Neues vom JSPS-Club 04/2017

 

EDITORIAL

Deutsche Richtlinie zur Förderung von innovativen Konzepten zur deutschlandweiten Fach-Alumniarbeit mit Chinabezug – Teil II

vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Im NvC 3/2016 hatte der Verfasser das große Interesse der deutschen Regierung an Deutsch-Chinesischen Alumnifachnetzwerken angesprochen. Diese haben jetzt ihre Arbeit aufgenommen. Hier die entsprechende Pressemitteilung:

„Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) will die Erfahrungen, Kenntnisse und Kontakte deutscher Studierender und Wissenschaftler, die in China gelebt und gearbeitet haben, nachhaltig nutzbar machen. Mit einer BMBF-Fördermaßnahme (Volumen rund 3,5 Mio. Euro) werden dazu sieben Alumnifachnetzwerke gefördert. Die Vernetzung der Alumni soll die deutsch-chinesische Zusammenarbeit in mehreren Bereichen pflegen und möglichst Anstöße für neue wissenschaftliche, aber auch anderweitige, Kooperationen geben. [...] Geplant ist in allen Bereichen der Aufbau von möglichst institutionsunabhängigen und – übergreifenden Netzwerken von Alumni und deutschen Fachkräften mit China-Bezug. Diese Plattformen sollen sowohl deutsche als auch chinesische Fachverbände, Fachgesellschaften, Hochschulen und weitere interessierte Stakeholder mit einbeziehen. Damit wird eine Maßnahme der im Oktober 2015 veröffentlichten China-Strategie des BMBF umgesetzt.“

Alles richtig und prima! Doch, wo bleibt Japan? Gibt es insoweit keine Strategie? Haben die japanbezogenen Alumni-Vereinigungen eine andere nicht förderungswürdige Aufgabe? Sollen sie auf den verfassungsrechtlich verankerten Anspruch auf Abwehr gleichheitswidriger Privilegierungen Dritter verwiesen werden?

 

VERANSTALTUNGSBERICHTE

Wissenschaftlicher Gesprächskreis „Wahlnachlese“ am 16.10.2017 in Tōkyō

von Club-Mitglied Prof. Dr. Wilfried Wunderlich

Prof. Kuwamura, Prof. Agata und Prof. Morii; Moderation: von Rischma

Der Wissenschaftliche Gesprächskreis (WGK), der vom JSPS-Club und dem DAAD Büro Tōkyō gemeinsam veranstaltet wird, fand dieses Mal in einem größeren Rahmen statt und wurde mit der „Butterbrot & Bier“ Veranstaltung für Stipendiaten des DAAD zusammengelegt. Thematisch im Mittelpunkt stand die Analyse der deutschen Bundestagswahl aus Sicht japanischer Politikwissenschaftler.

Prof. Yuko Kawamura (Seikei University), Prof. Koichiro Agata (Waseda University) und Prof. Yuichi Morii (University of Tōkyō) diskutierten unter Leitung von Robert von Rimscha, Gesandter der Abteilung für Kultur, Presse und Öffentlichkeitsarbeit an der deutschen Botschaft in Tōkyō, im Europa-Saal des OAG-Hauses vor etwa 100 Teilnehmern, darunter mehrere JSPS-Clubmitglieder, Prof. Dr. Heinrich Menkhaus, Sabine Ganter-Richter, Prof. Dr. Wolfgang Ade, Dr. Dietrich Bollmann, Dr. Eckhard Hitzer, Dr. Helmut Morsbach, Dr. Sven Wohlgemuth und Prof. Dr. Wilfried Wunderlich.

Trotz Einzug neuer, kleinerer Parteien wurde das deutsche Wahlsystem als funktionierende Demokratie angesehen. Im Gegensatz zur japanischen Wahl, die zu dem Zeitpunkt noch nicht stattgefunden hatte, hatten die Parteien ein halbes Jahr Zeit, den Wahlkampf zu führen.

Das Fernsehduell zwischen den beiden Spitzenkandidaten wurde lobend erwähnt, ebenso die Sorge über Entfremdung durch Zuwanderung. „Frau Merkel sei deutlich in die Mitte gerückt“, war eine These von Prof. Mori. Welche Koalitionen sich bilden werden, blieb Spekulationen überlassen. Nach dem offiziellen Panel blieb noch genug Zeit, im persönlichen Gespräch weiter zu diskutieren.

 

Blue Planet Prize an deutschen Wissenschaftler

vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Dr. Hitzer, Prof. Schnellhuber, Prof. Wunderlich und Prof.
Menkhaus

Im Jahre 1992 hat die japanische Asahi Glas Foundation begonnen, jährlich den Blue Planet Prize auszuloben, der mit einem erheblichen Preisgeld einhergeht. Ausgezeichnet werden Personen oder Organisationen, die sich um die Erhaltung der Umwelt verdient gemacht haben. Von den jedes Jahr vergebenen zwei Preisen ging bisher immer mindestens einer pro Jahr an einen Preisträger aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Im Jahre 1994 ist erstmals ein Deutscher zum Zuge gekommen, nämlich der Meeresgeologe Prof. Dr. Eugen Seibold (1918–2013).

 Er hat sein Preisgeld seinerzeit in eine Stiftung eingebracht, aus der die Deutsche Forschungsgemeinschaft im zweijährigen Turnus den Seibold-Preis jeweils an einen deutschen und einen japanischen Wissenschaftler vergibt. Für die Vergabe dieses Seibold-Preises hat der JSPS-Club Vorschlagsrecht.

