Säulen im Deutschland-Jahr in Japan von 2005 bis 2006. Da ich seinerzeit im Auswärtigen Amt mit der Vorbereitung der Veranstaltungen dieses Jahres betraut war, ist mir dieser Bereich besonders vertraut. Man muss indes dafür sorgen, dass der wissenschaftliche Austausch auch „nachhaltig“ ist. Die ehemaligen Stipendiaten und Wissenschaftler müssen fortdauernd in Netzwerke eingebunden werden. Ihr Alumni-Verband ist deshalb das passende zivilgesellschaftliche Instrument, um dieses Ziel zu erreichen. Ich wünsche Ihnen daher auch für die Zukunft viel Erfolg bei der Arbeit.

Menkhaus: Herr Botschafter, ich danke Ihnen für das Gespräch.

 

19. Symposium in Erlangen

von Vorstandsmitglied Dr. Matthias Hofmann

Gruppenfoto vom Symposium in Erlangen (Foto: Walter Wetzels)

Am 23. und 24. Mai 2014 fand das nunmehr 19. Deutsch-Japanische Symposium, das die Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) und die Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V. gemeinsam organisiert haben, im Hörsaal der Kopfkliniken in Erlangen statt.

Das Thema der diesjährigen Veranstaltung widmete sich unter dem Titel „Pharmacy – a journey from Edo times to modern pharmaceuticals and health economics“ der Betrachtung des Feldes der Pharmazie unter gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen und ökonomischen Gesichtspunkten.

Zur Einführung in die Thematik stellte der Verfasser die Biographie des japanischen Pharmazieunternehmers Hoshi Hajime dar. Dieser hatte um das Jahr 1920 in Japan nicht nur ein erfolgreiches Pharmaunternehmen mit eigener Forschungsabteilung aufgebaut, sondern unter-stützte durch großzügige finanzielle Spenden die „Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft“ (NDW). Die NDW ist nach dem Ende des Ersten Weltkrieges im Jahre 1920 unter anderem durch den Nobelpreisträger Fritz Haber ins Leben gerufen worden, um die Finanzierung der deutschen Wissenschaft durch unabhängige Gelder unterstützen zu können.

Die Vorträge der Gastreferenten beschäftigten sich am ersten Tag des Symposiums mit der traditionellen japanischen Pharmazie. Regina Hübner von der University of Cambridge, UK, stellte im ersten Beitrag die Entwicklung des japanischen „Apothekensystems“ zur Edo-Zeit dar. Sie hob hierbei die gesellschaftliche Relevanz hervor, die der Umbruch, dass die traditionelle japanische Kanpō-Medizin nun für „jedermann“ zugänglich wurde, bedeutete. Im Anschluss führte Dr. Heidrun Reißenweber-Hewel aus München die Zuhörer in die Grundlagen der Kanpō-Medizin ein. Kanpō ist auch heute noch ein immanenter Bestandteil der japanischen Medizinlandschaft. In Japan wird Kanpō-Medizin heute als komplementäre therapeutische Option zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheitsversorgung angesehen. Dass die Wirkung der zumeist aus pflanzlichen Bestandteilen zusammengesetzten Kanpō-Mixturen auch modernen pharmazeutischen Prüfungen standhält, konnte Prof. Dr. Kamei Junzo von der Hoshi-Universität in Tokyo in seinem Vortrag belegen. Er zeigte, wie sich mittels moderner Labormethoden jener Wirkstoff aus einer Kanpō-Rezeptur isolieren lässt, der für das Abklingen des Hustenreizes notwendig ist.

Aktuelle Entwicklungen in der Pharmazie standen im Vordergrund der Vorträge, die das Symposium am zweiten Tag eröffneten. Prof. Dr. Dr. Lorenz Meinel von der Universität Würzburg entführte die Zuhörer mit seinem Vortrag in die Welt der Seide. Eine uns bislang verborgene Welt, in der Seide aufgrund ihrer außergewöhnlichen mechanischen Eigenschaften als Biomaterial für den Transport von Therapeutika genutzt werden kann. Im Anschluss präsentierte Prof. Dr. Shibata Norio vom Nagoya Institute of Technology (NiTech) neueste Forschungsdaten zu einem schon lange bekannten therapeutisch wirksamen Molekül, dem Thalidomid. Rückblickend auf die Geschichte des Wirkstoffes und den damit verbundenen Arzneimittelskandal (Contergan-Skandal) zu Beginn der 1960er Jahre, erklärte er dem Publikum das Phänomen der Chiralität von Thalidomid. Heute ist dieser Wirkstoff aufgrund seines therapeutischen Potentials erneut Gegenstand aktueller Forschung, die sich zuvorderst um die Lösung der Chiralitätsproblematik kümmert. Im Folgenden befasste sich Prof. Dr. Geoffrey Lee von der Universität Erlangen-Nürnberg mit einem weiteren Problemfeld der modernen Pharmazie. Moderne biotechnologisch hergestellte Medikamente (Biologika) können fast nicht per Tablette oder Kapsel verabreicht werden, da sie enzymatisch im Verdauungstrakt der Patienten abgebaut würden. Die Verabreichung der Medikamente per Spritze ist jedoch für viele Patienten eine Hemmschwelle. Prof. Lee stellte daraufhin in seinem Vortrag neueste Methoden zur Applikation von Biologika dar, z.B. die nadellose Injektion kleiner Medikamentenpartikel mittels hohen Drucks durch die Haut.

Den Abschluss des Symposiums bildete die Präsentation von Prof. Dr. Kamae Isao von der Universität Tokyo. Er stellte in seinem Vortrag am Beispiel von Japan, Großbritannien und Deutschland die unterschiedlichen Lösungsansätze zur Bewältigung der gesundheitsökonomischen Belastungen, hervorgerufen durch den stetigen Kostenanstieg der Arzneimittel, dar. Auch in diesem Jahr ermöglichte der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) die Teilnahme von neun japanischen Nachwuchswissenschaftlern, die aktuell mit DAAD-Stipendien an ihren Forschungsvorhaben in Deutschland arbeiten.

 

JSPS Alumni Club Award-Preisverleihung 2014 während des jährlichen Symposiums der JSPS-Stipendiaten an der Universität Nürnberg-Erlangen

von Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Staguhn

In diesem Jahr wurden zwei Preisträger mit dem JSPS Alumni Club Award (JACA) ausgezeichnet, Herr Dr. Yokawa Ken, Post-doctoral research fellow am Institute of Cellular and Molecular Botany, Universität Bonn, und Herr Dr. Johannes Müller, Akademisches Auslandsamt der Universität zu Köln.

In Erlangen wurde Dr. Müller der Preis in Form eines Business-Class-Flugtickets der Fluggesellschaft ANA überreicht. Bereits eine Woche zuvor erhielt Dr. Yokawa den Preis während der Jahrestagung des JSPS-Clubs in Chitose, Hokkaido, Japan.

Die Idee für den Preis der JSPS-Stipendiaten: Würdigung von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in Deutschland und Japan für herausragende Beiträge, die zur Verbesserung von Austausch, Kooperation und Netzwerkbildung zwischen dem deutschsprachigen Raum und Japan beitragen. Insbesondere soll die Auszeichnung das Engagement der jüngeren Akteure hervorheben.

