Neues vom JSPS-Club 02/2018

 

EDITORIAL

Wendepunkt Kanazawa Resolution 2018?

vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Aus Anlass der Eröffnung der Ausstellung „Was Deutschland und Japan verbindet – 150 Jahre Freundschaft zwischen Deutschland und Japan“ im Nationalmuseum für japanische Geschichte in Sakura, Präfektur Chiba, am 6. Juli 2015 ging der Verfasser im Editorial des NvC 3/2015 auf die verschiedenen Instrumente der zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Japan ein.

Hervorgehoben wurden dabei die bilateralen Deutsch-Japanischen und Japanisch-Deutschen Gesellschaften, die jeweils einen nationalen Verband gegründet haben, der jedes Jahr eine nationale Verbandskonferenz abhält. Um die Zusammenarbeit der beiden Verbände zu koordinieren, nutzen die beiden Verbände ein Instrument, dass sie „Partnerkonferenz“ nennen. Bei dieser kommen während einer nationalen Verbandskonferenz die Vertreter des Verbandes des Partnerlandes auch dazu. Das ist etwas, von dem die anderen bilateralen Formen der Zusammenarbeit, seien es Städte-, Präfektur/Land-, Schulen-, Hafen-, etc. Partnerschaften nur träumen können.

Die erste Partnerkonferenz fand im Jahre 2005 in Utsunomiya, Präfektur Tochigi, die zweite im Jahr 2008 in Karlsruhe, die dritte im Jahre 2011 in Nara, Präfektur Nara, und die vierte schließlich im Mai 2018 in Kanazawa, Präfektur Ishikawa, statt. In Utsunomiya, Nara und Kanazawa endeten die Partnerkonferenzen mit Resolutionen, also Texten, an denen man die zukünftige Zusammenarbeit auszurichten gedenkt. Beiden Verbänden sind diese Texte aber offenbar nicht wichtig genug, sie auf den entsprechenden Homepages zu veröffentlichen. Auch ist angesichts des sehr allgemein gehaltenen Wortlauts fraglich, ob diese Resolutionen als Basis der Zusammenarbeit der Vereine zum Nutzen der Zivilgesellschaft geeignet sind.

Das muss auch von der Resolution von Kanazawa befürchtet werden. Obwohl die Deutsch-Japanischen und Japanisch-Deutschen Gesellschaften als die wichtigsten Träger des jeweiligen nationalen zivilgesellschaftlichen Engagements angesehen werden müssen und von den jeweiligen Staatsorganen auch so wahrgenommen werden, fehlt in allen Fällen die für die Arbeit des JSPS-Clubs so entscheidende Bezugnahme auf den wissenschaftlichen Austausch, obwohl dieser immerhin in der Verbandssatzung des Verbandes der Deutsch-Japanischen Gesellschaften als Aufgabe genannt ist, und – wenn auch in einem beklagenswert geringen Umfang – Gegenstand der Aktivitäten einiger der in Rede stehenden Vereine ist.

Hier sei deshalb noch einmal an die Rede des japanischen Botschafters anlässlich der diesjährigen Verbandstagung der Deutsch-Japanischen Gesellschaften in Leipzig erinnert. Er sagte, neben der politischen Zusammenarbeit mit Deutschland sei für Japan die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wissenschaft am Wichtigsten. Hier kann nur der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, dass die Anwesenden dem Botschafter genau zugehört haben und die Wissenschaft es irgendwann als konkrete Form der Zusammenarbeit bis in die Resolutionen schafft.

 

NACHRUF

Nachruf auf Ehrenmitglied Eiichi Arai, 1936–2018

von Clubmitglied Prof. Dr. Wolfgang Bentz, Tokai University, School of Science, Department of Physics

Eiichi Arai verstarb am 2. April 2018, wenige Tage nach seinem 82. Geburtstag, an den Folgen eines Schlaganfalls, den er im März 2017 erlitten hatte. Er war experimenteller Kernphysiker, Professor am Tokyo Insitute of Technology (Tokyo Tech), Leiter des JSPS Büros in Bonn von 1993 bis 1995, und seither aktives Ehrenmitglied des JSPS Clubs. Er war der beste Freund des Verfassers (selbst theoretischer Kernphysiker) in Japan seit 1982, und ihm seien diese Zeilen gewidmet.