In diesem Jahr ist zum zweiten Mal ein deutscher Wissenschaftler ausgezeichnet worden, nämlich der Physiker Prof. Dr. Hans J. Schellnhuber, der das Potsdam Institute for Climate Impact Research leitet, das zur Leibniz Gemeinschaft gehört. Die Asahi Glas Foundation hat großzügigerweise alle in Japan tätigen Club-Mitglieder zu den Vorträgen der beiden Preisträger (der zweite wiederum aus den Vereinigten Staaten) eingeladen. Der Einladung sind die Mitglieder Dr. Dietrich Bollmann, Dr. Eckhard Hitzer, Dr. Jaqueline Urakami, Prof. Dr. Winfried Wunderlich und der Verfasser gefolgt. Prof. Schellnhuber hat unter dem Titel „Out of the Ice, into the Fire“ in einem eindrucksvoll bebilderten Vortrag seine Hauptthesen wiederholt. Danach ist eine neuerliche Eiszeit nicht zu erwarten und eine Hitze-Katastrophe unabwendbar, wenn die Erdtemperatur um mehr als weitere 2% steigt.

 

Horizon 2020 – Work Program for Research & Innovation 2018–2020. Cooperation Opportunities for Japanese Researchers

vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus>

Unter dem genannten Titel hatte die Delegation der Europäischen Union in Japan und der sog. National Contact Point in Japan, der im Büro des EU-Japan Center in Tōkyō untergebracht ist, am 24. November 2017 neuerlich zu einem Seminar über Möglichkeiten japanischer Beteiligung an der Forschungsförderung der EU eingeladen. Im Unterschied zur vorherigen Veranstaltung (NvC 2/3 2014: Horizon 2020. Das neue Forschungsprogramm der EU in Japan) war diese gut besucht. Naturgemäß waren die Teilnehmer in erster Linie Japaner, unter denen Mitarbeiter der Forschungsförderungseinrichtungen von Universitäten und Forschungsgesellschaften zahlreich waren. Es gab indes auch einige Unternehmensvertreter, wobei auffiel, dass einige aus dem Bereich der Rüstungswirtschaft stammten. Hervor stach auch die Teilnahme einiger Forschungsattachées aus den jeweiligen Botschaften. Der Verfasser hat mit den entsprechenden Diplomaten Kanadas und Griechenlands gesprochen. Forscher selbst waren nur wenige anwesend, aber außer dem Verfasser noch ein weiteres Mitglied des JSPS-Clubs, insgesamt keine weiteren Deutschen.

1984 ist das erste Forschungsförderungsprogramm der Europäischen Union aufgelegt worden. Dieses hat zwischenzeitlich erheblich an Umfang zugenommen. Finanzmittel aus dem Programm Horizon 2020 wurden ab dem Jahr 2014 immer für einen Zeitraum von zwei Jahren angeboten mit der Folge, dass der letzte Zweijahreszeitraum 2017 abläuft. Für die Jahre 2018–2020 ist erstmals ein Dreijahreszeitraum für die Vergabe eröffnet. Dem Vernehmen nach wird in Brüssel schon an dem Forschungsförderungsprojekt für die Zeit ab 2021 gearbeitet.

Erklärung zu Horizon durch den Leiter der S&T Section der
Delegation der EU in Tōkyō, Dr. Leo Karapiperi

Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch den Leiter der Science & Technology Section der EU Delegation in Tōkyō – im Gegensatz zu den meisten Botschaften der Mitgliedstaaten der EU in Japan verfügt die Delegation über eine eigene Abteilung für Forschung und Technologie – und dem Leiter der EU Delegation, kamen die Vertreter der japanischen Forschungsförderer zu Wort. Angeführt wurde die Liste vom Präsidenten der JSPS, gefolgt vom Präsidenten von JST, dem Vertreter der Wissenschafts- und Technologie-Abteilung im Kabinettsamt, dem Vertreter der entsprechenden Abteilung im japanischen Außenministerium, dieser gefolgt vom Vertreter des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft und schließlich vom Vertreter des Ministeriums für Allgemeine Verwaltung.

Grußwort des Präsidenten der JSPS, Dr. Yuichiro Anzai

Dann kamen die Vertreter der EU zum Zuge, die sich wegen eines am Vormittag des in Rede stehenden Tages erfolgten Treffens des Joint Science & Technology Cooperation Committee zwischen der EU und Japan in Tōkyō aufhielten. Dieses Komitée ist auf der Grundlage eines Abkommens im Jahre 2009 geschaffen worden, und trifft sich seit 2011 im Zweijahres-Rhythmus. Die Vertreter der EU sprachen über die verschiedenen Programme, an denen sich Japanische Organisationen und individuelle Forscher beteiligen können. Es wurde deutlich, dass bereits eine Teilnahme an den Programmen in erheblichen Umfang besteht, allerdings variieren die Zahlen bei den verschiedenen Programmen sowohl bei den Bewerbungen als auch bei den Zuschlägen.

In der 3. Phase der Veranstaltungen gab es Erfahrungsberichte von Japanern, die Erfahrungen in einzelnen Förderprogrammen der EU gesammelt hatten. Dabei fiel auf, dass zum Teil Personen sprachen, die auch schon bei Vorgängerveranstaltungen in dieser Funktion aufgetreten waren und dass sie überwiegend die japanische Sprache für ihre Ausführungen wählten. Hier war dem Verfasser auffällig, dass sehr viele Forschungsträger aus dem Vereinigten Königreich beteiligt waren, weit mehr als deutsche.