Dr. Yokawa erhielt den JACA-Preis 2014 für den Aufbau eines ersten Netzwerks für japanische JSPS-Stipendiaten in Europa. Dieses Netzwerk organisiert sich hauptsächlich über Einträge auf einer Facebook-Seite und ermöglicht somit den wissenschaftlichen und persönlichen Austausch der Mitglieder. Im Mai 2013 gab es ein erstes reales Treffen der Teilnehmer in Heidelberg. Es sind weitere Treffen geplant. Der Schwerpunkt der Kommunikation erfolgt über die sozialen Netzwerke im Internet.

Über das neue Netzwerk von Dr. Yokawa bekommt der Club den Zugang zu jungen japanischen Wissenschaftlern, die mit JSPS-Förderung an europäischen Universitäten und Institutionen forschen. Das Potential für zukünftige Kooperationen und Ansprechpartner für unser Netzwerk nach Japan durch die derzeit in Deutschland und anderen europäischen Ländern lebenden japanischen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen schätzen wir als sehr hoch ein.

Dr. Yokawa forscht mit einem JSPS-Stipendium seit 2009 an der Universität Bonn. Als Postdoc-Thema studiert er die Lichtempfindlichkeit des Wurzelwerks von Pflanzen auf der Basis von Molekularreaktionen. Die Pflanzen zeigen einen ausgeprägten “negative phototropism” der Wurzelspitzen, die zu einer Orientierung in die entgegengesetzte Richtung der Lichtquelle hin in die Erde gerichtet ist. Die Laudatio für Dr. Yokawa wurde vom Vorsitzenden des JSPS-Clubs, Prof. Dr. Heinrich Menkhaus, am 17. Mai 2014 in Chitose vorgetragen mit anschließender Preisübergabe.

li: Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Staguhn, der die Laudatio ausgearbeitet und vorgetragen hat, re: Preisträger Dr. Johannes Müller und Vorstands-Vorsitzender Prof. Dr. Heinrich Menkhaus (Foto: Prof. Dr. Rüdiger Reischuk)

Dr. Müller erhielt den JACA-Preis 2014 für sein hervorragendes Management und die intelligente Organisation von wissenschaftlichen Kooperationen sowie die Gestaltung der wissenschaftlichen Rahmenbedingungen in den vergangenen sieben Jahren an der Universität zu Köln. Ohne seine Unterstützung wäre der Aufbau von fakultätsübergreifenden Partnerschaften mit derzeit 14 japanischen Hochschulen und die Entwicklung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit von etwa 25 Arbeitsgruppen der Universität Köln mit japanischen Partnern in dieser sehr erfolgreichen Form nicht möglich gewesen.

Seine Position im Akademischen Auslandsamt der Universität zu Köln bietet geradezu ideale Voraussetzungen für diese Aufgabe. Sie erfordert aber auch ein hohes Maß an Initiative und eigenständigem Weiterdenken, damit es letztlich zu diesem Erfolg kommt. Dr. Müller hat nicht einfach nur die Vorgaben und bürokratischen Anforderungen erfüllt, sondern es mit Verstand und Witz geschafft, trotz der manchmal störrischen Regeln in den universitären Strukturen (auf beiden Seiten) eine für die beteiligten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen arbeitsfähige Projektumgebung zu schaffen.

Das Beispiel von Dr. Müller zeigt, dass man sich auch erfolgreich um deutsch-japanische Kooperationen bemühen kann, wenn man nicht aus dem angestammten Gebiet der Japanologie kommt oder mit einem langjährigen Japanhintergrund und tiefgreifenden kulturellen Erfahrungen ins Feld rückt.

Die Laudatio für Dr. Müller wurde vom Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Staguhn am 23. Mai 2014 in Erlangen vorgetragen mit anschließender Preisübergabe durch den Vorsitzenden des Vorstands, Prof. Dr. Heinrich Menkhaus.

 

Club-Ehrenmitgliedschaft für Kato Hisashi

vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Herrn Kato Hisashi (Foto: Prof. Dr. Rüdiger Reischuk)

Der Club macht von seinem satzungsmäßigen Recht, Ehrenmitgliedschaften zu verleihen, nur selten Gebrauch. Bisher tragen nur die beiden Leiter des Bonner JSPS-Büros, die seit der Gründung des Clubs im Jahre 1995 in Pension gegangen sind, nämlich Arai Eiichi und Tanaka Yasuo, diese Auszeichnung. Im Jahr 2013 hat die Mitgliederversammlung beschlossen, einer dritten Person die Ehrenmitgliedschaft anzutragen. Diese konnte im Rahmen des Symposiums in Erlangen vom Vorsitzenden des Clubs an Kato Hisashi von JSPS Tokyo in Form einer Urkunde ausgehändigt werden.

Herr Kato ist nicht nur vom Anfang seines Berufslebens an bei der Japan Society for the Promotion of Science beschäftigt gewesen, sondern war auch immer in der einen oder an-deren Weise für den Club zuständig. Selbst für die Zeit seiner Ausleihe an das Akademische Auslandsamt der Universität Tokyo stand er als Gesprächspartner zur Verfügung. Die erste Visitenkarte, die der Vorsitzende von Herrn Kato erhielt, datiert vom 16.4.1996, der Zeit des ersten gemeinsamen Symposiums von JSPS und Club in Deutschland. Sie weist ihn als den Deputy Head, Information and Fellowships Division aus. Die gegenwärtige weist ihn als Director eines der vier Departments aus, nämlich des International Program Department.

Seine ständige Beförderung ist Ausdruck seines Einsatzes. Mehrfach war er bei den gemeinsamen Symposien von JSPS und Club in Deutschland dabei und hat die Grußworte für JSPS gesprochen. Die bisher zwei gemeinsamen Symposien in Japan hat er maßgeblich mitorganisiert. Er ist so nicht nur durch seine Arbeit in Tokyo vielen Mitgliedern auch persönlich vertraut. Eigentlich sollte er im Sommer des Jahres wegen Erreichens der Altersgrenze ausscheiden, allerdings hat man es vorgezogen, ihn noch einige Zeit weiter zu beschäftigen.

Der Club bedankt sich bei Herrn Kato für die lange und intensive Zusammenarbeit und würde sich freuen, wenn er auch nach seiner Pensionierung dem Club ebenso verbunden bliebe wie die beiden anderen Ehrenmitglieder.

 

Wissenschaftlicher Gesprächskreis in Tokyo

von Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Staguhn

Referentin Sauerwein im OAG-Haus in Tokyo, wo der DAAD sein Japan-Büro unterhält (Foto: Dr. Wolfgang Staguhn)

Am 10. März durfte ich den JSPS-Club beim Wissenschaftlichen Gesprächskreis (WGK) in Tokyo vertreten und erstmals unser neues Club-Banner aufstellen und präsentieren.

Das Vortragsthema an diesem Abend war: „Raum und Zeit in der Architektur – Vergleiche zwischen deutscher und japanischer Sicht“, vorgetragen von Kathrin Sauerwein. Frau Sauerwein war mehrere Jahre in einem japanischen Architekturbüro tätig.

Ihr Vortrag bezog sich hauptsächlich auf herausragende Gebäude, Museen, öffentliche Gebäude, aber auch Kirchen. Für japanische Architekten geht es neben dem eigentlichen Bauwerk immer auch um den Raum innerhalb, aber auch den außerhalb umgebenden Raum – den Raum zwischen angrenzenden Gebäuden. Der Faktor Zeit wird durch die Gestaltung mit Licht und die Veränderung der verwendeten Materialien zum Ausdruck gebracht. Ein wichtiger Vertreter der modernen Architektur ist Andō Tadao. Frau Sauerwein hat ein Buch mit eindrucksvollen Beispielen kürzlich herausgegeben.