Eiichi Arai wurde 1936 in Rankoshi, einem Ort im Süden Hokkaidos, geboren. Nach dem Krieg zog seine Familie nach Tokyo, wo er die Mittel- und Oberschule besuchte. Danach studierte er Physik am Tokyo Tech, wo er 1964 zum Doktor der Ingenieurswissenschaften und Doktor der Naturwissenschaften, beides im Fachgebiet Kernphysik, promovierte. Daneben betrieb er eifrige Sprachstudien in Deutsch und Französisch. In den Abendkursen der Deutschen Schule in Omori, Tokio, lernte er seine Frau Hidemi kennen, die an der Tokyo University of Arts Gesang studiert hatte. Nach der Heirat folgte ein dreijähriger Forschungsaufenthalt am Kernforschungszentrum Karlsruhe, wo Herr Arai am dortigen Teilchenbeschleuniger Messungen über die Struktur von angeregten Atomkernen (die sog. Isobarischen Analogzustände) durchführte, während seine Frau aktiv am Konzertleben in Deutschland teilnahm. Von 1967 bis zu seiner Emeritierung 1996 war Herr Arai Professor für experimentelle Kernphysik am Tokyo Tech und einige Jahre hindurch der Leiter des dortigen Instituts für Reaktorphysik. In diese Zeit fällt ein zweijähriger Forschungsaufenthalt (1978–1980) am Max-Planck-Institut in Heidelberg, wo er weitere Messungen über Kernstruktur durchführte, und ein zweijähriger Aufenthalt in Bonn (1993–1995) als Leiter des JSPS-Büros. Nach seiner Emeritierung vom Tokyo Tech war Herr Arai zwei Jahre lang als wissenschaftlicher Berater am neu gegründeten Forschungsinstitut SPring-8 der Kansai Region tätig, wo Photonen als Sonden für kernphysikalische Messungen benutzt werden. Im Jahr 1998 ging Herr Arai in den Ruhestand und widmete sich seiner Familie, seinen Freunden, der Musik, dem Ski- und Tennissport, dem Lateinstudium, dem Dienst bei der freiwilligen Feuerwehr, sowie der Arbeit als Monitor für die Deutsche Welle und als privater Stromlieferant an japanische Stromerzeuger. Nicht zuletzt widmete er sich auch eifrigen Bibelstudien, denn er wurde am Ostersonntag des Jahres 2000 in der Katholischen Kirche Himonya in Meguro, einer Kirche der Ordensgemeinschaft der Salesianer, getauft. Herr Arai nahm bis in die letzten Jahre aktiv an diversen Wallfahrten seiner Gemeinde und an den Veranstaltungen des DAAD sowie des JSPS-Clubs teil. Er war bis März 2017 in bester Verfassung, und bezeichnete selbst seinen Ruhestand als “Paradies”. In der Karwoche 2017 erlitt er während des täglichen Einkaufs einen Schlaganfall und verbrachte das letzte Jahr seines Lebens im Krankenhaus in den guten Händen seiner Tochter, die dort als Krankenschwester tätig ist, und in einem Seniorenheim in Kawasaki, wo er am Ostermontag, den 2. April 2018, friedlich verstarb.

Ich lernte Herrn Arai auf einer Physikertagung in Sapporo im Herbst 1982 kennen, in der bunten Atmosphäre der dortigen „Bierfabrik“. Wir unterhielten uns auch über Musik, und Herr Arai machte mir sofort den Vorschlag, in seinem Ensemble für Barockmusik die Begleitung auf dem Klavier bzw. Cembalo zu übernehmen. Vier Physiker bildeten diesen Kreis (Zwei Blockflöten, Cello, und Klavier bzw. Cembalo) zu denen sich später auch Frau Arai als Sopran gesellte. Wir übten viel und nahmen regelmäßig an Gemeinschaftskonzerten teil. Herr Arai spielte und liebte seine Blockflöte, die er auf allen Reisen mitnahm. Er erzählte mir von spontanen Musikabenden im JSPS-Büro in Bonn, an denen auch seine Frau teilnahm. Ich schätze mich glücklich, dass ich über das Ehepaar Arai zu japanischen Physikern und Musikern Kontakt aufnehmen konnte. Unter der Leitung von Frau Arai und Mitwirkung ihrer Schüler und Kollegen wurden alljährlich Wohltätigkeitskonzerte zugunsten der UNICEF veranstaltet, an denen Herr Arai als Organisator mitwirkte und ich als Klavierbegleiter Erfahrungen sammeln konnte.

Neben der Musik waren der Kirchenbesuch und das Kochen wichtige Punkte unserer gemeinsamen Aktivitäten. Wir besuchten oft die Sonntagsmessen in seiner Gemeinde in Meguro, oder in der deutschsprachigen Gemeinde in Nakameguro. Nach der Kirche waren das Kochen, gemeinsame Mittagessen und Musizieren in seinem Haus in Otaku, Tokio, auf der Tagesordnung. Oft waren zum Essen und Musizieren auch andere Gäste eingeladen, und bei gutem Essen und Wein konnten wir es uns auf seiner Eckbank, die er in Deutschland gekauft hatte, bequem machen. Herr Arai konnte vortrefflich deutsche und französische Gerichte zubereiten. Was ich bei ihm in der Küche gelernt habe, kommt mir nun zu Hause als Sonntagskoch österreichischer Gerichte sehr zugute. Herr Arai hatte einen sehr guten Kawai-Flügel in seinem Haus, und noch vor etwa zwei Jahren konnten wir dort nach dem Mittagessen ein kleines Konzert veranstalten, wo auch ein Bariton und eine Viola mitwirkte. Herr Arai hegte und pflegte einen Lindenbaum, den er vor seinem Haus gepflanzt hatte, und daher war natürlich der Lindenbaum von Schubert ein Programmpunkt dieses kleinen, leider letzten, Konzerts mit Herrn Arai.

Viele Male durfte ich in diversen Situationen Herrn Arai um Rat und Hilfe bitten. Als ich zum Beispiel im Jahr 1985 nicht recht wusste, wie es beruflich weitergehen soll, zeigte er mir sofort Möglichkeiten, in Forschungslabors japanischer Firmen tätig zu werden. Obwohl ich dann von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch machte, gab er mir als jungem Physiker damals Zuversicht und Hoffnung. Auch als viele Jahre später meine Tochter nach ihrem Studium in einer ähnlichen Lage war, war Herr Arai wieder mit Rat und Tat zur Seite.

