Neues vom JSPS-Club 01/2015

 

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

die Mitgliederzeitschrift „Neues vom Club“ hat sich zu einem wichtigen Informationsorgan für die „Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V.“ (kurz „JSPS-Club“) entwickelt, das nicht nur die Mitglieder der Gesellschaft sondern auch die Bezieher in einem erweiterten Verteilerkreis gerne lesen. Dem Redaktionsteam und den Autoren sei deshalb an dieser Stelle herzlich gedankt!

Der Vorstand des JSPS-Clubs hat sich mit den Ergebnissen der Diskussionsrunde anlässlich des Symposiums in Münster 2012 und der Umfrage unter den Mitgliedern 2013 über die zukünftige Ausrichtung der Aktivitäten intensiv befasst. Ein Wunsch war es, diesem Newsletter ein Editorial voranzustellen, indem der JSPS-Club auch zu wichtigen Fragen im deutsch-japanischen Wissenschaftsaustausch Stellung nimmt. Das Editorial startet mit der ersten Ausgabe „Neues vom Club“ im Jahre 2015, das zugleich das 20. Gründungsjubiläum der Gesellschaft markiert. Grund genug den Geburtstag selbst zum Gegenstand des Editorials zu machen.

Die Geschichte der deutsch-japanischen Beziehungen ist durch ein stetes Auf und Ab gekennzeichnet und war in beiden Richtungen nie ausgewogen. Mal standen überwiegend kulturelle Interessen im Vordergrund, dann waren es politische, mitunter wirtschaftliche. Im Verlauf der Zeit eher ausgewogen gestalteten sich die gegenseitigen  wissenschaftlichen Beziehungen. Leider ist deren Geschichte, sieht man von einzelnen Bruchstücken ab, noch nicht geschrieben. Jedoch konnten Sie in unserer Festschrift zum zehnjährigen Bestehen des Clubs 2005, in der Printfassung der Beiträge zum 10. Symposium unter dem Titel „Prospects of Japanese-German Scientific Cooperation“ und früheren Ausgaben von „Neues vom Club“ einige persönliche Kooperationsbeispiele kennenlernen.

Bereits in den 1970er Jahren begann die Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) Stipendien an Deutsche zu vergeben. Nachdem 1992 die JSPS Deutschland als Standort für ihr erstes Auslandsbüro in Europa gewählt hatte, gab es damit auch eine tatsächliche Grundlage für Nachkontaktarbeit mit ehemaligen deutschen Stipendiaten. So kam es 1995 zur Gründung der „Deutschen Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V.“, der ersten Alumni-Organisation ehemaliger Stipendiaten der japanischen Regierung weltweit und bis heute die einzige für wissenschaftliche Japanfahrer aus dem deutschsprachigen Raum.

Die kurz als JSPS-Club bezeichnete Gesellschaft hat es mit vielfältigen Aktivitäten mittlerweile auf annähernd 400 Mitglieder gebracht. Allerdings ist damit das Potential von über 2000 deutschen JSPS-geförderten Wissenschaftlern noch lange nicht ausgeschöpft. Unter den institutionellen Mitgliedern des JSPS-Clubs finden sich seit einiger Zeit fünf japanische Universitäten, die in Europa ein Büro unterhalten. Ihnen geht es nicht nur darum, ihre Alumni im deutschsprachigen Raum wiederzufinden, sondern sie suchen Austausch mit den Mitgliedern über deren Projekte mit japanischen Kollegen, den Zugang zur hiesigen Hochschullandschaft sowie Studenten, Forscher und Lehrer für ihre Einrichtungen.

Auffällig ist eine beachtliche Anzahl – leider fehlt eine Erhebung – japanischer Wissenschaftler in verantwortlichen Positionen im deutschsprachigen Raum. Da sie fast alle auch ehemalige JSPS-ler sind – die JSPS vergibt weit mehr Mittel an inländische Wissenschaftler als an Ausländer – spricht der JSPS-Club sie an und bindet sie in sein Netzwerk ein. Mehr japanische und eine beträchtliche Anzahl deutschsprachiger Mitglieder in der japanischen Forschungslandschaft (gegenwärtig über 40) bedeuten auch ein stärkeres Engagement in Japan selbst. Nach drei im Rhythmus von fünf Jahren ausgerichteten Symposien in Japan gibt es seit 2011 auch dort Jahrestreffen, die nach dem Vorbild des bewährten Formats „Mitglieder laden Mitglieder ein“ organisiert sind.