Den Abschluss der sehr informativen Veranstaltungen bildeten die Vertreter von EURAXESS Japan und des schon erwähnten National Contact Point mit der Vorstellung der Instrumente, mit denen sie Wissenschaftlern und ihren Organisationen bei der Bewerbung um EU-Gelder bieten.

 

Mitglieder laden Mitglieder ein in Stuttgart 10. und 11.11.2017
„Zukunftsthema Automobil: Autonomes Fahren“

von den Vorstandsmitgliedern Dr. Chantal Weber und Dr. Wolfgang Staguhn

Teilnehmer im Mercedes Benz Museum


Wo wäre das Thema „Automobil“ besser platziert als in Stuttgart? Die diesjährige Veranstaltung führte die Mitglieder des JSPS-Clubs auf Einladung von Dr. Kay Nottmeyer und Dr. Christian Becker-Asano zu Bosch in Renningen. In der Organisation wurden sie tatkräftig von Dr. Wolfgang Staguhn, Vorstandsmitglied des Clubs und ehemaliger Daimler-Mitarbeiter, unterstützt. Im 2015 eröffneten Forschungscampus der Firma Bosch in Renningen wurden die Mitglieder zunächst von Prof. Dr. Heinrich Menkhaus, dem Vorsitzenden des JSPS-Clubs, begrüßt, der einen Ausblick auf die Aktivitäten des Clubs im nächsten Jahr gab. Im April 2018 geht es für das Jahressymposium nach Frankfurt.

Dr. Jürgen Groß, Senior Vice President CR/AR1 (Corporate Research and Advanced Engineering, Research), begrüßte die Mitglieder anschließend im Namen der Firma Bosch und gab einen groben Überblick über die Firmenaktivitäten. „Alle 22 Minuten meldet Bosch weltweit ein Patent an.“ In Stuttgart, der „Welthauptstadt des Feinstaubes“, arbeite man derzeit an neuen Bremsschreiben, die zur Reduktion eben dieses Feinstaubes beitragen sollen.

In Vertretung des Honorarkonsuls für Japan in Stuttgart sprach Christiane Yamakoshi ein Grußwort, in dem sie die Bedeutung des Honorarkonsulats als Anlaufstelle für Japanerinnen und Japaner in Baden-Württemberg hervorhob. Anschließend richtete noch Wolfgang Grosse, Präsident der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Stuttgart, das Wort an die Teilnehmer. Mit ca. zehn Veranstaltungen im Jahr versucht die DJG das noch immer herrschende Nichtwissen und vor allem Vorurteile gegenüber Japan abzubauen – ein Ziel, dem sich u.a. auch der JSPS-Club verschrieben hat.

Den ersten Vortrag hielt Dr. Kay Nottmeyer über die Geschichte der Firma Bosch in Japan. Bereits 1911, also nur 24 Jahre nachdem Robert Bosch die Firma in Stuttgart gegründet hatte, wurden durch die Firma Andrews and George & Co. die ersten Bosch-Produkte in Japan vertrieben.

Ein Jahr später kam die erste Reparaturwerkstatt in Yokohama hinzu. 1913 wurde Yagyu Shoten in Kōbe mit dem Verkauf und der Reparatur der Bosch Magnetzündung beauftragt und 1920 wurde Illies & Co. zur zweiten Bosch-Vertretung in Japan bestellt. Heute beschäftigt Bosch mehr als 6000 Mitarbeiter an rund 40 Standorten in Japan.

Dr. Simon Burton befasste sich in seinem Vortrag „Arguing the Saftey of Maschine Learning for Highly Automated Driving“ kritisch mit dem „Autonomen Fahren“. Als Entwickler von seriennahen Systemen für das autonome Fahren ist Sicherheit und Robustheit sein zentrales Anliegen. Wie kommt man zu einem „machine learning for highly automated driving“, in dem mögliche Fehler durch die Software selbstständig erkannt und korrigiert werden? Eine der Ansätze liegt in der Verwendung unterschiedlicher Sensoren, also Kameras, Laser-Scanner, oder Radar-Sensoren. Diese Kombination, man nennt es auch Sensor-Fusion, ermöglicht es, solche Fehler eines Sensors zu erkennen und zusätzlich die Empfindlichkeit und Reaktionszeit zu verbessern.

Tomoko Deguchi, Geschäftsführerin JSPS Büro Bonn, stellte die wesentlichen JSPS Förder-Programme für junge Wissenschaftler und Senior Experten dar, während ihre Kollegin vom JSPS Tōkyō Headquarter, Chieko Tabata, die JSPS Alumni Aktivitäten weltweit vorstellte. Nach der Gründung der Deutschen Gesellschaft der JSPS Stipendiaten 1995 haben sich bis heute in 18 Ländern JSPS Alumni-Vereinigungen gebildet. Auch JSPS hat nun erkannt, welches Potential in diesem Netzwerk ehemaliger JSPSStipendiaten liegt – eine zentrale Koordination könnte Vorteile haben, jedoch ist die Organisation der Vereine noch sehr unterschiedlich.

Die Teilnehmer hatten im Anschluss an die Kaffeepause – stilecht schwäbisch mit Butterbrezeln – die Gelegenheit, drei High Tech Labors zu besuchen.