Herr Arai liebte es, sich auf Deutsch oder Französisch zu unterhalten, und nahm in den letzten Jahren auch Lateinunterricht. Er reiste jedes Jahr im Winter in die Schweiz, wo er Mitglied eines Skiclubs war. Als aktiver Katholik nahm er an Wallfahrten in die Türkei und nach Mauretanien teil. Als wir einmal über das Leben nach dem Tod sprachen, meinte er, es sei wohl so wie die Überfahrt mit einem Boot an ein fernes Ufer. Durch seine berufliche Tätigkeit war er genug abgehärtet, um auch hitzige Diskussionen zu bestehen, ja er wollte diese auch sehr. Durch seinen Beruf als Experimentalphysiker, sowie seine Tätigkeiten für die Deutsche Welle und als Betreiber einer Solaranlage, war er stets auf dem neuesten Stand der Technik, obwohl er die Benutzung von Handys und anderen elektronischen Handgeräten strikt ablehnte. Privat war er immer sehr stolz auf seine beiden Enkeltöchter, und als ich selbst Großvater wurde, konnte ich mir auch darin ein Vorbild an ihm nehmen. Er wird mir, seiner Familie, und vielen Freunden und Kollegen stets in bester und dankbarer Erinnerung bleiben.

 

GEDENKFEIER FÜR YASUO TANAKA

von Vorstandsmitglied Prof. Dr. Heinrich Menkhaus, Landesbeauftragter für Japan

Am 26. Mai 2018 fand im Josui Kaikan, dem Gebäude des Alumni-Verbandes der Hitotsubashi Universität in Tokyo, die von seinen Schülern und Weggefährten organisierte Gedenkfeier für den im Januar des Jahres verstorbenen ehemaligen und langjährigen Leiter des JSPS Büros Bonn, unserem Ehrenmitglied, Prof. Dr. Yasuo Tanaka, statt (siehe die Nachrufe von Trümper im JSPS Rundschreiben 1/2018 und von Ganter-Richter in NvC 1/2018).

Die Ehefrau des Verstorbenen, die im Verlauf der Feier auch das Wort ergriff, war anwesend. Es fehlten seine Kinder, weil diese am selben Tag, wie vom Verstorbenen gewünscht, seine Asche auf einem Berg in Japan, der der Zugspitze – seinem Lieblingsberg – ähnlich ist, verstreuten. Insgesamt waren etwa 60 Personen anwesend, darunter zwei Nobelpreisträger, Prof. Nojiri und Prof. Kobayashi sowie der ehemalige Geschäftsführer des JSPS Büros Bonn, Herr Higuchi Akira.

Zunächst wurde dem wissenschaftlichen Wirken des Verstorbenen in mehreren Fachvorträgen gedacht. In der anschließenden Gedenkfeier kamen bei den Sprechern dann auch andere Aspekte seines Lebens zum Tragen. Der ehemalige Direktor von JSPS, Nobelpreisträger Kobayashi, würdigte in seiner Ansprache die Verdienste des Verstorbenen um JSPS. Dabei erwähnte er auch die Gründung des JSPS Clubs in Anwesenheit des seinerzeit schon zum neuen Leiter des Bonner JSPS Büros berufenen Tanaka und würdigte das stetige Wachstum und die Ausweitung der Aktivitäten des Clubs. Auch die ausländischen Wissenschaftler und Schüler kamen mittels eines Videos zu Wort, in dem gerade auch die deutschen Weggefährten des Verstorbenen auftraten.

Ein eigens aufgestellter Tisch mit einem Porträt des Verstorbenen trug alle seine Orden und Auszeichnungen, einen Beileidsbrief des Tenno, und einige der in verschiedenen Sprachen erschienenen Nachrufe.

 

VERANSTALTUNGSBERICHTE

23. Japanisch-Deutschen Symposium „Biomimetics: Learning from Nature for an Innovative Future“, 20. und 21. April 2018 in Frankfurt

von Vorstandsmitglied Prof. Dr. Anke Scherer

In seinem Eröffnungsvortrag erklärte Prof. Dr. Masatsugu Shimomura, wie die so genannten Biomimetics sich grundlegende Prinzipien zunutze machen, um die in der Natur vorhandenen Lösungen in den Bereich der Naturwissenschaften und Technik zu übertragen. Angefangen von offensichtlichen Beispielen wie Flugzeugen, die im Aussehen an Vögel erinnern oder der künstlichen Version des Naturprodukts Schwamm, erklärte er anhand einiger Meilensteine das Konzept der Biomimetics. Dazu gehören u.a. Oberflächen, an denen wie an Lotosblättern alles abperlt und der Kunststoff Nylon, der der Struktur der Seide nachempfunden ist. Der neueste Trend ist die Zusammenarbeit von Biomimetics und Nanotechnologie, bei der zum Beispiel Roboter entwickelt werden, die sich den Körperbau von Ameisen zum Vorbild nehmen. Biomimetics gelten als eines der vielversprechenden interdisziplinären Forschungsfelder der letzten Zeit, von dem ein großer Beitrag in der Entwicklung von Wissenschaft und Wirtschaft erwartet wird. Und so widmete sich der Schluss des Vortrags der Frage, in wie weit Biomimetic zum Überleben der Menschheit in einer Zeit werden können, in der herkömmliche Technologie oft nicht nachhaltig ist und zum Erreichen der Sustainable Development Goals nach neuen Wegen gesucht werden muss.