Energieeinsparung im Sinne von Wärme/Kälte-Isolation ist in Japan noch immer kein großes Thema. Die Gründe dafür sind einmal in der kürzeren Lebensdauer der Gebäude zu sehen, aber auch unter dem Kostenaspekt. Investoren sind nicht bereit, zusätzliche Kosten zu tragen, da es keine Vorgaben gibt und private Eigentümer sind nicht interessiert. So sind Doppelscheiben-Verglasungen noch immer Sonderanfertigungen.

Das Thema Isolation wirft jedoch unter den klimatischen oder geographischen Gegebenheiten andere Fragestellungen auf, z.B. hohe Feuchtigkeit oder Erdbeben. Hier müssen andere Maßnahmen getroffen werden oder auch andere Werkstoffe zum Einsatz kommen.

In der nachfolgenden sehr lebhaften Diskussion wurde das Thema Energieeinsparung und die von vielen als hässlich empfundenen Städte mit verschiedenen Meinungen beleuchtet. Letztlich ist aber die deutsche Sicht oder das Empfinden von Schönheit in der Architektur nicht unbedingt übertragbar. Viele Probleme werden durch die Bürokratie oder die Bauvorschriften erst geschaffen, sowohl in Deutschland, als auch in Japan. Ein genanntes Beispiel sind die hässlichen Planungen für den Wiederaufbau von tsunami-zerstörten Ortschaften. Hier gibt es viele private Initiativen von japanischen Architekten und auf der anderen Seite die bürokratischen Hürden und Vorgaben für den Städtebau.

Insgesamt war es eine sehr interessante Veranstaltung mit einem ebenso lebhaften Umtrunk danach in den Räumen des DAAD.

 

4. JSPS Club-Mitgliedertreffen in Japan in Chitose/Hokkaido

von Clubmitglied Prof. Dr. Wilfried Wunderlich, Universität Tōkai

Gruppenfoto vom Mitgliedertreffen in Chitose. Der Gastgeber Karthaus steht ganz rechts neben dem Club-Banner (Foto: Prof. Dr. Olaf Karthaus)

Am Samstag, den 17. Mai 2014 fand auf Einladung unseres Clubmitglieds Prof. Dr. Olaf Karthaus das 4. JSPS Club-Mitgliedertreffen in Japan an dem verkehrsgünstig gelegenen Chitose Institute of Science and Technology statt. Nach einer Besichtigung des Instituts für Photonik und einem Lunchbox-(“Bento”)-Mittagessen begann die Veranstaltung mit Grußworten unseres Vorsitzenden, Prof. Dr. Heinrich Menkhaus, dem Vertreter von JSPS, Herrn Kamei Takeshi, und dem Vorsitzenden der Japanisch-Deutschen Gesellschaft Sapporo, Herrn Prof. Dr. med. em. Suzuki Shigenori. Unter den eingeladenen Gästen waren außerdem der Leiter der DFG-Außenstelle Tokyo, Herr Wolfgang Foit, die Direktorin des International Center des Kitami Institutes of Technology, Frau Assoc. Prof. Dr. Natalie Konomi, und Prof. Dr. Yamashita Toru, Center for Engineering Education Development, als Vertreter des institutionellen Mitglieds des Clubs, der Universität Hokkaido.

Das wissenschaftliche Programm begann mit einem Vortrag von Prof. Dr. Ralf Greve, Universität Hokkaido, über die Dynamik von Eisfeldern und Gletschern. Prof. Dr. Wilfried Wunderlich, Universität Tōkai, trug über photo-katalytische und optische Eigenschaften von TiO2 vor. Nach einer Kaffeepause folgte der Vortrag von Ass. Prof. Dr. Aoki Yoshitaka, Universität Hokkaido, eines ehemaligen JSPS-Stipendiaten in Jülich, Aachen und Berlin über neuartige elektrische Memristor Eigenschaften von GaO. Frau Dr. Chantal Weber, Mitarbeiterin des Institutes für Japanologie der Universität zu Köln, zur Zeit JSPS-Stipendiatin an der Kansai-Universität Osaka, trug über die Geschichte und den praktischen Gebrauch von japanischem Weihrauch vor.

Preisträger Yokawa mit dem Club-Vorsitzenden Menkhaus (Foto: Prof. Dr. Olaf Karthaus)

Nach der Vortragsreihe wurde der 2. JSPS Alumni-Preis für das Engagement bei der Netzwerkbildung im Rahmen des wissenschaftlichen Austausches zwischen Japan und Deutschland an Herrn Dr. Yokawa Ken verliehen, der sich zur Zeit u.a. als japanischer JSPS-Stipendiat am Department of Plant Cell Biology der Universität Bonn aufhält.

Da alle Vorträge allgemeinverständlich gehalten waren, entwickelte sich eine angeregte Diskussion und nicht nur wegen des Networkings empfanden die 18 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, darunter sieben persönliche JSPS-Clubmitglieder und ein Vertreter eines institutionellen Clubmitglieds, die Veranstaltung als sehr gelungen. Die Teilnehmer ermutigten die Verantwortlichen weiterhin, gelegentlich die JSPS-Clubmitgliedertreffen auch außerhalb von Tokyo stattfinden zu lassen, damit Interessierte aus der näheren Umgebung ohne großen Aufwand teil-nehmen können. Beim abschließenden gemütlichen Abendessen gab Prof. Kawase Masaaki, Direktor des Chitose Institute of Science and Technology ein Grußwort, Wolfgang Foit sprach das „kanpai“.

 

26. Jahrestagung des Verbandes der japanisch-deutschen Gesellschaften

vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Japan, Dr. Hans Carl von Werthern, begrüßt den Präsidenten des Verbandes der Japanisch-Deutschen Gesellschaften, Komori Shigetaka, im Beisein der Vorstandsmitglieder (Foto: Japanisch-Deutsche Gesellschaft Tokyo)

Am 21. April (Ostern ist ein in Japan unbekanntes Fest und deshalb gibt es auch keinen freien Ostermontag) fand im Haus der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens (kurz OAG-Haus), wo auch immer die in Zusammenarbeit mit dem DAAD-Büro Tokyo veranstalteten Wissenschaftlichen Gesprächskreise des Clubs tagen, die 26. Jahrestagung des Verbandes der japanisch-deutschen Gesellschaften statt. Nach dem groß gefeierten 25. Jahrestag, den die Japanisch-Deutsche Gesellschaft Hokkaido in Sapporo im Jahr 2013 ausrichtete, war es diesmal eher eine normale Arbeitssitzung, die die Tokyoer Japanisch-Deutsche Gesellschaft organisierte und zu der der Verfasser auch in seiner Eigenschaft als Clubvorsitzender geladen war. Die Eröffnung erfolgte mit Grußworten des amtierenden Präsidenten des Verbandes, dem Präsidenten des Unternehmens Fuji Film, Herrn Komori Shigetaka, der zugleich der Vorsitzende der Japanisch-Deutschen Gesellschaft Tokyo ist, und dem neuen deutschen Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Japan, Dr. Hans Carl von Werthern.