Wie Sie sehen, nehmen wir unsere satzungsgemäße Aufgabe, den deutsch-japanischen Wissenschaftsaustausch zu fördern, sehr ernst. Wir haben viel Erfahrung und viele Partner gewonnen. Wir werden als eine neutrale Plattform für diesen Austausch wahrgenommen. Details stehen in der Festschrift zum 20. Geburtstag, die gerade in Arbeit ist. Mit einem breiten Handlungsfeld geht der JSPS-Club seit vielen Jahren auf die Bedürfnisse ein, die die heute immer häufiger vernehmbaren Rufe nach Alumni-Verbänden geltend machen. Da wir uns überwiegend durch Mitgliedsbeiträge finanzieren, werden auch Sie bitte Mitglied im (einzigen) Japan-Netzwerk der deutschen Wissenschaft!

Ihr Heinrich Menkhaus, Vorstandsvorsitzender

 

Änderungen im Vorstand

Kooptation Chantal Weber

vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Menkhaus

Die Satzung erlaubt es dem Vorstand für ein Vorstandsmitglied, das während der Wahlperiode aus dem Vorstand ausscheidet, ein anderes Mitglied der Gesellschaft in den Vorstand zu berufen. Rechtstechnisch wird dies Kooptation genannt. Da Katja Schmidtpott zum Jahresende 2014 wegen anderweitiger beruflicher Belastung ausscheiden wollte, hat der Vorstand auf seiner Sitzung anlässlich der Veranstaltung "Mitglieder laden Mitglieder ein" in Wien im November 2014 Chantal Weber in den Vorstand kooptiert. Die Kooptation bedarf der Bestätigung seitens der nächsten Mitgliederversammlung, die im Mai in Potsdam stattfinden wird. Der Punkt befindet sich auf der schon versandten Tagesordnung.

Der Vorstand hat sich dabei wieder von den schon bekannten Grundsätzen leiten lassen, möglichst genauso viele Natur- wie Geisteswissenschaftler und ebenso viele Frauen wie Männer aufzunehmen. Chantal Weber ist eine Japanologin (siehe die Selbstvorstellung in diesem NvC), die die Japanologin Katja Schmidtpott ablöst. Damit soll gleichzeitig deutlich gemacht werden, wie wichtig dem JSPS-Club die Einbindung der Japanologie im deutschsprachigen Raum ist. Angesichts der Existenz zweier japanologischer Gesellschaften im deutschsprachigen Raum, der Gesellschaft für Japanforschung und der Vereinigung für sozialwissenschaftliche Japanforschung, ist es natürlich nicht einfach, die Japanologen für eine weitere Gesellschaft zu begeistern, obwohl gerade sie wegen der Existenz von Sprach- und Schriftkenntnissen des Japanischen für die geisteswissenschaftliche Auseinandersetzung mit Japan auch für den Club von zentraler Bedeutung sind. Auch sind viele von ihnen ehemalige Stipendiaten der JSPS. Die von Ingrid Fritsch begründete Tradition von Japanologen im Vorstand wird damit fortgesetzt.

Chantal Weber wird das Ressort Schriftführung von Katja Schmidtpott übernehmen. Dazu zählt nicht nur die Protokollführung bei den Vorstandssitzungen, den Mitgliederversammlungen, den Sitzungen des Vorstandes mit den Mitarbeitern des Bonner Büros der JSPS und den Sitzungen des Vorstandes mit den Vertretern der JSPS Hauptstelle in Tōkyō, sondern auch die Redaktion des Newsletter "Neues vom Club" zusammen mit Meike Albers. Frau Weber wird auch den Empfang organisieren, den das Bonner JSPS Büro nun schon traditionell beim deutschsprachigen Japanologentag, der im Abstand von drei Jahren veranstalteten Konferenz für Japanforschung, gibt. Der Japanologentag findet in diesem Jahr vom 26. bis zum 28. August in München statt. Der Empfang steht allen Teilnehmern offen, die JSPS-Alumni sind.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Chantal Weber.

Neues Vorstandsmitglied Dr. Chantal Weber

von Vorstandsmitglied Dr. Chantal Weber

Ich freue mich, dass ich als Nachfolgerin von Katja Schmidtpott im Vorstand des JSPS-Clubs mitarbeiten darf. Von Sommer 2012 an war ich für zwei Jahre mit einem JSPS-Postdoc-Stipendium an der Kansai-Universität in Ōsaka, um für mein aktuelles Forschungsvorhaben zu recherchieren. Nach meiner Dissertation an der Universität zu Köln im Fach Japanologie zum Thema „Kulturhistorische Netzwerkanalyse am Beispiel des japanischen Tee-Meisters Kanamori Sōwa“ beschäftige ich mich zurzeit hauptsächlich mit der Kulturgeschichte des Räucherwerks in Japan.