Der zweite Vortrag von Dr. Mathias Koch befasste sich mit der Rolle von Johannes Justus Rein, einem deutschen Geographen in Japan. Er gehörte zur ersten Generation von Ausländern, die sich nach der Öffnung des Landes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts frei in Japan bewegen konnten. Rein nutzte diese Freiheit für ausgedehnte Forschungsreisen von 1873 bis 1875 im Auftrag des Preußischen Handelsministeriums und wurde durch seine Veröffentlichungen über seine Reiseerfahrungen sowie zur japanischen Wirtschaftsentwicklung ein gefragter Japanexperte in Europa. Nach seiner Rückkehr aus Japan begann er eine Laufbahn als Geographieprofessor. In dieser Rolle unterstützte er auch viele japanische Studenten, die in Europa bei ihm studierten und wurde so zu einem wichtigen Brückenbauer in der Zeit der japanischen Öffnung und Modernisierung im 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Prof. Dr. Heiko Wersing vom Honda Research Institute Europe präsentierte danach einen Vortrag mit dem Titel „Vision in Human and Machine“. Darin zeigte er, wie biologische Prinzipien der Wahrnehmung genutzt werden, um damit die Wahrnehmung von Computersystemen für den Einsatz beim autonomen Fahren zu entwickeln und zu verbessern. Auch wenn die Erforschung und Entwicklung solcher Systeme bereits weit fortgeschritten ist, bleiben große Herausforderungen, die Prof. Wersing in seinem Vortrag anhand plastischer Beispiel erläuterte, unter anderem daran, wie der Roboter Asimo lernt, Gegenstände visuell voneinander zu unterscheiden.

Danach beschäftigte sich Dr. Hao Liu damit, was wir in der Flugtechnik vom Insektenflug lernen können. Dabei zeigte er anhand praktischer Beispiele, wie die spezifische Morphologie sowie die Dynamik der Flügelbewegung und -kontrolle von Insekten genutzt werden können, um kleine Flugroboter zu bauen.

Den zweiten Tag eröffnete Prof. Dr. Akira Saito mit einem Vortrag, in dem er sich dem Geheimnis der Farbe von Schmetterlingsflügeln widmete. Technisch ist es heute möglich, die Nanostrukturen zu reproduzieren, die die brillianten Farbe von Schmetterlingen erzeugen. In der industriellen Anwendung können damit nicht nur Kosmetikprodukte verbessert werden. Auch bei der Verbesserung der Sicherheit von Banknoten oder der Langlebigkeit von Fassaden können die Erkenntnisse, die aus der Erforschung der Farbstruktur von Schmetterlingsflügeln resultieren, eingesetzt werden. Andere neue Entwicklungen sind Farben für Autos, wie zum Beispiel für ein neues Modell des Toyota Lexus im Morpho-Blau der Schmetterlinge.

Auch der Vortrag von Prof. Dr. Hendrik Hölscher beschäftigte sich mit Oberflächen in der Natur, die Eigenschaften aufweisen, die sich in die Technik übertragen lassen. Tiere haben die unterschiedlichsten Strategien entwickelt, um sich durch farbliche Anpassung an ihre Umgebung zu tarnen oder mit Hilfe von Farben zu warnen bzw. zu kommunizieren. Andere Leistungen, die von tierischen Oberflächen erbracht werden sind z.B. die Oberflächenhaftung von Geckos oder die Fähigkeit der Selbstreinigung von Oberflächen. So dienen die extrem wasserabweisenden Oberflächen einiger Wasserfarne als Vorbild für technische Oberflächen. Zusammen mit seiner Forschergruppe hat Prof. Hölscher eine Art Nano-Pelz (Nanofur) entwickelt, der sich nicht nur als extrem wasser- und schmutzabweisende Oberfläche für Solarpanele eignet. Durch die ölabsorbierende Wirkung der Oberfläche lassen sich damit auch lokal begrenzte Ölverunreinigungen in Wasser aufsaugen. Von einer Schmetterlingsart, bei der die Oberfläche der Flügel fast 100% des Lichts absorbiert, haben sich Forscher eine Technik abgeschaut, mit der die Solarzellen sehr dünn hergestellt werden können und dabei die größtmögliche Lichtmenge aufsaugen.

Prof. Dr. Takahiko Hariyama stellte die so genannte NanoSuit Methode vor. Bei dieser Technik wird ein extrem dünner Film auf einer Oberfläche produziert, mit dessen Hilfe die wirkliche Struktur von Lebewesen unter dem Elektronenmikroskop beobachtet werden kann. Normalerweise herrscht nämlich unter einem Elektronenmikroskop ein starkes Vakuum, durch das es schwierig ist, lebendige Organismen dort zu beobachten, ohne diese extrem zu schädigen. Mit Hilfe des NanoSuits – den Prof. Hariyama mit einem Raumanzug vergleicht mit dessen Hilfe Lebewesen im Vakuum des Weltraums überleben können – können Organismen unter dem Elektronenmikroskop überleben und beobachtet werden, ohne die ansonsten notwendigen Befestigungs- oder Trocknungsprozesse an ihnen durchzuführen.

Im letzten Vortrag des Symposiums erklärte Dr. Sarah Strauss, was man von Tieren wie dem Axolotl oder der Spinne lernen kann. So haben Axolotl die Fähigkeit zur Regeneration von Gliedmaßen. Die Erforschung dieses Mechanismus und die Entdeckung eines dafür verantwortlichen Enzyms helfen bei der Entwicklung von Techniken zur Rekonstruktion von Gliedmaßen beim Menschen. Spinnen produzieren Fäden, die auch in der traditionellen Medizin zur Wundheilung genutzt werden. Deshalb werden diese Spinnenfäden daraufhin untersucht, wie sie in der Transplantationsmedizin eingesetzt werden können.