  1. Video Power Wall: einen wandhohen Bildschirm mit sehr hoher Auflösung. Ingenieure können hier ihre komplexen Entwicklungen visualisieren und im Detail analysieren.
  2. Fahr-Simulator: ein Fahrzeugmodell, welches von Monitoren umgeben ist, um Fahrszenen realistisch nachzustellen.
  3. Smart Life Lab: ein flexibel gestaltbarer Wohnraum, in dem sich Neuentwicklungen teilweise mit Probanden testen lassen.

Nach diesen vielfältigen Eindrücken sprach Prof. Dr. Volker Michael Jänich, Friedrich-Schiller-Universität Jena, über „Rechtsprobleme des autonomen Fahrens – Haftung, Ethik und Datenschutz“. Zunächst erklärte er die „5 Stufen des automatisierten Fahrens“, dessen höchste Stufe dann tatsächlich einem fahrerlosen Fahrens entspricht. Der heutige Stand der Technik lässt sich kurz vor Stufe 3, dem hochautomatisierten Fahren, verorten, bei dem der Fahrer das System nicht mehr dauerhaft überwachen muss. Die Gesetzgebung muss sich mit diesen Entwicklungen auseinandersetzen, was besonders das Haftungsrecht betrifft. Denn wer haftet, wenn das Auto ohne Zutun des Fahrers einen Unfall baut? Aber auch das ethische Dilemma kam zur Sprache, das so genannte Trolley-Problem: Ein fahrerloses Auto muss einer Gruppe Schulkindern ausweichen, dabei bleibt ihm aber nichts anderes übrig als einen Rentner zu überfahren. Wie soll der Algorithmus der Software, die das Auto steuert, entscheiden, wer sterben muss? Hat der Programmierer der Software dann Schuld, wenn jemand zu Tode kommt? Auch die Ethik-Kommission der Bundesregierung hat dazu keine Antwort gefunden, so dass hier noch einiges zu klären ist, bevor Stufe 5 des automatisierten Fahrens erreicht wird.

Der abschließende Vortrag von Sandra Mollenhauer von grow – Heimat for Start-ups wandte sich wieder der Firma Bosch zu und stellte ein spezielles Programm für innovative Mitarbeiter vor. Diese können in Teams Ideen ausarbeiten und mit professioneller Betreuung Produkte bis zur Serienreife entwickeln. Auch wenn dem Programm eine harte Auswahl voran geht, schaffen nicht alle Teams tatsächlich Produkte zu entwickeln. Dennoch kann je nach Idee, Produkt oder Entwicklungsstand eine Ausgründung in ein eigenes Unternehmen erfolgen.

Nach diesen sehr informativen und interessanten Vorträgen trafen sich die Teilnehmenden in der Winzergenossenschaft Bad Cannstatt, wo nach fachmännischen Erklärungen der hiesigen Weine der Tag ausklang.

Der zweite Tag der Veranstaltung stand natürlich weiterhin im Zeichen des Automobils: Ein Besuch des Mercedes-Benz-Museums in Stuttgart, wo die 130-jährige Geschichte des Automobils anhand von zahlreichen Originalfahrzeugen nachgezeichnet wird.

Die Veranstaltung fand ihren Abschluss beim Mittagessen im Restaurant Cannstatter Tor, einer umgebauten Bahnhofswartehalle. Im Namen des Vorstands und der Clubmitglieder sei den Organisatoren für das sehr interessante „Mitglieder laden Mitglieder ein“ gedankt.

 

Orden des Heiligen Schatzes für Prof. Dr. Keiichi Kodaira

vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Orden des Heiligen Schatzes

Vorstandsmitglied Dr. Chantal Weber hat schon in der 2. Ausgabe des NvC in diesem Jahr über die Verleihung des Zuihō jūkō shō, so heißt der bedeutende Orden auf Japanisch, an Prof. Dr. Keiichi Kodaira, den Leiter des JSPS Büros in Bonn berichtet. Der Verfasser hatte nun die Ehre, am 3. November des Jahres an der Feier in Tōkyō teilzunehmen, die Prof. Kodairas wissenschaftlichen Weggefährten und Schüler ihm anlässlich der Verleihung des Ordens ausgerichtet haben. Zu Beginn wurden von den gegenwärtigen Leitern die beiden Organisationen vorgestellt, denen auch Herr Kodaira vorsaß, bevor er die Stelle in Bonn antrat: die Nationale Sternwarte Japans (Kokuritsu tenmondai) und die Sokendai, eine besondere staatliche Universität, die nur Graduiertenschulen betreibt.

Dann hatte Herr Kodaira selbst das Wort. Er ging zunächst auf seine Erfahrungen in den beiden Organisationen, deren Leitung er innehatte, ein. Bei den strukturellen Fragen des Aufbaus der Organisationen wurden dabei durchaus Unterschiede zwischen seinen Vorstellungen und der heutigen Situation deutlich. Im zweiten Teil seiner Rede widmete er sich seinen Erfahrungen in Deutschland, die im Jahre 1961 als DAAD-Stipendiat der Astronomie an der Universität Kiel begannen. Er stellte die Ordnung der deutschen Forschungslandschaft und der Forschungsförderer vor, wobei er die Besonderheiten deutlich hervorhob und mit Lob nicht sparte.