Nach meinem Studium der Japanologie, klassischen Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität zu Köln war ich im Rechenzentrum der Universität Freiburg im Bereich Neue Medien und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt, um anschließend mit einem Stipendium der Japan Foundation für meine Dissertation in Tōkyō zu forschen. Nach meiner Rückkehr war ich Asienbeauftragte im International Office der Universität Freiburg.

Vor und nun auch nach meinem JSPS-geförderten Japan-Aufenthalt in den Jahren 2012–2014 bin ich wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Japanologie der Universität zu Köln.

Interdisziplinäres Arbeiten und internationaler Austausch sind zwei Aspekte, die ich nicht nur in meiner jetzigen wissenschaftlichen und beruflichen Tätigkeit weiter pflege, sondern auch in die Mitarbeit beim JSPS-Club einbringen möchte. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und einen interessanten Austausch.

 

Infoveranstaltung „Studium und Forschen in Japan“ an der Universität Wien

von unserem Vorstandsmitglied Dr. Chantal Weber

Der JSPS-Club beteiligte sich wie jedes Jahr an der Informationsveranstaltung zum Studium und Forschen in Japan des JSPS Büros Bonn am 28.11.2014 in Wien. Studierende, Doktoranden und Postdoktoranden konnten sich an den Ständen der Förderorganisationen wie JSPS und Japan Foundation sowie bei japanischen Universitäten in Gesprächen und durch Material informieren. Nach einem Grußwort der Universität Wien durch Dr. Barbara Holthus stellten die Aussteller die Programme ihrer Universitäten in kurzen Vorträgen vor. Neben dem JSPS Bonn Office und der Japan Foundation waren als nationale Förderorganisationen der OeAD (Österreichischer Austauschdienst) und der FWF Der Wissenschaftsfonds (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) anwesend und wiesen auf Stipendien-Möglichkeiten hin. Unser Vorstandsmitglied Sabine Ganter-Richter übernahm die Vorstellung des JSPS-Clubs, der damit mögliche zukünftige Mitglieder frühzeitig anspricht und bereits im Vorfeld einer Stipendienbewerbung unterstützend wirkt.

In einer abschließenden Vortragsrunde sprachen Vertreter der Universität Wien über Partnerschaften mit japanischen Universitäten und Mobilitäts-Programme des International Office für Studierende und Wissenschaftler.

Teilnehmende Universitäten:
Hiroshima University
Hokkaidō University
Kyōto University
Nagoya Institute of Technology
Nagoya University
Okayama University
Ōsaka University
Shinshū University
Sokendai (The Graduate University for Adanced Studies)
Tohoku University
Tōkyō Institute of Technology
Tōkyō University of Agriculture and Technology
University of Tsukuba
Waseda University

 

JaDe-Preisverleihung 2015

von unserem Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Staguhn

Uwe Czarnetzki erhält den JaDe-Preis 2015 (Foto: June Ueno)

Der JaDe Preis 2015 wurde an Professor Dr. Uwe Czarnetzki von der Ruhr Universität Bochum verliehen. Die Verleihung fand am 7. Februar 2015 in Köln in den Räumen des japanischen Kulturinstituts (Japan Foundation) statt. Uwe Czarnetzki gründete gemeinsam mit anderen JSPS-Stipendiaten die Deutsche Gesellschaft der JSPS-Sti-pendiaten e.V. (JSPS-Club) und war für acht Jahre deren erster Vorsitzender.

Zur Preisverleihung waren rund 120 Teilnehmer im Saal, darunter auch 12 Mitglieder des JSPS-Clubs – die meisten an der Anstecknadel zu erkennen: Sabine Ganter Richter, Chantal Weber, Ludger Neumann, Ehepaar Rögner, Werner Meyer, Walther Dreher, Werner Pascha, Thomas Spaniol, Uwe Czarnetzki, Stefan Bildhauer, Johannes Müller, Wolfgang Staguhn und die Tsukuba Universität mit Aizawa Keiichi und Ishige Shunichi.

Die JaDe Stiftung würdigt mit der Verleihung des JaDe-Preises den Einsatz von Professor Czarnetzki für die wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan sowohl auf fachlicher wie auf persönlicher Ebene. Seine zahlreichen Kooperationsprojekte mit japanischen Universitäten und Instituten waren auch deshalb erfolgreich, weil sie immer mit dem Austausch von jungen Wissenschaftlern in beiden Richtungen verbunden waren. Seine Bemühungen und Einflussnahme beim Ministerium und Fördereinrichtungen für die Bereitstellung finanzieller Mittel für den Personenaustausch waren Grundlage für das Gelingen.