Auf der Tagung wurde die neu gegründete Ja-panisch-Deutsche Gesellschaft in Miyazaki (Kyūshū) als 61. Mitgliedsgesellschaft aufgenommen. Alle durch Vertreter repräsentierten Gesellschaften hatten Gelegenheit, ihre Aktivitäten vorzustellen. Es wurde neuerlich zur Teilnahme an der Verbandstagung der Deutsch-Japanischen Gesellschaften in Düsseldorf Ende Mai des Jahres eingeladen und zugleich die folgende Verbandstagung auf deutscher Seite, die im Jahre 2015 in Berlin stattfinden wird, beworben. Die nächste Verbandstagung der japanischen Vereine soll in Iwaki gehalten werden, einem Ort, der über eine sehr aktive Japanisch-Deutsche Gesellschaft verfügt und der, da an der Küste im Nordosten Japans liegend, von Erdbeben und Tsunami des Jahres 2011 erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die dortige Zusammenkunft wird in dem in ganz Japan bekannten Hawaiians Resort stattfinden, eine Anlage, in der die Atmosphäre Hawaiis mit Wellenbad und Hulatanz-Vorführungen erzeugt wird, und die nach den Reparaturarbeiten wieder in neuem Glanz erstrahlt.

Es wurde auch beschlossen, dass die Deutsch-Japanische Jugendgesellschaft, die in diesem Jahr in Tokyo den 8. Youth Summit ausrichtet (der letzte war im letzten Jahr in Berlin), aus den Mitteln des Verbandes für die Jugendarbeit bezuschusst wird. Der Club, der diese Veranstaltung seit dem letzten Jahr auch sponsort (das NvC berichtete, Ausgabe 03/2013), ist also in guter Gesellschaft.

Das Wort des Tages prägte der Repräsentant der Japanisch-Deutschen Gesellschaft Hiroshima, der die Herausforderung für die Aktivitäten aller Japanisch-Deutschen Gesellschaften mit dem kurzen Satz erfasste: „Nan de ima sara Doitsu?“ (Warum soll man sich gerade heutzutage mit Deutschland beschäftigen?).

 

DJW „Asa no Kai“ in Frankfurt

von Vorstandsmitglied Dr. Matthias Hofmann

Hattori Shigeru (ANA) (Foto: Dr. Matthias Hofmann)

Um die gegenseitige Partner- und Mitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V. (JSPS-Club) und des Deutsch-Japanischen Wirtschaftskreises e.V. (DJW) wei-ter aktiv zu gestalten, hat der Verfasser den Club beim „Asa no Kai“-Symposium des DJW im Mai in Frankfurt vertreten. Das Frankfurter Früh-stücks-Symposium beschäftigte sich mit den aktuellen Problemen und Herausforderungen von Luftverkehrsunternehmen im Japan-Europa-Geschäft.

Nach Grußworten des japanischen Generalkon-suls in Frankfurt, Sakamoto Hideyuki, eröffnete der Vorsitzende des DJW, Gerhard Wiesheu, die Veranstaltung mit der Vorstellung des Redners Hattori Shigeru. Dieser ist Vice-President & General Manager Germany/Central Europe von All Nippon Airways (ANA). Sein Vortrag unter dem Titel „Recent Changes in the Aviation In-dustry’s Environment and resulting Challenges and Strategies for a Japanese Airline operating in the European Market“ konnte den vorwiegend nicht aus der Luftverkehrsbranche entstammen-den Gästen einen fundierten Überblick über die aktuelle Situation und die zukünftigen Heraus-forderungen japanischer und europäischer Flug-gesellschaften innerhalb des Japan-Europa-Geschäftsfeldes geben.

An dieser Stelle sei nochmals darauf hingewie-sen, dass allen JSPS-Clubmitgliedern die Teil-nahme an den Netzwerktreffen des DJW zur Frühstückszeit möglich ist. Die Beiträge beziehen sich auf Themen aus der Wirtschaft im deutsch-japanischen Kontext, die Veranstaltungssprache ist Englisch. Einladungen zu DJW-Veranstaltungen werden über die JSPS-Club Mailingliste verteilt oder sind auf www.djw.de zu finden.

Sollten auch Sie Interesse haben, bei einem der nächsten „Asa no Kai“ einen Vortrag zu halten, sprechen Sie bitte den Vorstand des JSPS-Clubs an – wir freuen uns über Ihre aktive Un-terstützung!

 

Eröffnung der DLR-Austellung „A new perspective on Mars“ in Tokyo

vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Ganz rechts: der ehemalige Astronaut und heutige Leiter des Miraikan, Mōri Mamoru. In der Bildmitte der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Japan, Dr. Hans Carl von Werthern (Foto: DLR)

Wenn man die Zeit vom Urknall bis heute als ein Jahr nehme, habe die Erdbevölkerung bis etwa Ende Februar Zeit, die Erde zu verlassen, bevor diese von der Sonne verbrannt werde. Als Fluchtort biete sich der Mars an.

Mit diesen Worten eröffnete der Vorsitzende des Vorstandes des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, der ein Studienjahr an der Universität Tōhoku verbracht hat, am 14. April 2014 die Ausstellung „A new perspective on Mars“ in den Räumen des Nihon Kagaku Miraikan (National Museum of Emerging Science and Innovation) in Tokyo. Vorausgegangen war eine Begrüßung durch den Leiter des Museums, den ehemaligen japanischen Astronauten Mōri Mamoru, und den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Japan, Herrn Dr. Hans Carl von Werthern.

Die spektakulären Fotos und Reliefe der Oberfläche des Mars sind der Forschungsexpedition des deutschen Satelliten Mars Express zu verdanken, die u.a. das Vorhandensein von Wasser bewiesen hat. Von dieser Mission, aber auch von anderen Aktivitäten des DLR, hatten im Vorfeld verschiedene Mitarbeiter des Zentrums die Teilnehmer und Teilnehmerinnen unterrichtet. U.a. wurde hervorgehoben, dass sich das DLR am Bau des japanischen Forschungssatelliten Hayabusa II beteiligt, dessen Vorgänger der japanischen Luft- und Raumfahrtforschung einen großen Erfolg bescherte, weil er mit Erdmaterial eines Meteoriten auf die Erde zurückgesteuert werden konnte. An dieser Stelle soll in Erinnerung gerufen wer-den, dass das DLR im Jahr 2013 in Tokyo ein eigenes Büro eröffnet hat.

Weitere Informationen unter:
www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10718/1269_read-623/date-1475/#gallery/14450
www.miraikan.jst.go.jp/event/1404161616533.html

 

Horizon 2020. Das neue Forschungsprogramm der EU in Japan

vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Maria Christina Russo, Leiterin der Abteilung International Cooperation, Generaldirektion Research and Innovation der EU (Foto: Tom Kucyznski, EU Delegation to Japan)

Das FP 7 genannte Förderprogramm der EU für wissenschaftliche Forschung ist im Jahre 2013 ausgelaufen. An seine Stelle tritt das neue Programm Horizon 2020, das bis zum genannten Jahr laufen soll. Dieses wurde von der Leiterin der Abteilung International Cooperation (Direktorat C) innerhalb der Generaldirektion Research and Innovation der EU, Maria Christina Russo, in einem Seminar in der Vertretung der EU in Tokyo am 14. April vorgestellt.

Anwesend waren überwiegend Japaner, um die es auch in erster Linie ging, wie schon der Untertitel des Seminars erkennen ließ: „New opportunities for Japanese researchers to join international projects“.

Das Programm selbst ist sehr ambitioniert und finanziell sehr gut ausgestattet. Es soll auch, was die Antragsmodalitäten anbetrifft, einfacher gestaltet sein als seine Vorgänger. Wenn man aber sieht, wie viele Institutionen in den Mitgliedstaaten der Union mindestens eingebunden werden müssen, wird deutlich, welchen Kraft-aufwand jeder Antrag erforderlich machen wird. Es werden auch durchaus nicht alle Forschungsvorhaben gefördert, sondern nur solche, die sich in den genannten Themenbereichen unterbringen lassen. Dabei stehen die Naturwissenschaften eindeutig im Vordergrund.