Herr und Frau Kodaira

Bei den Ausführungen zu JSPS wurden der JSPS-Club und seine Arbeit gleich an mehreren Stellen positiv erwähnt. Bei der Frage nach der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit, die es nötig mache, dass Japaner in Deutschland und Deutsche in Japan tätig seien, wurde sogar der Verfasser persönlich genannt. Erstaunlich war, dass er neben seinen wissenschaftsorganisatorischen Arbeiten seine eigene Forschung im Bereich der Astronomie nie vernachlässigte. Dem Max Planck Institut für Radioastronomie in Bonn angehörig, schreibt er noch regelmäßig wissenschaftliche Aufsätze.

Beim abschließenden Empfang kamen viele seiner wissenschaftlichen Weggefährten zu Wort. Dem Verfasser waren insbesondere die anwesenden Mitarbeiter des japanischen Ministeriums für Erziehung und Wissenschaft, die als Wissenschaftsattachées an der japanischen Botschaft in Deutschland tätig waren, und die Mitarbeiter von JSPS Tōkyō bekannt, darunter gegenwärtige und ehemalige Direktoren, u.a. der ehemalige Präsident Prof. Motoyuki Ono und die beiden ehemaligen Botschafter Japans in Deutschland Dr. Takahiro Shinyo und Takeshi Nakane. Insgesamt war es eine sehr würdige Feier, in der auch die Verdienste der anwesende Ehefrau, Frau Uta Kodaira, mehrfach anerkennend hervorgehoben wurden. In seinem Schlusswort bedankte sich Herr Kodaira noch einmal ausdrücklich bei seiner Ehefrau.

 

Informationsveranstaltung der japanischen Botschaft zum JET Programm

von Vorstandsmitglied Dr. Matthias Hofmann

Unter dem Motto „JET (Japan Exchange and Teaching Programme) – Gelebter Kulturaustausch“ fand am 18.11.2017 in der japanischen Botschaft in Berlin eine Informationsveranstaltung statt. Mit dieser Veranstaltung möchte die Botschaft jungen interessierten Menschen die Möglichkeit geben, sich über das JET Programm zu informieren. Das Programm besteht seit 1987 und es haben mittlerweile 255 Teilnehmer aus Deutschland daran teilgenommen.

Das Ziel des JET Programmes ist es, das gegenseitige Verständnis zwischen Japan und anderen Ländern zu fördern. Hierzu soll der Fremdsprachenunterricht in Japan sowie der internationale Austausch auf lokaler (kommunaler) Ebene verbessert werden. Das Programm wird von regionalen Regierungsbehörden Japans in Zusammenarbeit mit MEXT, dem Ministerium für Inneres und Kommunikation sowie dem Council of Local Authorities for International Relations durchgeführt und jährlich ausgeschrieben.

Die Veranstaltung wurde durch den Gesandten der japanischen Botschaft Hr. Iwama eröffnet. Im Rahmen der Veranstaltung wurde das JET Programm sowie weitere Forschungsstipendien des MEXT und des DAAD, der deutschjapanische Redewettbewerb und das Working-Holiday Visum von Fr. von Bülow von der Botschaft vorgestellt.

Im Anschluss fanden Vorträge von drei ehemaligen JET’lern statt. Fr. J. Martin ist vor 3 Monaten zurück nach Deutschland gekommen und war zuvor für einen Zeitraum von 5 Jahren als Coordinator for International Research (CIR) in Rokkasho, Aomori-ken in der dortigen Verwaltung tätig. In ihrem Bericht stellten Sie die vielfältigen Aufgaben als CIR dar. Die zweite Referentin Fr. Girke ist ebenfalls in diesem Sommer nach einem Aufenthalt von 4 Jahre als Assistant Language Teacher (ALT) in Saitama-ken nach Deutschland zurückgekehrt. Sie berichtet über ihre positiven als auch negativen Erfahrungen und Eindrücke als Assistenz-Deutschlehrerin an einer japanischen Schule.

Dritter Referent war Hr. Juhnke der im Jahre 1996/97, ebenso wie seine Frau, in Vorbereitung der olympischen Winterspiele in Nagano-ken als CIR eingesetzt war. Er stellte in seinem Vortrag dar, wie ihm sein JET-Aufenthalt berufliche Perspektiven nach seiner Rückkehr nach Deutschland eröffnen konnten. Nach seinem JET-Aufenthalt hatte er rasch eine Anstellung bei Toyota-Denso im sächsischen Bernsdorf gefunden, zunächst als interkultureller Trainer. Über die Jahre konnte er sich in der Firma weiterentwickeln und ist heute Vize-Direktor des Unternehmens. Seine Frau arbeitet erfolgreich als freie Dolmetscherin im Raum Dresden. Im Anschluss hatten die Teilnehmer der Veranstaltung die Möglichkeit den Referenten und Organisatoren Fragen bzgl. des JET Programms und auch dem Alltag in Japan zu stellen.

 

European Research Day 2017

vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Am 4. Dezember fand in der ständigen Vertretung der Europäischen Union in Tōkyō der 3. European Research Day statt. Wie schon die beiden Vorgängerveranstaltungen, über die im NvC berichtet wurde (NvC 4 2016: Second European Research Day in Japan; NvC 1 2016: Europäischer Forscher Tag European Researchers Day ERD – 13.12.2015 in Tōkyō), war die Zusammenkunft wiederum vom EURAXESS Büro in Japan organisiert. Die Veranstaltung führte insbesondere die in Japan tätigen Wissenschaftler aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie einiger anderer von EURAXESS mitbetreuter Staaten zu Gedankenaustausch und Berichten über die jeweilige Forschung und die persönlichen Lebensbedingungen zusammen.