 

Die Verleihung des JSPS Alumni Club Award 2018

von Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Staguhn

Der Preisträger Dr. Masato Inoue (links im Bild)

Der JSPS Alumni Club Award 2018 (kurz JACA) wurde im Rahmen des wissenschaftlichen Symposiums in Frankfurt am Senckenberg Institut am 20.04.2018 an den diesjährigen Preisträger Dr. Masato Inoue vergeben. Dr. Masato Inoue ist Associate Professor an der Meiji University im Department of Mechanical Engineering Informatics, Design System Laboratory. In seiner Forschung befasst er sich mit neuesten Methoden im Entwurf und der Entwicklung von Produkten. Zum Einsatz kommen dabei Software-Werkzeuge und Design Methoden.

Neben den Erfolgen in seinem Fachgebiet war für die Jury des JACA das hohe Engagement und der große persönliche Einsatz desPreisträgers im wissenschaftlichen Austausch zwischen Japan und Deutschland ausschlaggebend. Besonders am Herzen liegt ihm dabei auch der Austausch von Studenten zwischen der Meiji Universität, seiner Universität in Japan, und der Bergischen Universität in Wuppertal (BUW) sowie der TU Berlin.

Dr. Masato Inoue begann erste Forschungsarbeiten im Ausland im Jahre 2009 zusammen mit Prof. Dr. Ing. Rainer Stark an der TU Berlin. Später setzte er sich für ein gemeinsames Abkommen zwischen der BUW und Meiji Universität ein, mit dem eine Verbesserung der Bedingungen für den Austausch von Studenten zwischen beiden Universitäten erreicht wurde. Dazu zählt zum Beispiel die Einrichtung einer regelmäßigen Vorlesung von Prof. Brake an der Meiji Universität, die sich aus einem Forschungsaufenthalt entwickelt hat. Diese Vorlesung befasst sich mit der Zuverlässigkeit in der Produktentwicklung und Risikomanagement in Deutschland und ist für Studenten der Meiji Universität im Fachgebiet Produktentwicklung gedacht.

Auch Dr. Inoue bietet jetzt eine regelmäßige Vorlesung an der BUW an, in der er auf die Unterschiede im Prozess der Produktentwicklung, z.B. im Automobilbau, zwischen Japan und Deutschland eingeht. Ein weiteres Thema seiner Vorlesung ist die Auswertung der Ereignisse nach dem großen Erdbeben in Japan am 11. März 2011.

Hinter all diesen Angeboten steht viel persönliches Engagement und Ausdauer, ohne das die Hürden auf beiden Seiten, sowohl in Deutschland und Japan, nicht überwunden werden können. Diese Erfolge waren die Gründe für die Vergabe des JACA 2018 an Dr. Masato Inoue von der Meiji Universität in Tokyo.

 

„Tourismus und Heilige Orte in Japan“. Der WGK vom 10. April 2018

von Clubmitglied Prof. Dr. Wilfried Wunderlich, Tokai University, Faculty of Engineering, Department of Material Science

Der Vortragende Prof. Dr. Poggendorf

Am 10. April 2018 fand der wissenschaftliche Gesprächskreis (WGK) in Tokyo statt. Die Moderation übernahm der Vorsitzende des JSPS-Clubs, Prof. Dr. Menkhaus. Der DAAD als Mitveranstalter war durch die neue Lektorin Frau Dr. Manuela Sato-Prinz vertreten, die auch das Kanpai sprach. Neben neun JSPS-Club Mitgliedern (Jagno, Menkhaus, Mattutis, Poggendorf, Propach, Roth, Staguhn, Urakami und Wunderlich) waren auch fünf Japaner unter den insgesamt 31 Zuhörern.

Prof. Dr. Poggendorf hielt einen Vortrag zur derzeitigen Entwicklung des Tourismus in Japan. Er hatte vor zehn Jahren seine Doktorarbeit an der renommierten Tokyo Universität abgeschlossen und arbeitet nun als Assistenz-Professor für Tourismus an der Toyo Universität.

Japan erlebt gerade einen Tourismusboom, der hauptsächlich jüngere Besucher in den „Manga“-Stadtteil Akihabara oder zum Einkaufen in die Ginza zieht. Im Sinne eines ethischen Tourismus für eine nachhaltige Entwicklung betonte Prof. Dr. Poggenburg aber, wie wichtig es dabei ist, die Faktoren zu definieren, die den „Genius Loci“, den Geist des Ortes, ausmachen, und darauf basierend Ideen für dessen Schutz zu entwickeln. Als positive Beispiele nannte er den Shinto-Schrein in Nerima-ku (Tokyo), den Ise-Shrine (Mie Prefektur) und den Kumano Hongu Taisha (Wakayama Präfektur), wo durch den Erhalt von teilweise über 800 Jahre alten Zedern-Bäumen die mystische und geheimnisvolle Atmosphäre bewahrt werden konnte.

Als Negativ-Beispiel zeigte Prof. Dr. Poggendorf den Suwa-Shrine in Tachikawa (Tokyo), der zwar noch erhalten ist. Aber das Ensemble aus einer Zugangs-Allee, dem eigentlichen Tempel und dem dahinterliegenden „Götterwald“ wurde durch verantwortungslosen Straßenbau für immer zerstört. Als einen der Gründe für derartig Probleme nannte Prof. Dr. Poggendorf in der Diskussion die Tatsache, dass viele Stadtplaner in unterschiedlichen Behörden arbeiten, teilweise die Geschichte und Symbolik historischer Stätten gar nicht kennen und erst durch seine Nachforschungen auf deren Bedeutung aufmerksam wurden.