Der Vorstellung des neuen Programms voran-gestellt waren zwei Beiträge, die eher ein negatives Bild von der Internationalisierung der japanischen Forschung zeichneten. Ein Beitrag stammte vom Vizepräsidenten der Universität Tokyo, Matsumoto Yoichiro, der andere vom Vertreter eines Verlages, der bedeutende Zeitschriften im Bereich der Naturwissenschaften verlegt, Anders Karlsson. Auffällig war, dass in beiden Referaten viel Wert auf die sog. Zitationsindexe gelegt wurde, die als Indikator nicht unumstritten sind. Außerdem blieb bis zum Schluss offen, ob nur Aufsätze in der englischen Sprache oder auch andere miteinbezogen waren.

Zwei Erfahrungsberichte japanischer Organisationen mit dem Vorläuferprogramm FP 7 sollten den Enthusiasmus der Anwesenden befördern. Es ging um sogenannte „Surface Heat Exchangers for Aero Engines“. Der Sprecher verdeckte die Probleme, die bei der Abwicklung des EU-geförderten Projekts aufgetreten waren, nicht. Er sagte aber auf Befragen, man habe das trotz-dem in Kauf genommen, weil man Erfahrungen mit den Triebwerken eines europäischen Herstellers habe machen wollen, die man vorher nicht gehabt habe.

Bei diesem Beitrag wurde auch erstmals deutlich, dass die Projekte parallel finanziert werden. Das Geld der EU geht praktisch nur an die Beteiligten aus den Mitgliedstaaten der Union, das japanische Ministerium für Bildung und Forschung (englisch MEXT) finanziert die japanischen Beteiligten. Dieser Punkt wurde von dem kurzen Beitrag eines Mitarbeiters dieses Ministeriums dann noch vertieft.

Abschließend stellte ein Mitarbeiter des EU Japan Center, mit dem der Club eine Zusammenarbeit unterhält, den National Contact Point für das Horizon 2020-Programm vor, der in dieser Institution verankert ist, und auch das 2008 ins Leben gerufene Forschernetzwerk der EU: Euraxess, dessen Newsletter der Club regelmäßig an die Mitglieder versendet, wurde erneut vor-gestellt.

Die Manuskripte der Vorträge der Veranstaltung finden sich auf der HP der EU-Vertretung Tokyo.

 

European Higher Education Fair 2014

vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Hinter dem Stand des DAAD-Büros in Tokyo: der Leiter des DAAD-Büros Tokyo, Dr. Holger Finken, zwei seiner Mitarbeiterinnen und der Vorsitzende des JSPS-Clubs (Foto: Heinrich Menkhaus)

Am 16. und 17. Mai 2014 fand nun schon zum dritten Mal die European Higher Education Fair an der alma mater des Verfassers, der Meiji-Universität in Tokyo, statt. Eröffnet wurde sie mit einem Empfang am Abend des 15. durch den Vertreter des Veranstalters, der Ständigen Vertretung der Europäischen Union in Japan, Botschafter Hans Dietmar Schweisgut (Österreich). Das Grußwort für die Meiji-Universität sprach die Vizepräsidentin für Internationales, Prof. Katsu Etsuko, gefolgt von einer Begrüßung seitens eines Vertreters der japanischen Ministeriums für Bildung und Forschung.

Auf deutscher Seite war das DAAD-Büro Tokyo federführend. Es betrieb einen eigenen Stand, auf dem – wie schon zuvor – auch Broschüren unseres Clubs ausgelegt waren. Weiter wurden Stände von den Universitäten zu Köln, der Freien Universität Berlin und dem Konsortium der neun technischen Universitäten in Deutschland unterhalten. Auch der Österreichische Akademische Austauschdienst war mit einem eigenen Stand vertreten. Insgesamt wird die Ausstellung langsam größer. Ob sie auch ausreichend Zuspruch von den Adressaten, den Studieren-den der Fakultäten und Graduiertenschulen der japanischen Universitäten erhält, ist angesichts eines deutlich gesunkenen Interesses am Ausland bei den jungen Menschen jedes Mal die entscheidende Frage.

 

Eröffnung des European Center der Universität Kyoto an der Universität Heidelberg

von Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Staguhn

Ribbon Cutting Ceremony in Heidelberg (Foto: Dr. Wolfgang Staguhn)

Die Eröffnung des Europa-Büros der Universität Kyoto (Kyōdai) an der Universität Heidelberg fand am 3. Mai statt. Das mit drei Stellen ausgestattete Büro bildet neben London einen von zwei Standorten der Universität in Europa. Weltweit werden insgesamt fünf Außenstellen eingerichtet, zwei in den USA und eine in China. Die Räume des Büros befinden sich in der alten Heidelberger Universität, die jetzt als Museum dient. Um in die Räume zu gelangen, muss man durch den Treppenaufgang des ehemaligen Karzers hinaufsteigen und kann dabei die alten Graffitis der Studenten an den Wänden bewundern.

Für die japanische Seite hat das neue Europa-Büro der Kyōdai einen hohen Stellenwert. Das zeigte sich auch an den zahlreichen anwesenden Persönlichkeiten aus der japanischen Universitätswelt und dem MEXT.

Vor der offiziellen „Ribbon Cutting Ceremony“ wurde in mehreren Ansprachen der internationalen Kooperationen in Forschung und Lehre so-wie dem Austausch von Personen für die Universität Kyoto und in Japan insgesamt das Wort geredet. An der Universität Kyoto wurde im letzten Jahr speziell zur Implementierung der neuen Zukunftsmission eine Internationalisierungs-Strategie definiert – „2x by 2020 Initiative“ (double by Twenty-Twenty). Leider sind die Zahlen der Forscher aus Europa noch sehr gering, im Vergleich zu China, Taiwan und Korea. Eine Verdopplung ist ein schöner Effekt, sie bleibt aber im zweistelligen Bereich.

Den Kern der neuen Gesamtstrategie der Universität Kyoto bilden Forschung, Lehre und internationaler Service. Als Triebkräfte wirken akademische Tradition, Kreativität und Kultur – sie bilden die drei fundamentalen Eingangsgrößen. Das kooperative Zusammenwirken aller Kräfte, die "Mission of Knowledge“, lässt daraus ein „World Class Institution of Higher Learning“ an der Kyōdai entstehen. Als deren messbare Ausgangsgrößen stehen die Parameter „Creation, Transmission and Contribution“.

 

Gesundheitsforschung in der Roboterzone: Ein Sommer in Tsukuba

von Club-Mitglied Melanie Böckmann, Doktorandin am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen

„Robot Zone“-Schild in Tsukuba (Foto: Melanie Böckmann)

Zurück nach Japan! Seit meinem ersten Aufenthalt in Japan im Herbst 2010 in Kobe hatte ich keine Gelegenheit mehr gehabt, das Land zu besuchen. Glücklicherweise verlieh JSPS mir im Sommer 2013 das 9-wöchige JSPS Summer Program-Stipendium, ein Forschungsstipendium für meine Dissertation in Public Health. In meiner Arbeit geht es um Anpassungsstrategien an den Klimawandel, besonders um Hitze und gesundheitliche Auswirkungen dieser Anpassungsmaßnahmen. Dieses Mal zog es mich etwas weiter in den Norden von Honshu, nach Tsukuba. Die Stadt ist bekannt für eine hohe Dichte an Forschungseinrichtungen und wissenschaftlicher Exzellenz, sowie für den größten Universitätscampus in Japan (wirklich?). So hätten mich die zahlreichen „Robot Zone“-Schilder auf dem Fahrradweg auch gar nicht erstaunen dürfen.