Wissenschaftlicher Austausch ist wichtig, weil erfolgreichen Kooperationsprojekten in den meisten Fällen ein Personalaustausch vorausgeht. Auf dieser Basis entstehen Ideen für neue Projekte in der Zukunft. Diesen Aspekt in einer wissenschaftlichen Karriere, meist auch mit Wendungen, die im Plan nicht vorhergesehen waren, hebt die JaDe-Stiftung durch den diesjährigen Preisträger hervor und würdigt sein persönliches Engagement. Er ist ein leuchtendes Beispiel für einen nachhaltigen Studienaustausch – dem eigenen und von vielen jüngeren Kollegen.

Professor Czarnetzki ist seit vielen Jahren für Forschungskooperationen mit japanischen Universitäten an der Ruhr-Universität Bochum verantwortlich. Er begann seine Kooperation mit Japan vor 24 Jahren mit einem JSPS-Postdoc-Stipendium an der Kyūshū University bei Gastgeber Prof. Dr. Muraoka Katsunori. Danach folgten zahlreiche Kooperationen mit japanischen Universitäten, z.B. der Nagoya University, oder 2007 ein Sabbatical an der Keiō University in Yokohama bei Gastgeber Prof. Toshiaki Makabe. Im Gegenzug war Prof. Czarnetzki häufig Gastgeber an der RUB für seine wissenschaftlichen Partner. Hervorgehoben wurden seine Verdienste um wissenschaftlichen und persönlichen Austausch mit Deutschland und Japan. Die Gründung der Deutschen Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V. zählt hierzu. Zwei Jahre nach der Rückkehr aus Japan gründet er 1995 zusammen mit zehn weiteren ehemaligen JSPS-Stipendiaten die Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V., auch kurz „JSPS-Club“ genannt. Dies war die erste Alumni-Vereinigung von JSPS-Stipendiaten weltweit. Von der Gründung an bis 2002 leitete Prof. Uwe Czarnetzki acht Jahre lang als Vorsitzender diese Gesellschaft in ehrenamtlicher Funktion. Durch zahlreiche Initiativen, Veranstaltungen und Gespräche mit dem JSPS Headquarter in Tōkyō und den Direktoren des Bonner JSPS Büros, trug er mit großem persönlichem Einsatz zur Festigung der Beziehungen zwischen dem JSPS-Club und der japanischen Förderorganisation bei. Rückblickend lässt sich sagen, dass Czarnetzki für oftmals unerwartete Hürden die passende Lösung herbeigeführt hat, so dass der JSPS-Club allmählich als die in der deutschen Wissenschaft einschlägig tätige „Japan-Organisation“ wahrgenommen wurde. 

Die Preisverleihung wurde von dem japanischen Oboisten Toshi Ishiyanagi festlich umrahmt.

Die Danksagungs-Rede von Prof. Dr. Uwe Czarnetzki finden Sie auf der Homepage der JaDe-Stiftung.

 

Podiumsdiskussion im Anschluss an die JaDe Preisverleihung

von Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Staguhn

Im Anschluss an die Preisverleihung diskutierten vier Experten über japanische und deutsche Hochschulen angesichts ihrer politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die oft verknüpft sind mit zusätzlichen finanziellen Einschränkungen.

Leitung: Marijke Wahlers, Leiterin der Internationalen Abteilung, Hochschulrektorenkonferenz

Diskutanten:
• Prof. Aizawa Keiichi, Professor für Germanistik an der Universität Tsukuba
• Prof. em. Dr. Wolfgang Jagodzinski, Japan-Botschafter der Universität zu Köln
• Prof. Dr. Werner Meyer, Professor für Physik an der Ruhr-Universität Bochum
• Prof. em. Dr. Ralf Schnell, ehemaliger Rektor der Universität Siegen

Themen:

  • Die Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master im Zuge der Bologna-Reform waren eine große Anstrengung. Bei der Diskussion über Vor- und Nachteile stellte sich sofort die Frage nach der Qualität der neuen Abschlüsse.
  • Ein Reizthema ist die hohe Anzahl der Studienabbrecher. Eine Verringerung würde die Senkung des Niveaus bedeuten, wurde geäußert. In Japan ist die Anzahl geringer, was mit den schwierigen Aufnahmeexamen für die Universitäten begründet wurde. Die Auslese findet zu Beginn des Studiums statt. Auch ist in Japan der Anteil eines Jahrgangs mit Universitätsabschluss um einiges höher als in Deutschland.
  • Die Frage nach der Qualität der Studienabschlüsse flammte bei fast allen Fragen auf – und sie blieb unbeantwortet. Die Unterschiede zwischen den Universitätssystemen in Deutschland und Japan sind bekannt. Auch hier sind die Schlüsselworte: schwere Eintrittsprüfungen bei staatlichen und privaten Universitäten, die sich – bei immer geringeren Studierendenzahlen – aus Studiengebühren finanzieren müssen.
  • In beiden Ländern sehen sich die Hochschulen Einsparungen gegenüber. Diese erfolgen in Japan meist zum Nachteil der Geisteswissenschaften – industrieferne, auf die Konjunktur nicht direkt wirkende Fächer. Genannt wurde die Germanistik, was sich langfristig auch auf die deutsch-japanischen Beziehungen auswirken dürfte. In Deutschland sind Fächer mit geringen Studentenzahlen betroffen und deshalb oft auch die Geisteswissenschaften.
  • Es bestand aber Einvernehmen, dass die Universitäten sich fortdauernd reformieren und den neuen Gegebenheiten anpassen müssen. Eine im Nachhinein als positiv empfundene Veränderung war die Exzellenzinitiative an den deutschen Universitäten. Vergleichbare Initiativen gab es auch in Japan. Neben Exzellenz wurde die Internationalisierung von Hochschulen gefördert. Die angestrebte internationale Öffnung der japanischen Hochschule wurde als widersprüchlich zu den staatlichen Bemühungen bezeichnet, Studiengänge mit industrienahen Inhalten zu fördern, quasi als Hilfe für den nationalen Wirtschaftsaufschwung.

Bei allen Veränderungen darf nicht vergessen werden, dass trotz der kürzeren Studiendauer und Verdichtung des Lernpensums, der persönliche Kontakt zwischen beiden Ländern weiter zu verbessern ist. Dazu sollten nach Meinung der Experten die Programme für den Austausch junger Wissenschaftler, heute mehr als früher, vor dem Eintritt in eine Karrierephase erfolgen. Unter den veränderten Bedingungen sollte der Aufenthalt kürzer als noch vor 20 Jahren ausfallen. Da der Wettbewerb in den Wissenschaften auf globaler Ebene stattfindet, ist die Erfahrung aus einem anderen Land ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Zusammenarbeit mit internationalen Partnern.

In Japan erfolgt gegenwärtig durch die Politik gerade eine Priorisierung in der Wissenschaft. Es sollen verstärkt die zukünftig relevanten Forschungsgebiete gefördert werden und dementsprechend eine Fokussierung der Finanzmittel auf diese Gebiete erfolgen. Die Maßnahmen begrenzen sich auf wenige Universitäten, z.B. die „Global 30“. Die Gefahren sind offensichtlich: Was wird mit den Universitäten im Mittelfeld?

Trotz aller Gegensätze und Meinungsverschiedenheiten war man sich einig, dass persönliche Erfahrungen in einem anderen Land sowohl die Erkenntnisse im Fachgebiet als auch die eigenen Lebenserfahrungen erweitern. Ein Forschungsaufenthalt in einem anderen Land eröffnet neue Perspektiven, z.B. dass es noch andere Ansätze und Vorgehensweisen als Zuhause gibt. Auf dieser Basis entstehen neue Ideen und später Wissen und Innovationen.

 

Podiumsgespräch „Nach Fukushima: Bildung und Erziehung in Japan heute“

von Clubmitglied Prof. Dr. Lothar Wigger, TU Dortmund

Die Folgen der Atomkatastrophe in der Präfektur Fukushima im März 2011 und die daraus resultierenden Fragestellungen und Handlungsoptionen für die Pädagogik waren am 26. November 2014 Thema eines Podiumsgespräches mit fünf japanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, das von der Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie im Internationalen Begegnungszentrum der TU Dortmund veranstaltet wurde.

Von links nach rechts: Dr. Carsten Bünger, Prof. Dr. Mihoko Ito, Prof. Dr. Yasuo Imai, Prof. Dr. Jun Yamana, Dr. Barbara Platzer, Prof. Dr. Dr. Kenichi Mishima, Prof. Dr. Toshiko Ito, Prof., Dr. Lothar Wigger, Prof. Dr. Ruprecht Mattig. Copyright: L. Wigger