Frau Myra Bauersachs (DFG Büro Tōkyō) bei der Erklärung der Förderprogramme

Insgesamt waren 3 Sektionen gebildet worden, in denen insgesamt 16 Personen zu Wort kamen – darunter eine Deutsche und ein Österreicher. Drei Sektionen waren anderen Themen gewidmet: In der ersten berichteten Vertreter von Forschungsförderern in den jeweiligen Mitgliedstaaten über die Struktur der Forschung und ihrer Förderung. Deutschland, Österreich und die Schweiz waren mit am Start. In der zweiten berichtete der Leiter des EURAXESS Büros in Japan, Matthieu Py, über die Ergebnisse der Umfrage, die im letzten Jahr unter den europäischen Forschern in Japan durchgeführt wurde und stellte eine neue Inititave von EURAXESS, nämlich den Grant Proposal Peer-Review Service vor. Das ist das Angebot, den Antrag auf japanische oder europäische Forschungsgelder von mit dem jeweiligen Förderinstrument Vertrauten vor der Einreichung durchsehen zu lassen. In der dritten Sektion ging es um die Erarbeitung von Fähigkeiten zur systematischen Netzwerkbildung, um Anstellungschancen zu verbessern, die richtigen Kollaborateure für die wissenschaftliche Arbeit zu finden usw.

Insgesamt war die Zahl der Teilnehmer mit etwa 40 Personen angesichts der Anzahl der tatsächlich in Japan tätigen europäischen Wissenschaftler gering. Es fiel aber auf, dass besondere viele Franzosen anwesend waren, weil drei Tage vorher der gut besuchte französische Research Day in Tōkyō stattgefunden hatte. Auch unter den Sprechern in den einzelnen Sektionen waren Personen, die in dieser Eigenschaft schon bei vorherigen Veranstaltungen dieser Art aufgetreten waren. Aus dem deutschsprachigen Bereich waren es insgesamt nur vier Teilnehmer anwesend. Hier ist über eine Aktivierung der Teilnahme nachzudenken, weil die Veranstaltung eine Vielzahl von für ausländische Forscher in Japan relevante Fragen aufwirft, Lösungen bietet, oder aber das Problembewusstsein schärft. So wurde der Vorschlag gemacht, in Zukunft auch das jährliche Club-Treffen der Deutschen Gesellschaft der JSPS Stipendiaten in Japan im zeitlichen Umfeld des European Research Day zu planen.

Die Veranstaltung endete mit einem großzügigen Empfang, bei dem der Präsident des European Research Council, der Franzose Jean Pierre Bourguignon, die Grußworte sprach.

 

KONFERENZFÖRDERUNG

Bericht über die 3. Deutsch-Japanische Summer School Sanriku Fukkou 2017

von Gesa Neuert, Vorsitzende des Deutsch-Japanischen Synergie Forums Sanriku Fukkou e.V.

Vom 12. bis 22. September 2017 fand die 3. Deutsch–Japanische Summer School Sanriku Fukkou unter dem Thema: TSUNAMIRESILIENTE KÜSTENSTÄDTE IN TOHOKU statt. Die Teilnehmer (vorwiegend Master-Studierende der Studiengänge Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Küstenschutz, Architektur und Stadtplanung der TU Braunschweig und der TU Berlin) besichtigten folgende betroffene Orte an der durch den Tsunami vom 11.3.2011 völlig zerstörten Küste Miyagis und Iwates: Sendai, Natori, Iwanuma, Ishinomaki, Onagawa, Ōkawa, Minamisanriku, Motoyoshi (Koizumi Bucht), Kesennuma, Rikuzentakata, Kamaishi, Ōtsuchi, Yamada, Miyako und Taro.

Sechseinhalb Jahre nach der Katastrophe ist der Wiederaufbau noch lange nicht abgeschlossen und sieht sich mit zahlreichen Kontroversen konfrontiert: Küstensicherung durch Deiche bzw. Betonmauern oder ökologische Lösungen, Grundstücksneuordnungen zur Realisierung neuer Stadtplanung, Relokalisierung von Stadtteilen von der Küste auf Anhöhen, sinkende Bevölkerungszahlen und damit steigende gesellschaftliche Probleme.

Teilnehmer bei der Besichtigung der Wiederaufbauarbeiten

Die Komplexität dieses Wiederaufbaus wurde interdisziplinär aus der Sicht verschiedener Fachrichtungen vor Ort untersucht: Im Dialog mit Opfern sowie mit öffentlichen und gemeinnützigen Akteuren erfuhren wir, dass die größten Herausforderungen an die Resilienz der Städte noch bevorstehen, wenn die Planungen und der Wiederaufbau abgeschlossen sind. Noch sind die Wirtschaft und soziale Einrichtungen nicht wiederbelebt und viele Familien abgewandert. Die Abwanderungsquote beträgt teilweise bis zu 30%. Die Überalterung ist dementsprechend hoch. Viele NGOs, die bisher das Leben der Bevölkerung unterstützt haben, werden nicht weiter unterstützt und verlassen die Städte, so dass die Bevölkerung in Zukunft allein funktionieren muss.

Die Bürgermeister der Städte Miyako (Taro), Ōtsuchi, Kamaishi, Rikuzentakata und Kesennuma empfingen uns mit ausgeklügelten Informationsprogrammen und genauen Plänen von Seiten der Planungsabteilungen. Hier wurde der Fokus auf verschiedene Ingenieurs- und Planungswissenschaften gelegt.