Meine eigene Forschung ist dann doch etwas mehr auf menschliche statt technologische Körper bezogen. Mein Gastinstitut, das National Institute for Environmental Studies (NIES), ist eine unabhängige Forschungseinrichtung, jedoch auch eng mit dem Umweltministerium verknüpft. Als Gesundheitswissenschaftlerin, die zu Klimawandel und Gesundheit forscht, war es die Expertise in Umweltepidemiologie, die mich nach Tsukuba an das NIES lockte. Hier wollte ich überprüfen, ob sich Effekte von Hitzefrühwarnsystemen und anderen Anpassungsstrategien in der Sterblichkeit der Menschen wider-spiegeln. Am NIES schulten mich Kollegen in der Durchführung umwelt-epidemiologischer Analysen. Neben diesen quantitativen Auswertungen hatte ich die Chance, einige ExpertInnen-Interviews durchzuführen. Um mehr über den Stand der Anpassung an den Klimawandel in Japan zu erfahren, besuchte ich daher Kolle-ginnen und Kollegen in Tokyo und einigen um-liegenden Orten. Trotz guter Vorbereitung waren die Interviews eine echte Selbststudie in transkultureller Verständigung: völlig überraschende Wechsel von Interview zu Fokusgruppe sowie gemeinsames Soba-Essen mit Übersetzer und Interviewpartner hatte ich nicht erwartet. Alle Interviewpartnerinnen und -partner waren sehr großzügig mit ihrer Zeit und mit Informationen und haben mein Forschungsprojekt stark voran-gebracht.

Die Sommerzeit in Japan wird oft wegen Hitze, Schwüle und noch mehr Hitze verschrien; dabei hat ein Sommeraufenthalt auch viele Vorteile: ein Sommerfest am Institut, ein „Tag der offenen Tür“ und eine Vielzahl an Festen und Feuerwerken versüßten die Umstellung vom typischer-weise doch eher kühlen (um nicht zu sagen: norddeutschen) Bremer Wetter. Zwar fiel das langerwartete Feuerwerk am Sumida-Fluss buchstäblich nach 30 Minuten ins Wasser: anders als ich war meine japanische Kollegin je-doch gut vorbereitet und hatte mir Regenumhang und Regenschirm mitgebracht. Tatsächlich gehört der Anblick des Tokyo Sky Tree im nächtlichen Gewitter zu einer der schönen Erinnerungen dieses Sommers. Das Sommerfest am NIES hatte nicht mit Regen zu kämpfen; neben Barbecue und Live-Musik der hausinternen Band freute ich mich sehr über meinen persönlichen kulinarischen Sommer-Favoriten: kakigōri, das mit Sirup gesüßte und gefärbte Eis. Kakigōri bestellte ich mir auch in Asakusa, Matsumoto, und am Strand von Izu: in Bremen suche ich es schließlich vergeblich! Im August dann ermöglichte mir meine Gastmutter Chikako aus dem von JSPS organisierten Homestay zu Beginn des Sommerprogramms noch ein kulturelles Highlight: Sie lud mich zum Kabuki nach Tokyo ein, und gemeinsam mit allen anderen Zuschauern aßen wir unsere bentō in der Vorstellungspause. Ein „japanischeres“ Ende des Aufenthaltes hätte ich mir kaum wünschen können.

Seit meiner Rückkehr veröffentlichten meine Kollegen und ich ein Poster bei der Jahrestagung der Epidemiologischen Gesellschaft Japans im Januar 2014 und arbeiten derzeit an einem gemeinsamen Artikel. Die Ergebnisse der Interviews werden in meine Dissertation einfließen. Und ich gehe wieder fleißig zum Japanischkurs.

 

8. Deutsch-Japanischer Youth Summit in Tokyo

vom Club-Vorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Eröffnungssprecher Botschafter Dr. von Werthern

Am Samstag, den 5. September 2014 fand die Abschlussveranstaltung des 8. Youth Summit in der Kanzlei der Deutschen Botschaft in Tokyo statt. Bei dem Youth Summit handelt es sich um eine Initiative des Jugendaustausches zwischen Japan und Deutschland, die schon anlässlich der Weltausstellung in Hannover im Jahre 2000/2001 ins Leben gerufen wurde, dann aber doch nicht – wie geplant – jedes Jahr durchgeführt werden konnte.

In dem Programm, das je nach Durchführungsstaat entweder Hallo Japan oder Hallo Deutschland genannt wird, kommen jeweils 20 Jugendliche aus Deutschland und Japan zusammen, die in 5 Arbeitsgruppen verschiedene Themen auf-greifen, bearbeiten und in der Schlussveranstaltung die Ergebnisse präsentieren. Bei Hallo Japan 2014 beschäftigte sich die Gruppe Politik mit der Frage: Wie den Wählerwillen einbringen in die Politik?, die Gruppe Bildung mit dem Problem der Informationsvermittlung im Katastrophenfall, die Gruppe Kultur mit Stadtentwicklungsprojekten für den Wiederaufbau, die Gruppe Umwelt mit dem Thema: Was können wir gegen falsche Gerüchte tun und schließlich die Gruppe Gesellschaft mit der Herausforderung: Arbeitsplätze schaffen im Katastrophengebiet. Schon aus der Themenwahl wird deutlich, dass die gemeinsame Klammer aller Problemstellungen das große Erdbeben von Tōhoku im Jahre 2011 und die ihm folgenden Katastrophen des tsunami und der Havarie der Kernkraftwerke in Fukushima waren.

Wie schon im letzten Jahr unterstützte der Club die Veranstaltung finanziell (siehe Neues vom Club 03/2013, S.1). Dahinter steht der Gedanke, dass die Zukunft der deutsch-japanischen Zusammenarbeit entscheidend von der heutigen Jugendarbeit abhängt. Der Club betreibt deshalb im Anschluss an seine Mitglieder laden Mitglieder ein-Veranstaltungen im Herbst jeden Jahres das Junior Forum, um Nachwuchswissenschaftler über ihre Arbeit berichten zu lassen. Auch unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen des Youth Summit finden sich naturgemäß mehrere angehende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen.

Wegen der finanziellen Zuwendungen von Seiten des Clubs hatte auch in diesem Jahr wiederum der Vorsitzende die Gelegenheit zu einem Grußwort. Er konnte dabei nicht nur den Gastgeber der Abschlussveranstaltung, den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Dr. von Werthern, ansprechen, sondern als Vertreter des Verbandes der Japanisch-Deutschen Gesellschaften, dessen Geschäfte von der Ja-panisch-Deutschen Gesellschaft Tokyo wahrgenommen werden, auch das geschäftsführende Vorstandsmitglied dieser Gesellschaft, Herrn Kanaya, weiter als Vertreter des Verbandes der Deutsch-Japanischen Gesellschaften das für die Jugendarbeit zuständige Vorstandsmitglied, Herrn Hirschfeld, und als Vertreter der Organisatoren das Vorstandsmitglied der Deutsch-Japanischen Jugendgesellschaft, Schatzmeister Herrn Gisa.