Die vom Arbeitsbereich Allgemeine Erziehungswissenschaft organisierte und von Prof. Dr. Lothar Wigger geleitete Veranstaltung bot aufschlussreiche Einblicke in die Situation in Japan „nach Fukushima“. Nach dem Grußwort der Prorektorin Prof. Dr. Barbara Welzel leiteten die Rednerinnen und Redner ihre wissenschaftlichen Statements mit persönlichen Bemerkungen und Erfahrungen aus der Zeit der Katastrophe ein. Prof. Dr. Ruprecht Mattig (TU Dortmund) berichtete über die unzuverlässige und widersprüchliche Information der Bevölkerung durch nationale und internationale Medien. Prof. Dr. Imai Yasuo (Japan Frauenuniversität Tōkyō) zeigte anhand verschiedener neuerer Lehrmaterialien einseitige wie auch reflektierte Zugänge zur Realität der Nutzung von Kernenergie. Prof. Dr. Ito Toshiko (Universität Mie) zeigte in ihrer Untersuchung von staatlich in Auftrag gegebenen Lehrmaterialien Verschleierungs- und Verharmlosungstaktiken auf. Frau Dr. Ito Mihoko (Konan Frauenuniversität) stellte eine traditionelle japanische Lehrmethode des schriftlichen Erzählens vor, durch die Kinder nicht nur ihren Realitätssinn üben können, sondern die auch helfen kann, eine Sprache für die Erfahrungen und den Umgang mit der Flut- und Atomkatastrophe zu finden. Prof. Dr. Dr. h.c. Mishima Kenichi (Keizai-Universität Tōkyō) thematisierte die Diskriminierung der Opfer und machte die sozialen Schwierigkeiten deutlich, mit denen die von der Verstrahlung Betroffenen neben der gesundheitlichen Gefährdung konfrontiert sind. Prof. Dr. Yamana Jun (Universität Kyōto) verwies auf die Veränderung des Diskurses der japanischen Erziehungswissenschaft, die Hinwendung zum Thema der Katastrophe, und die damit verbundene Ablösung vom pädagogischen Fortschrittsglauben.

Im Fokus der von Dr. Barbara Platzer moderierten Diskussion mit dem Publikum – an der Veranstaltung nahmen etwa 120 Studierende und Mitglieder der TU Dortmund teil – standen Fragen nach der Verantwortung von Bürgerinnen und Bürgern wie des Staates und nach den Möglichkeiten von wissenschaftlicher und pädagogischer Aufklärung. Prof. Mishima plädierte zum Schluss in Hinblick auf eine problematische Informationspolitik für eine „Kultur des Misstrauens“, die zu einem kritischen Blick auf politische und wirtschaftliche Entscheidungen führen kann, und für eine vorsichtige Praxis, die – wenn es keine Einigung auf der Sachebene gibt – sich an den pessimistischen Prognosen orientiert.

Die Vielseitigkeit der Statements und die angeregte und engagierte Diskussion verdeutlichten die Bedeutung der Auseinandersetzung mit Fragen der Kernenergie und die Herausforderungen für die erziehungswissenschaftliche Forschung und die pädagogische Verantwortung.

 

Tagungsbericht „Bildung und Erziehung in Zeiten atomarer Katastrophen“

von Clubmitglied Prof. Dr. Lothar Wigger, TU Dortmund

Die internationale wissenschaftliche Tagung „Bildung und Erziehung in Zeiten atomarer Katastrophen“, eine Kooperationsveranstaltung der Fakultät 12 Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie der TU Dortmund und des Kultur-wissenschaftlichen Instituts Essen (KWI), fand vom 27. bis zum 29. November 2014 am KWI statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Lothar Wigger, Dr. Barbara Platzer und Dr. Carsten Bünger von der TU Dortmund. Die Tagung widmete sich einem trotz seiner drängenden Aktualität bisher in der Erziehungswissenschaft vernachlässigten Thema: Mit Bezug auf die katastrophischen Ereignisse im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi vom 11.–16. März 2011 wurde auf der Tagung das Verhältnis von Technologie und Bildung als aktuelle Problemkonstellation aufgenommen, in der sich die Relevanz nicht nur von grundsätzlichen und gesellschaftskritischen Reflexionen, sondern auch von didaktischen und schulpolitischen Perspektiven zeigt.