Wissenschaftliche Aspekte wurden im IRIDes Institut der Tōhoku University, im Rikuzentakata Global Campus und beim Workshop in Yamada beleuchtet.

Im IRIDes Institut bekamen die Teilnehmer wissenschaftliche Hintergründe zur Tsunami Forschung mit aktuellen Simulationen von Assoc. Prof. Dr. Anawat Suppasri und Dr. Volker Röber. Assoc. Prof. Dr. David Nguyen gab uns einen Einblick, wie der Tourismus wieder belebt werden kann.

Im Rikuzentakata Global Campus berichtete der Vizebürgermeister und Leiter des Campus Kiyoshi Murakami über den langen beschwerlichen Weg der Stadt Rikuzentakata seit der Katastrophe und über die Einrichtung des Global Campus (RTGC), der gemeinsam mit der Iwate University und der Rikkyo University von der Stadt Rikuzentakata eingerichtet wurde.

In Zukunft sollen vermehrt internationale Symposien über Disaster Management und Begegnungen zwischen japanischen und internationalen Studenten durchgeführt werden. Bisher kam es bereits zum Austausch mit Studenten der Universitäten Harvard und der Stanfort. Unsere Teilnehmer nutzten die Gelegenheit zu einem intensiven Austausch mit Ingenieurstudenten der Iwate University.

Workshop der japanischen und deutschen Studierenden

Im Seishonen no Ie in Yamada wurde ein gemeinsamer Workshop mit Prof. Dr. Tomoyuki Masuda und Medizinstudenten der Iwate Medical University über die medizinische Versorgung und Traumata-Behandlung durchgeführt. Prof. Masuda berichtete eindrucksvoll von der Erkenntnis, dass es beim Tsunami von 2011 kaum Verletzte gegeben hätte. Als Pathologe hatte er die schwierige Aufgabe, die Leichen zu untersuchen. An einem Tag lagerten in Kamaishi über 800 Tote. Die Studentin Yuka aus Yamada berichtete über ihre Familie, in der nicht über den Tsunami und das Erlebte gesprochen wird, obwohl ihr das Krankenhaus als auch das Haus verloren ging.

Die Teilnehmer der Summer School bedanken sich herzlich bei allen Unterstützern für diese einmalige Chance, einen tiefen und genauen Einblick in die Auswirkungen der Katastrophe bekommen zu haben. Sie wurden konfrontiert mit gesellschaftlichen Problemen und Engagement, mit Erfahrungen der Opfer der Katastrophe und mit lokalen Traditionen. Dabei gingen den Studenten besonders die persönlichen Erfahrungsberichte der Bewohner vor Ort zu Herzen.

Ein besonderes High Light war die Teilnahme am Herbst Matsuri von Ōtsuchi.

In den Gesprächen mit den Bürgermeistern und Stadtplanern wurde allen die Vielschichtigkeit der Probleme bei den Planungen und der Entscheidungsfindung bewusst. So hat man sich in der Präfektur Miyagi entschieden, die Flussmündungen durch Betondeiche zu sichern. Dabei werden Deiche in Höhe von 10 m gebaut und so manches Mal müssen Kirschbaumalleen für solch ein Vorhaben gefällt werden. Dieses fällt nicht immer auf Verständnis der Bevölkerung. Auch werden Gebiete mit 14,7 m hohen Deichen geschützt, obwohl sich dort keine Menschen mehr ansiedeln wollen. Gleichwohl haben die Städte sich nach langjährigen Debatten dazu entschieden, diese Deiche zu bauen. Alternative Entscheidungen gibt es nur ganz vereinzelt. Neue Wohngebiete werden zum großen Teil auf abgetragenen Anhöhen angelegt, während das abgetragene Erdreich zur Anhebung des Erdniveaus an der Küste genutzt wird. Es gibt eine deutliche Trennung zwischen Einkaufsvierteln, Wohnbezirken und Wirtschaftszonen (meistens Fischerei gebundene Industrie), die in direkter Nähe zum Wasser durch hohe Betonmauern geschützt werden. Diese Maßnahmen wurden größtenteils vom Staat bzw. den Präfekturen bezahlt.

Kesennumas Bürgermeister, Herr Sugawara, machte den Teilnehmern deutlich, wie groß seine Verärgerung darüber war, dass die Planungen durch „Unbeteiligte“ – das bedeutet, Menschen, die nicht direkt betroffen waren, aber mit diskutiert haben – über viele Jahre verzögert worden sind und somit der Wiederaufbau länger gedauert habe. Nun sei aber alles entschieden und im Bau. Für 2020 sollen alle Maßnahmen abgeschlossen sein.

Miyakos Bürgermeister, Herr Yamamoto, bedankte sich herzlich, dass wir uns auch dieses Mal wieder für das Anliegen seiner Stadt interessiert haben. Er war begeistert von den Fragen und Anregungen der Studierenden, z.B. gibt es keinen Naturausgleich im japanischen Baurecht. Man war sehr erstaunt darüber. Deshalb kam der Bürgermeister zum Schluss extra zu uns, um sein Interesse an einer deutschen Städtepartnerschaft mitzuteilen.