Die Deutsch-Japanische Jugendgesellschaft fungiert seit einigen Jahren als die Trägergesellschaft der Hallo Deutschland genannten Veranstaltung für Deutschland, deren Verlauf für das Jahr 2015 auch schon vorgestellt wurde. Auch in Japan bildet sich offenbar eine eigene Organisation heraus, die in Zukunft als Träger auf japanischer Seite fungieren wird. Ihre Vertreter bezeichneten sich noch selbst als Planungskomitee Japanisch-Deutscher Youth Summit, gaben aber im Gespräch mit dem Verfasser zu erkennen, dass sie einen eigenständigen Rechtsträger anstreben.

Insgesamt kann die Veranstaltung, bei der die Deutschkenntnisse der japanischen Jugendlichen ebenso bewundert werden konnten wie die Japanisch-Kenntnisse einiger deutscher Teilnehmer, als so erfolgreich bewertet werden, dass der Club ernsthaft darüber nachzudenken haben wird, die Veranstaltung 2015 auch finanziell zu fördern.

 

6. Verleihung des German Innovation Award

vom Club-Vorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Die Preisträger und die Vertreter der preisstiftenden Unternehmen und Organisationen (Foto: Deutsches Wissenschafts- und Innovationshaus)

In einem großen Rahmen mit etwa 200 geladenen Gästen im Beisein des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Hans Carl von Werthern, fand am 18. Juni 2014 im Palace Hotel Tokyo die Verleihung des 6. German Innovation Award statt. Der Preis geht auf die Initiative einer Gruppe von großen deutschen Unternehmen zurück, die sich im Jahre 2008 zusammengefunden hatte und die die Vergabe des Preises und die Preisgelder finanziert. Der Preis, der für japanische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ausgelobt ist, wird getragen vom Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus, das in den Räumen der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Tokyo beheimatet ist.

Dem JSPS-Club kommt bei der Vergabe des Preises die Aufgabe zu, aus den Reihen seiner Mitglieder Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu benennen, die die Anträge, die eine erste von den Unternehmen selbst durchgeführte Auswahlrunde überstanden haben, in ihren jeweiligen Disziplinen bewerten können. In diesem Jahr wurden vom JSPS-Club dafür fünf Mitglieder benannt: Dr. Matthias Hofmann, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Goethe-Universität Frankfurt/M, Dr. Wolf-Dietmar Hütteroth, Centre for Neural Circuits and Behaviour (Neurobiologie), University of Oxford, Jun.-Prof. Dr. Robert Kourist, Microbial Biotechnology, Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Andreas Marx, Organische Chemie / Zelluläre Chemie, Universität Konstanz und Prof.em. Dr. Jörg Schlehofer, Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg. Zusammen mit den von der Fraunhofer Gesellschaft gestellten Gutachtern leisteten sie einen erheblichen Beitrag für die die Endauswahl treffende Jury, für den an dieser Stelle herzlich gedankt werden soll. Hierbei ist hervorzuheben, dass die wissenschaftlichen Arbeiten der Gewinner sowohl des 1. Preises als auch des 2. Preises von unseren Club-Mitgliedern begutachtet worden sind. Der JSPS-Club wurde wegen seines Engagements dafür nicht nur auf den das Podium einrahmenden Säulen, sondern auch in der Video-Präsentation über den Ablauf der Auswahl gewürdigt.

Nach Grußworten des Geschäftsführers der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan, Herrn Manfred Hoffmann, des deutschen Botschafters und des japanischen Staatsministers im Kabinettsamt Yamamoto Ichita, stellte der Vorsitzender der Jury, Prof. Aizawa Masuo, Berater der Japan Science and Technology Agency, die preisgekrönten Arbeiten und die Preisträger im einzelnen vor. Diese erhielten ihre Preise aus den Händen der Vertreter der beteiligten Unternehmen und jeweils aus den Händen der Ortsvertreter des DAAD bzw. der DFG, Herrn Dr. Holger Finken und Herrn Wolfgang Foit, zweimonatige Stipendien für einen selbstgewählten Aufenthalt in Deutschland.

Die Preisträger hatten erstmals Gelegenheit, ihre Arbeiten selbst vorzustellen. Dabei trugen zwei Preisträger auf Englisch vor. Auffallend war die Anzahl der medizinisch verwertbaren Arbeiten, obwohl diese nicht alle aus dem typischen Bereich der Medizin stammten, sondern mehrere Wissenschaftsdisziplinen vereinten. Eine Arbeit bestätigte den von dem Deutschen Seebeck schon vor vielen Jahren angenommenen Spin-Effekt bei der Konfrontation von Metallen mit Wärme.

 

Besuch des japanischen Kaiserpaares im Rahmen des JSPS summer programs 2014

von JSPS-Stipendiat Ralph Pflanzer

Begrüßung des japanischen Kaiserpaares durch Vertreter der Sokendai-Universität (Bild-Nachweis: www.nikkei.com)

Besuch des japanischen Kaiserpaares bei der Welcome Reception des diesjährigen JSPS summer programs (Bild-Nachweis: mainichi.jp/graph/2014/06/12/20140612k0000m040048000c/001.html)

Am 11. Juni 2014 startete für dreizehn deutsche Stipendiaten des JSPS summer programs das „Abenteuer Japan“, und es sollte gleich mit einer Riesenüberraschung beginnen! Kurz nach Ankunft an der Sokendai Graduate School, an der die Einführungswoche des JSPS summer programs stattfindet, wurde uns mitgeteilt, dass wir nachmittags nicht mehr auf unsere Zimmer dürften. Genaueres würde uns später gesagt werden. Und dann, frühnachmittags, verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer: Ihre Kaiserlichen Majestäten, Kaiser Akihito und seine Frau, Kaiserin Michiko, würden uns am Abend im Shonan Village einen kurzen Besuch abstatten! Und so kam es auch: gegen 18 Uhr öffneten sich die Flügeltüren zum Hauptsaal der Universität, und unter begeistertem Beifall der Stipendiaten und dem Blitzlichtgewitter der anwesenden Presse schritten der tennō heika und seine Frau würdevoll durch das Spalier der Anwesenden. Die beiden nahmen sich etwa eine halbe Stunde Zeit, um mit so vielen von uns wie möglich kurz über unsere geplanten Forschungsprojekte in Japan zu sprechen. Der Kaiser, ein studierter Ichthyologe (Biologe mit Fachrichtung Fische), der selbst schon 26 Fachartikel publiziert hatte, zeigte sich sehr interessiert an den verschiedensten wissenschaftlichen Themen und fragte auch bei so manchen eingehend nach, wenn ihn etwas besonders interessierte. Auch bei der Kaiserin bildete sich eine dichte Traube von Studierenden, die die Chance auf ein Gespräch mit ihr nutzen wollten. Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei, aber den meisten wird dieses außergewöhnliche Erlebnis sicher noch lange in Erinnerung bleiben!

 

Jahresversammlung von DAAD tomo no kai und Humboldt Club Japan

vom Club-Vorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Ebenso wie sich die ehemaligen Stipendiaten von JSPS aus dem deutschsprachigen Raum zur Alumni-Vereinigung Deutsche Gesellschaft der JSPS Stipendiaten zusammengeschlossen haben, sind umgekehrt die ehemaligen japanischen Stipendiaten des DAAD und der Alexander von Humboldt Stiftungen im DAAD tomo no kai respektive Humboldt Club Japan miteinander verbunden. Die eigene Geschäftsstelle der bei-den Alumni-Organisationen betreut auch noch die beiden Alumni-Vereinigungen der Universitäten Freiburg und Köln.