 

Frühjahrsempfang der Leibniz-Gesellschaft

von Vorstandsmitglied Dr. Arnulf Jäger-Waldau

Am 16 März 2018 fand in Berlin der Frühlingsempfang der Leibniz Gemeinschaft statt. In seiner Eröffnungsansprache legte EU Forschungskommissar Carlos Moedas seine Vorstellungen für das 9. Forschungsrahmenprogramm der EU dar. Darin soll es neben den bekannten Elementen der Grundlagenforschungsförderung durch das European Research Council und den bekannten Ausschreibungen für gemeinsame Forschungsprojekte als neues zusätzliches Element Forschungsmissionen zur Lösung gesellschaftliche relevanter Probleme geben. Dieses Element soll interdisziplinär und global angelegt sein.

Aus der Sicht des JSPS-Clubs war ein Höhepunkt der Veranstaltung die Präsentation der für den Leibniz Gründerpreis 2018 nominierten Forscher, unter denen sich auch unser Club-Mitglied Dr. Thomas Berberich von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung befand. Zusammen mit seinen Kollegen Daniel Weber und Steffen Fehrenz wurde ihre Gründeridee „Phytoprove – neuartige Methodik der nichtinvasiven Pflanzendiagnostik“ mit der Nominierung ausgezeichnet.

 

Deutsch-Japanische Hochschulpartnerschaften und der JSPS-Club

von Vorstandsmitglied Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Vortragender und Zuhörer in Bayreuth

Die Zahl der bilateralen deutsch-japanischen Hochschulpartnerschaften ist kaum zu übersehen. Sie vergrößert sich sogar noch, wenn man die Vereinbarungen auf Fakultäts- und Institutsebene hinzunimmt. Eine diesbezügliche Statistik ist, soweit ersichtlich, auch nicht verfügbar und dürfte, da es an einer zentralen Meldepflicht sowohl in Deutschland wie in Japan fehlt und sich die Einzelheiten stetig ändern, auch kaum erstellbar sein.

Ein Großteil dieser Partnerschaften ist nicht wirklich aktiv; zu sehr hängt ihr Funktionieren vom persönlichen Engagement bestimmter Akteure ab. Diese können aus verschiedenen Einrichtungen der Hochschule stammen. In aller Regel sind es einzelne Hochschullehrer selbst, die hinter dem Austausch stehen, zuweilen sind es Mitarbeiter in den Dekanaten und Institutsleitungen, mitunter Mitarbeiter der akademischen Auslandsämter. Das es dabei jedes Mal zu einem bewussten und gewollten Zusammenwirken zwischen den jeweils Zuständigen kommt, ist keineswegs sicher.

In vielen Fällen sind die Einrichtungen des Partners und dessen Hilfsangebot nicht aus eigener Anschauung bekannt, und eine Dokumentation von Erfahrungen Ehemaliger wird nicht erstellt. So sind die Austauschwilligen häufig auf puren Mut oder auf Informationen vom Hörensagen angewiesen. Das die jeweiligen Hochschulstrukturen des Partners und die Art des Studiums oder der wissenschaftlichen Forschung dortselbst auch ganz anders sind, wird oft nicht mit dem nötigen Tiefgang untersucht.

An dieser Stelle aber kann der JSPS Club helfen. Seine Mitglieder haben alle erhebliche Japanerfahrung, die sie gern in den Dienst einer Hochschulpartnerschaft stellen. Der Club ist deshalb Prof. Katsura vom Bayerischen Geoinstitut der Universität Bayreuth dankbar, dass er diesen Aspekt seiner Aktivitäten ernst genommen und den Autor über das JSPS-Büro Bonn zu einem Vortrag über das Umfeld wissenschaftlichen Arbeitens in Japan eingeladen hat. Das Geoin-stitut hat nämlich eine Kooperationsvereinbarung mit der Universität Tohoku in Sendai, auf deren Basis bis zu 15 wissenschaftlicher Mitarbeiter sich anschicken, nach Japan zu gehen.

Die in Rede stehende Veranstaltung war gut besucht und musste angesichts der sehr internationalen Besetzung des Mitarbeiterkreises des Geoinstituts auf Englisch angeboten werden. Es wurden viele Fragen nach Lebenshaltungskosten, Studiengebühren, Arbeitszeiten im Labor, Räumlichkeiten und Einrichtungen, Ausbildungssystem, wissenschaftliche Hierarchien und zugehörige Titel, bis hin zu Problemen des persönlichen Umgangs und der Folgen mangelnder Sprachfertigkeiten gestellt. Der Club dankt Prof. Katsura für die Initiative und würde sich freuen, zu vergleichbaren Informationsveranstaltungen Redner stellen zu dürfen.

 

Entwicklung eines Kooperationsnetzwerkes mit Japan, Teil 9: Es begann in Uji...

von Clubmitglied Dr. Andreas Schaper

Bucht von Shimoda, vom Berg Nesugata aus gesehen

Uji – Wiege des japanischen Grünen Tees; daneben Reisfelder, im Hintergrund der Uni-Campus

Tokyo: Begegnung mit Prof. Wilfried Wunderlich beim Treffen in der JSPS-Zentrale; Arbeitstreffen mit K. Tashiro und T. Yoshioka

Tsukuba: Lunch mit K. Suenaga

Abschieds-Dinner in der Pizzeria KEVELOS, Shibuya, Tokyo

…und es war an der Zeit, einmal den Ort aufzusuchen, von dem die Öffnung Japans in der Mitte des 19. Jahrhunderts ausging: die Bucht vor Shimoda an der Südküste der Izu-Halbinsel, wo Admiral Metthew Perry im Jahr 1853 mit seinen Schwarzen Schiffen anlandete.