Der Frage, wie pädagogische Verantwortung im Hinblick auf atomare Katastrophen zu denken ist, kam dabei eine zentrale Bedeutung zu. Hiermit setzten sich insbesondere Prof. Dr. Dr. Ogasawara Michio (Universität Hiroshima), Prof. Dr. Yamana Jun (Universität Kyōto), Prof. Dr. Anton Hügli (Universität Basel) und Prof. Dr. Peter Euler (TU Darmstadt) in ihren Vorträgen auseinander. Schulpädagogische und didaktische Reflexionen boten die Vorträge von Richard Beecroft (Karlsruhe), Prof. Dr. Jan Masschelein (Katholische Universität Leuven), Prof. Dr. Imai Yasuo (Japan Frauenuniversität), Prof. Dr. Ito Mihoko (Konan Frauenuniversität) und Prof. Dr. Ito Toshiko (Universität Mie), wobei sowohl spezifische Lehrmaterialien (wie jener zur Moralerziehung in Japan) als auch der Eigensinn und die Grenzen der Bildungsinstitution diskutiert wurden. Die Problematik postdemokratischer Effekte wurde von Prof. Dr. Dr. Mishima Kenichi (Keizai Universität Tōkyō) angesichts der gegenseitigen Abhängigkeit von Politik, medialer Berichterstattung, Wissenschaft und Industrie herausgearbeitet. Die Frage der öffentlichen Beurteilung von Atomkraft und deren Risiken stellt damit nicht allein eine Schwierigkeit der naturwissenschaftlichen Allgemeinbildung dar, sondern verweist auf die Verschränkung von bildungstheoretischer Reflexion mit politischen Analysen.

 

Start der Miniserie zu Geschichte, Kultur und Gesellschaft Japans

von Vorstandsmitglied Dr. Chantal Weber

Mit unserer neuen Miniserie wollen wir über bekannte und unbekannte Aspekte der japanischen Geschichte, Kultur und Gesellschaft berichten. Manche Themen mögen dem Leser bekannt erscheinen und doch gibt es Hintergründe, die vielleicht neu sind. Beginnen werden wir mit dem Thema:

Sakura

Es ist wieder die Zeit der Kirschblüte in Japan. Wie in jedem Jahr von März bis Anfang Mai, wenn sich die letzten Kirschblüten in Hokkaidō öffnen, bricht die „Sakura-mania“ aus. In jedem Park – besonders berühmt natürlich der Ueno-Park in Tōkyō – werden sich Menschen unter den Kirschbäumen zum hanami einfinden und bei einem gemeinsamen Bier bis spät abends die kurzlebigen Blüten bewundern. Schon nach wenigen Tagen lösen sich die Kirschblüten von den Bäumen, um als Blütenregen herabzufallen und sich dann als rosa Strom auf zahlreichen Bächen und Flüssen zu sammeln. Die Bewunderung für die kurzlebige Blüte beginnt bereits im japanischen Altertum, wie zahlreiche Gedichte belegen; die Symbolik jedoch veränderte sich im Laufe der Geschichte, bis eine Vielschichtigkeit mit zahlreichen Interpretationsmöglichkeiten entsteht.

Sowohl im Kojiki („Aufzeichnung alter Begebenheiten“, 712) als auch im Nihonshoki („Berichte über Japan“, 720), den ältesten Zeugnisse der Literatur Japans, wird die Reispflanze und der Reis zum Kennzeichen der japanischen Identität stilisiert. Gleichzeitig wird die Kirschblüte der Reispflanze als Äquivalent für lebenserhaltende Energie und Produktion an die Seite gestellt. Dabei handelt es sich im Altertum immer um die Bergkirsche (yamazakura), welche zunächst die Landbevölkerung wertschätzte. Da die Berge als Sitz der Gottheiten besondere Verehrung genießen, entsteht ein religiöses Ritual, in dem die Kirschblüte in den heiligen Bergen als Anlass zur Begegnung von Göttern und Menschen diente. Sie trinken zusammen den heiligen Wein (Sake) und treten so in Beziehung zu einander. Aber nicht nur Götter und Menschen, sondern auch die Menschen, die gemeinsam an dem Ritual teilnehmen, gehen eine Verbindung ein. So steigen Männer und Frauen gemeinsam auf den Berg, trinken, tanzen und lieben sich.

Aus den Bergen wird das Ritual in die Kaiserhauptstadt gebracht, und die Kirschblüte gilt forthin als Symbol der Liebe. Dies spiegelt sich in der reichen Hofliteratur der Heian-Zeit (794–1185) wieder, in der die Sakura (häufig auch nur als hana – Blume bezeichnet) für den Frühling, die Liebe, das Leben und die Schönheit eines jungen Mädchens steht.

Mit dem Beginn des so genannten Mittelalters im 12. Jahrhundert und dem Übergang der Macht an einen Shōgun, Minamoto no Yoritomo (1147–1199), ist die neue Machtelite bemüht, ihre Legitimation auch kulturell zu begründen. Das hanami („Blüten-Betrachten“) wird mit seiner Tradition des Dichtens, Tanzens und Singens von den Kriegern als Ausdruck von Kultiviertheit übernommen. Auch das Besuchen von berühmten Orten, meisho, von denen viele wegen ihrer Kirschblüte in diesen Status erhoben waren, wird sowohl vom Hofadel als auch vom Kriegeradel gepflegt.