Teilnehmer beim Besuch auf dem Rikuzentakata Global Campus

Dass man in Japan über ein gut funktionierendes Warnsystem verfügt, konnten wir an mehreren Beispielen selbst beobachten. Ein Taifun war für den Sonntag (17.9.) Nachmittag in Rundfunk und Presse angekündigt. Kurz nach 15:00 Uhr erhielten alle Teilnehmer mit japanischem Handy eine Evakuierungswarnung für Ōtsuchi auf ihr Handy. Das Gleiche erfolgte nachts um 3:00 Uhr. Außerdem sollte sich die Bevölkerung in Tōhoku einmal morgens um 6:00 Uhr und das andere Mal um 7:00 Uhr in sichere Schutzräume wegen zweier Raketenstarts in Nord-Korea begeben. Ein sehr beklemmendes Gefühl der Unsicherheit! Jeweils fünf Minuten später gab es die Entwarnung.

Alle Teilnehmer sind sehr daran interessiert, in ein oder zwei Jahren wieder nach Tōhoku zu fahren, um den Fortschritt des Wiederaufbaus weiter zu verfolgen.

Nochmals bedanken wir uns herzlich beim JSPS-Club für die Unterstützung und die Möglichkeit, über unsere Summer School zu berichten.

 

KOOPERATIONEN

Die Fakultät für Biologie und Biotechnologie der Ruhr Universität Bochum und das Institut für Proteinforschung der Universität Osaka stärken Zusammenarbeit

Zusammenfassung der Pressemitteilung durch Laura Johnen

Nach langjähriger Zusammenarbeit wurde die gute Partnerschaft der Ruhr Universität Bochum (RUB) und der Universität Ōsaka zusätzlich intensiviert, als im Oktober diesen Jahres die Fakultät für Biologie und Biotechnologie der RUB und das Institute for Protein Research, Ōsaka University (IPR) einen Kooperationsvertrag unterzeichnete.

Club-Mitglied Prof. Dr. Matthias Rögner, Dekan der Fakultät für Biologie und Biotechnologie, berichtete von vielen gemeinsamen Forschungsprojekten und einem regen Austausch zwischen den beiden Kooperationspartnern, von denen über die Jahre hinweg Studenten und Wissenschaftler auf allen Ebenen profitierten.

Die Stärkung der Kooperation auf Fakultätsebene durch das neue Partnerschaftsabkommen ist nur ein weiterer Schritt der RUB, die Kontakte zur Universität Ōsaka zu intensivieren. Prof. Dr. Uta Hohn, Prorektorin für Planung und Struktur der Universität Bochum, plant die Ausrichtung verschiedener Veranstaltungen in den kommenden Jahren sowie den Ausbau weiterer Kooperationen besonders im Bereich Data Science und Systems Innovation.

 

Repräsentation des Clubs auf externen Veranstaltungen

  • 02.11.2017: Additive Manufacturing an der TUM | Dr. Wolfgang Staguhn

  • 06.11.2017: Vortrag über Weltmuseum Wien, Österreichische Botschaft in Tôkyô | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

  • 06.11.2017: Abendessen der Konrad Adenauer Stiftung Tôkyô mit dem ehemaligen Bundesforschungsminister Riesenhuber | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

  • 18.11.2017: JET – gelebter Kulturaustausch/Infoveranstaltung in Berlin | Dr. Matthias Hofmann

  • 20.11.2017: Spree-Kai, Weihnachtsfeier des Foreign Correspondence Club Tôkyô | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

  • 20.11.2017: Kulturarbeitskreis, Deutsche Botschaft Tôkyô, Teilnahme: Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

  • 23.11.2017: JANET-Forum in Freiburg | Sabine Ganter-Richter

  • 25.11.2017: VDJG-„Kreativkolloquium“ in Düsseldorf | Sabine Ganter-Richter

  • 07.12.2017: DJW Asa-no kai in Stuttgart | Dr. Wolfgang Staguhn

  • 07.12.2017: Weihnachtsfeier der Deutschen Botschaft Tôkyô | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

  • 12.12.2017: Weihnachtsfeier der Japanisch-Deutschen Gesellschaft Tôkyô | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

  • 13.12.2017: Weihnachtsfeier der OAG & dem DAAD Büro Tôkyô | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

 

Neue Club-Mitglieder

Wir begrüßen folgende neue Mitglieder, die dem Club von Juni 2017 bis Dezember 2017 beigetreten sind, und heißen sie herzlich willkommen:

  • Prof. Dr. Tanja Fehm
    Universitätsfrauenklinik Düsseldorf

  • Michael Staack
    Universität Frankfurt

  • Prof. Dr. Walther Kuhn
    Universitätsfrauenklinik Bonn

  • Dr. Andreas Mettenleiter
    MEKRUPHY GmbH

  • Ruth Effinowicz
    Universität Köln
    Keiō University, 2016*

  • Harald Krüger
    Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung
    Chiba Institute of Technology, 2016*

  • Prof. Dr. Martin Bastmeyer
    Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

  • Katharina Wenz
    Universität Freiburg
    Kyōto University, 2016*

  • Dr. Satomi Shimura
    ETH Zürich

  • Dr. Frank Käser
    FU Berlin
    University of Tōkyō, 2017*

  • DJGGG

  • NINS Bonn Office

* von JSPS/STA geförderter Forschungsaufenthalt in Japan

 

Termine

  • 20./21.04.2018: Japanisch-Deutsches Symposium, Frankfurt

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Redaktion: Dr. Chantal Weber
Mitarbeit: Laura Johnen
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