Mein vierwöchiges BRIDGE-Fellowship im Jahr 2016 diente der Fortsetzung des laufenden Kooperationsprojektes zur Thematik der Struktur und der Eigenschaften von Superhelix-Seide sowie der abschließenden Auswertung der experimentellen Daten zur Wachstumscharakteristik von Kohlenstoff-Nanoröhren, daneben ging es um die Inkommensurabilität modulierter Kristalle. In der Arbeitsgruppe von Prof. Hiroki Kurata am Institute for Chemical Research der Universität Kyoto in Uji hatte ich, wie gewohnt, beste Arbeitsbedingungen.

Zur Seite standen mir gute alte Bekannte wie Dr. Takashi Nemoto und Dr. Tetsuya Ogawa. Die gemeinsam mit ihnen und Dr. Masatoshi Tosaka erzielten Ergebnisse hatten seinerzeit die Grundlage für weitere Untersuchungen zur Seide gelegt. Zum Abschluss der Zeit in der Kurata-Gruppe hielt ich einen Vortrag mit dem Titel “Microscopy of distortions in crystals and of hierarchical ordering in macromolecular systems”.

Von Kyoto aus besuchten meine Frau und ich das von dem Architekten I.M. Pei gekonnt in die Berglandschaft südöstlich des Biwa-Sees in der Präfektur Shiga hineingebaute MIHO Museum. 1997 war dieses phantastische Museum eröffnet worden. Wir sahen uns die Sonderausstellung der "Jewels of the Mughal Emperors and Maharajas” an. Am 7. Oktober nahmen wir dann am 5. Treffen des JSPS-Clubs in Tokyo teil. Diese Treffen sind zu einer guten Tradition geworden und für das Kennenlernen und den Austausch der in Japan tätigen Mitglieder untereinander und mit den sich besuchsweise im Lande aufhaltenden JSPS-Mitgliedern überaus nützlich.

Mein Fellowship beinhaltete einen Aufenthalt an der National Agriculture and Food Research Organization (NARO) in Tsukuba. Gastgeber war mein früherer Alexander von Humboldt-Stipendiat Dr. Taiyo Yoshioka in der Silk Materials Research Unit von Prof. Tsunenori Kameda. In die fachliche Diskussion war zeitweilig Prof. Kohji Tashiro vom TTI (Toyota Technological Institute) in Nagoya einbezogen, der maßgeblich die Röntgen-Strukturanalyse, konventionell und mittels Synchrotronstrahlung am SPring-8, betreut hatte. Auf einer kurzfristig vereinbarten Zusammenkunft in Tokyo entstand das endgültige Konzept einer Publikation für die Zeitschrift Biomacromolecules. Dies kann als Beispiel dafür gelten, wie wichtig es selbst im Rahmen eines kurzen Aufenthaltes ist, dass Reisen innerhalb Japans durch das Fellowship mitgefördert werden.

Während der Zeit in Tsukuba besuchte ich Prof. Kazutomo Suenaga am National Institute of Advanced Industrial Science and Technology (AIST). Wir kannten uns von meinem ersten Besuch im Jahr 2004, als ich in Prof. Sumio Ijimas Arbeitsgruppe zu einem Vortrag über Kohlenstoff-Nanostrukturen eingeladen war. Diesmal ging es um die neuesten Entwicklungen in der Transmissions-Elektronenmikroskopie unter low-voltage und ultra-low vacuum-Bedingungen sowie die Perspektiven der laser-stimulierten zeitaufgelösten Mikroskopie. Bei einem weiteren Treffen mit meinem früheren Gastgeber Prof. Dmitri Goldberg besichtigte ich das neu errichtete NanoGREEN/WPI-MANA-Gebäude.

Nochmals in Tokyo, besuchten wir das Edo-Tokyo Museum, in dem die Rekonstruktion der berühmten Brücke Nihonbashi und des Edo-Schlosses aus der späten Tokugawa-Zeit gezeigt wird. Abschließend führte uns der Weg noch zum Sengaku-Tempel mit den Grabstellen der 47 Rōnin vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Durch die bedingungslose Treue zu ihrem Daimyō Asano Naganori und durch "one of the bloodiest vendettas in Japan's feudal history" (John Allyn: 47 Ronin, Tuttle Publ., Tokyo, 2012) waren die herrenlosen Samurai zu einem nationalen Mythos Japans geworden.




 

PUBLIKATIONEN VON CLUB-MITGLIEDERN

Johann George Dietrich Werner
Jahresringe und Lebenskreise

2013, 603 Seiten, ISBN 978-3863864538

In diesem ersten Band ist die Zeitgeschichte von 1938 bis 2013 mit der Lebensgeschichte des Autors verknüpft. In dem Band sind Berichte und Erlebnisse aus über 30 Ländern enthalten, in denen der Autor tätig war (Japan, Indien, Indonesien, USA, Kanada, Russland, China, Australien, Neuseeland, Myanmar, Bhutan, Laos, Brasilien, Argentinien, Chile, Peru, Iran, Oman u.a.). Auch wurden Aufsätze z.B. aus dem Universitas-Marksteine Heft von 1998 und ein Brief von Robinson Crusoe aus dem Jahre 1705 in den Band aufgenommen.