Nachdem im letzten Jahr die beiden Humboldt-Vereinigungen West und Ost-Japan sich zu einem Humboldt-Club Japan zusammenschlossen, kam es am 14. Juni in den Räumen des OAG-Hauses in Tokyo, das auch das DAAD-Büro in Japan beherbergt, zur ersten gemeinsamen Jahrestagung der beiden großen japanischen Alumni-Vereinigungen. Das macht schon deshalb Sinn, weil viele japanische Wissenschaftler zuerst vom DAAD und später von der Alexander von Humboldt-Stiftung gefördert wurden.

Nach den beiden getrennt verlaufenden Mitgliederversammlungen gab es ein gemeinsames Programm, dem eine Begrüßung seitens des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Hans Carl von Werthern, vorgeschaltet war. Ein Vortrag über den deutschen Architekten Bruno Taut, der mehrere Jahre in Japan gearbeitet hat, schloss sich an. Kernstück der Veranstaltung war die Unterrichtung des japanischen akademischen Nachwuchses über die verfügbaren Stipendien aus Deutschland. Diesem Veranstaltungsteil sind mehr als 40 junge Leute gefolgt, die beim anschließenden Umtrunk Gelegenheit hatten, ungezwungen mit den älteren Semestern über deren Erfahrungen in Deutschland zu sprechen.

 

Publikation eines Clubmitglieds: Aktuelle JP-D-A-CH Kooperation: Sonderheft Security and Privacy in Business Networking

Security and Privacy Business Networking
Sven Wohlgemuth, Stefan Sackmann, Noboru Sonehara, A Min Tjoa (eds.)
Electronic Markets Volume 24, Issue 2, Springer, 2014 (englisch)
ISSN: 1019-6781 (Print) 1422-8890 (Online)
Preface: DOI 10.1007/s12525-014-0158-6
link.springer.com/journal/12525/24/2/page/1 and
link.springer.com/article/10.1007/s12525-014-0158-6


Über das Sonderheft

Business networking relies on application-specific quantity and quality of information in order to support social infrastructures in, e.g., energy allocation coordinated by smart grids, healthcare services with electronic health records, traffic management with personal sensors, RFID in retail and logistics, or integration of individuals’ social network information into good, services, and rescue operations. Due to the increasing reliance of networking applications on sharing ICT services, dependencies threaten privacy, security, and reliability of information and, thus, innovative business applications in smart societies. Resilience is becoming a new security approach, since it takes dependencies into account and aims at achieving equilibriums in case of opposite requirements. This special issue on 'Security and Privacy in Business Networking' contributes to the journal 'Electronic Markets' by introducing a different view on achieving acceptable secure business networking applications in spite of threats due to covert channels. This view is on adapting resilience to enforcement of IT security in business networking applications. Our analysis shows that privacy is an evidence to measure and improve trustworthy relationships and reliable interactions between participants of business processes and their IT systems. The articles of this special issue, which have been accepted after a double-blind peer review, contribute to this view on interdisciplinary security engineering in regard to the stages of security and privacy requirements analysis, enforcement of resulting security requirements for an information exchange, testing with a privacy-preserving detection of policy violations, and knowledge management for the purpose of keeping business processes resilient.

 

Repräsentation des Clubs auf externen Veranstaltungen

3.4. 2014: Kurzvorstellung des JSPS-Clubs durch Sabine Ganter-Richter bei „Japan-Karrieren“, einer Veranstaltung des Deutsch-Japanischen Wirtschaftskreises e.V.

9.4.2014: Deutsch-Japanischen Wirtschaftsforum auf der Hannover Messe | Sabine Ganter-Richter

14.4.2014: Vorstellung des Wissenschaftsförderungsprogramms Horizon 2020, Ständige Vertretung der EU in Japan | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

15.4.2014: Eröffnung der Marsausstellung der DLR, Kagaku Miraikan, Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

21.4.2014: Verbandstagung des Verbandes der Japanisch-Deutschen Gesellschaften im OAG-Haus, Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

3.5.2014: Teilnahme an der Eröffnungszeremonie des European Office der Universität Kyoto an der Universität Heidelberg| Dr. Wolfgang Staguhn

15.5.2014: Empfang anlässlich der European Higher Education Fair, Meiji-Universität Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

16.5.2014: Asa no Kai des DJW in Frankfurt/M. zum Thema „Recent Changes in the aviation Industry’s Environment and resulting Challenges and Strategies for a Japanese Airline operating in the European Market“ | Dr. Matthias Hofmann

29.–31.5.2014: 50. Jahrestagung des Verbandes der Deutsch-Japanischen Gesellschaften in Düsseldorf, u.a. Workshops Jugendarbeit und Kultur und Wissenschaft | Sabine Ganter-Richter, Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

4.6.2014: Teilnahme am Wissenschaftlichen Gesprächskreis (WGK) im DAAD-Büro Tokyo, OAG-Haus Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus, Dr. Wolfgang Staguhn

14.6.2014: Jahrestagung des DAAD Tomo no kai und des Japanischen Humboldt-Clubs, OAG-Haus, Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

18.6.2014: Verleihung des German Innovation Award durch DWIH, Palace Hotel, Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

 

Neue Club-Mitglieder

Wir begrüßen folgende neue Mitglieder, die dem Club seit Januar 2014 bis Juni 2014 beigetreten sind, und heißen sie herzlich willkommen:

  • Thomas Ludwig
    FH Köln, Institut f. Automation & Industrial IT
    Kobe Institute of Computing (KIC), 2013*

  • Dr. Carsten Röcker
    RWTH Aachen, Human-Computer Interaction Center
    The University of Tokyo, 2010*

  • Sarah Dölle
    Universität Magdeburg, Institute of Experimental Physics
    Waseda University, 2013*

  • Prof. Dr. Klaus Vieweg
    Universität Jena, Institut für Philosophie
    Ryukoku Univ. Kyoto; Osaka Gakuin Univ.; Komazawa Univ. Tokyo, 2008*

  • Prof. Dr. Robert Höller
    Fachhochschule Oberösterreich, Fakultät für Technik u. Umweltwissenschaften
    Kyoto University, Osaka University, Japan Aerospace Exploration Agency, 1997–2004 (nicht von JSPS gefördert)

  • Sebastian Diebold
    KIT, Institut für Hochfrequenztechnik und Elektronik (IHE)
    Osaka University, 2014–2016*

  • Prof. Dr. Winfried Ulrich
    Universität Kiel, Germanistisches Seminar
    Higashi Hiroshima University, 2011*

  • Dr. August Wierling
    Kyoto University, 2002–2003*

  • Prof. Dr. Wolfgang Duschl
    Universität Kiel, Inst. f. Theor. Physik und Astrophysik
    University of Tokyo, 1995; University of Tokyo, 2001 Nat. Inst. of Natural Sciences, 2005*

  • Dr. Dirk Schanzenbach
    Universität Potsdam, Institut für Chemie
    Kyoto University, 1993–1994*

  • Prof. Dr. Manfred Schneider
    Universität Wuppertal, Organische Chemie
    Toyama University, 2010*

  • Frank Nickel
    TU Dresden
    Sophia University, 2014–2015*

  • Dr. Anna Dittrich
    Universität Magdeburg, Institute of Biology
    Keio University, 2014*

* von JSPS/STA geförderter Forschungsaufenthalt in Japan

 

Impressum

Herausgeber:
Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V.
Redaktion: Dr. Katja Schmidtpott
Mitarbeit: Meike Albers
Verantwortlich:
Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V.
c/o JSPS Bonn Office, Ahrstr. 58, 53175 Bonn
Tel.: 0228/375050, Fax: 0228/957777
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