Johann George Dietrich Werner
Gute Gegenwarten

2018, 529 Seiten, ISBN 978-3864608063

In diesem zweiten Band sind schwerpunktmäßig neue Natur-und Landschaftsprojekte aus Europa dargestellt, z.B. zur Biodiversität von Bäumen (Stieleichen, Rotbuchen, Sommerlinden), zu Schmetterlings- und Hummelpflanzen, (Biodiversität von Insekten), zur Biologie der Singvögel und zu den Thesen der forstlichen Nachhaltigkeit. Die enthaltenen Dokumente zur Zeitgeschichte reichen von 1871 bis 2018. Am Anfang steht ein Zitat von Ludwig Wittgenstein, Tractatus 6.4311: „Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt.“

 


Repräsentation des Clubs auf externen Veranstaltungen

  • 19.03.2018: Veranstaltung des „Bonner Verbändenetzwerks“ zu „Lobbyarbeit im Spannungsbogen zwischen Schein und Sein“ in Königswinter | Sabine Ganter-Richter

  • 16.04.2018: Symposium und Mitgliederversammlung des DJW, Düsseldorf | Sabine Ganter-Richter

  • 25.04.2018: JD-Wirtschaftsforum, Hannover | Sabine Ganter-Richter und Dr. Anton Kraus

  • 08.05.2018: Study Abroad Fair des Internationalen Zentrums der Universität Stuttgart | Dr. Wolfgang Staguhn, mit einem Kurzvortrag zum JSPS-Club

  • 08.05.2018: DJW „Karriere Forum“, Düsseldorf | Sabine Ganter-Richter

  • 10.–13.05.2018: Jahrestagung des VDJG, Leipzig | Sabine Ganter-Richter und Dr. Anton Kraus

  • 20.–22.05.2018: Partnerkonferenz des VDJG, Kanazawa | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus und Sabine Ganter-Richter

  • 25.–30.05.2018: Filmfestival Nippon Connection, Frankfurt | Dr. Matthias Hofmann

 

Neue Clubmitglieder

  • Gerald Auer
    Japan Agency for Marine-Earth Science and Technology (JAMSTEC)
    JAMSTEC 2017 – heute*

  • Dr. Christian Böhm
    Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie
    Kyoto University 2014*

  • Prof. Dr. Wolfgang Brütting
    Universität Augsburg
    Nagoya University 2008 Chiba University 2011*

  • Björn Büker
    Universität Bielefeld
    University of Tsukuba 2017*

  • Dr. Jens Daniel
    Universität Münster
    Niigata University 2016*

  • Deutsch-Japanische Gesellschaft für Arbeitsrecht e.V. (DJGA)

  • Michael Färber
    Karlsruhe Institute of Technology (KIT)
    Kyoto University, 2017*

  • Prof. Dr. Stefan Gold
    CHARITÉ – Universitätsmedizin Berlin
    Kyushu University 2013*

  • Dr. Patrick Heinrich
    Ca'Foscari University
    University of the Ryukyus 2005*
    University of the Ryukyus 2008–2010*

  • Dr. Dieter Hillert
    University of California, San Diego
    Kochi University 2007*

  • Reik Jagno
    Universität Göttingen
    Tohoku University 2010–2011
    Tohoku University2013–2015

  • Jonathan Krautter
    Tokyo

  • Prof. Dr. Thomas Lux
    Universität Kiel
    International Christian University Tokyo 2002/2003*
    International Christian University Tokyo 2010/2011*
    Kyoto University + Hyogo University 2017

  • Carina Pape
    Europa-Universität Flensburg
    Kyoto University 2017*

  • Dr. Marco Pilz
    Helmholtz Center Potsdam GFZ
    Kyoto University 2013*

  • Jan Levin Propach
    Universität Augsburg
    Waseda University 2018

  • Anna Katharina Suzuki-Klasen
    MPI for Comparative and International Private Law
    Kyoto University 2015–2016*

  • Prof. Dr. Gabriele Vogt
    Universität Hamburg
    University of the Ryukyus 2004*
    Kyushu University 2017*

  • Waseda University

  • Jana Wilmers
    Universität Wuppertal
    Nagoya University 2015*

* von JSPS/STA geförderter Forschungsaufenthalt in Japan

 

Verstorbene Mitglieder

Der JSPS Club trauert um die langjährigen Mitglieder Prof. Dr. Heyer und Dr. Peter Fleischmann.

Professor Dr. Dr. h.c. Herbert Heyer ist am 8. Februar 2018 im Alter von 81 Jahren in Tübingen verstorben. Prof. Heyer war 1985 und 1995 mit JSPS-Förderung in Japan und seit 1996 Club-Mitglied. Er war bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2004 ordentlicher Professor für Mathematik an der Universität Tübingen.

Dr. Peter Fleischmann wurde am 10. Februar 2018 im Alter von 55 Jahren in St. Denis unerwartet aus dem Leben gerissen. Dr. Fleischmann war seit 2007 Club-Mitglied. Er war von April 1999 bis April 2001 mit unserem JSPS-Postdoctoral Fellowship und im Oktober 2004 mit unserem DAAD-JSPS Bilateral Scientist Exchange Program in Japan.

Wir werden die verstorbenen Mitglieder als Forscher und als engagierte Mitwirkende am wissenschaftlichen Austausch mit Japan stets ein würdiges Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt besonders ihren engsten Angehörigen.

 

Termine

  • 20./21.04.2018: Japanisch-Deutsches Symposium, Frankfurt
  • 05./06.19.2018: Mitglieder laden Mitglieder ein, Bonn
  • 03.11.2018: Treffen der Clubmitglieder in Japan, Universität Kyoto

Wenn Sie Beiträge zu Veranstaltungen, Publikationen etc. im Newsletter veröffentlichen möchten, wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Anke Scherer.

 

Impressum

Herausgeber:
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Redaktion: Prof. Dr. Anke Scherer
Mitarbeit: Jutta Schulze
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