Toyotomi Hideyoshi (1536–1598), der so genannte zweite Reichseiniger nach einer Phase der kämpfenden Provinzen im Anschluss an den Ōnin-Krieg (1467–77), veranstaltet berühmte hanami, bei denen er einen weiteren integrativen Aspekt betonte: das Verkleiden. Bei dem hanami von 1594 in Yoshino – eine Region südlich von Kyōto, die bis heute wegen ihrer 1000 Kirschbäume berühmt ist – sollten die Teilnehmer alle portugiesische Kleidung tragen.

Die Maskerade in Verbindung mit der Sakura wird im Nō-Theater deutlich. Hier wird sie – wie dann auch später im Kabuki-Theater – zum Symbol des dauerhaften Verlusts des eigenen Selbst. Neben der positiven Kraft der Kirschblüte von Leben und Energie wird nun ein weiterer Aspekt betont, der bereits im Ise monogatari („Geschichten von Ise“, Anfang 10. Jh.) aufkommt: die Unbeständigkeit des Lebens und der Liebe. Dennoch ist sowohl im Altertum als auch im Spätmittelalter die Sakura kein Symbol für den Tod, wie Ohnuki-Tierney immer wieder betont. Dem Verlust des Selbst, der sich als Tollheit im Theater ausdrückt, wohnt jedoch ebenso wie dem Tanzen eine besondere religiöse Energie inne, die ähnlich der Maskerade dem Akteur eine neue Identität verleihen kann. Die Tollheit wird im Theater mit den fallenden Kirschbläten angezeigt.

Die Sakura erfährt in der Edo-Zeit (1603–1868) nicht nur im Kabuki eine weitere Ästhetisierung. Die Verbindung zu Geisha mit der Kirschblüte bei Nacht wird zum Metapher der Welt außerhalb der eigentlichen gesellschaftlichen Ordnung und zur Antithese des Familiensystems ie. Auch wenn das Motiv der nächtlichen Sakura bereits im Genji monogatari („Geschichte des Prinzen Genji“, Anfang 11. Jh.) der Hofdame Murasaki Shikibu auftaucht, so wird in Kombination mit der Geisha eine neue Welt außerhalb der Realität eröffnet. Aber obwohl die Vergänglichkeit der Kirschblüte bemerkenswert ist, so wird sie weniger mit dem von Motoori Norinaga (1730–1801) etablierten mono no aware (Pathos der Dinge) in Verbindung gebracht.

Mit dem politischen und gesellschaftlichen Umbruch der Meiji-Zeit (1868–1912) werden zunächst zwei Interpretationen in Bezug auf die Kirschblüte wichtig: Die einen sehen sie als Symbol für das feudale Japan, das es zu überkommen gilt. Daher werden an vielen Orten die Kirschbäume gefällt. Andere jedoch möchten in der Blüte das moderne, neue Japan sehen, und so pflanzen sie neue Bäume. Im Laufe der Zeit setzt sich jedoch die Fraktion durch, die die Kirschblüte neben dem Fuji-san oder dem Fächer als Symbol für die gesamte japanische Kultur, Tradition und Nation sieht. Die Sakura steht damit für die Einzigartigkeit Japans. Im Meiji-Staat wird sie zum politischen und schließlich zum militärischen Symbol. Sie wird zur japanischen Seele (yamato damashii) im Allgemeinen, aber besonders zur Seele der Soldaten.

In den 1870er Jahren werden im neugeründeten Yasukuni Schrein in Tōkyō, in dem den toten Soldaten, die für das neue Japan gefallen waren, gedacht wurde, zahlreiche Kirschbäume angepflanzt. Auch wenn es nicht der ursprüngliche Plan war, so schafft diese Verbindung unter dem Einfluss des erstarkenden Militärs eine neue Symbolik: die Ästhetisierung des Soldatentods durch die Metapher der fallenden Kirschblüte. Während die Chrysantheme und die Paulownien für den Kaiser und seine Regierung stehen und die aufgehende Sonne als Symbol der ganzen ja-panischen Nation gilt, ist die Kirschblüte repräsentativ für die Soldaten, wobei die blühende Kirsche sowohl den Soldaten in all seiner Stärke als auch ihr Wiedergeburt nach einem ruhmreichen Tod ausdrücken kann.

Mit dem Expansionsdrang und der Kolonisierung im asiatischen Raum wurde auch die japanische Sakura dort angepflanzt – als Symbol der Japanisierung und Hinzufügen zum japanischen Raum.

Nach dem 2. Weltkrieg und der Verabschiedung der sogenannten Friedensverfassung kann wohl nicht mehr von einer Heroisierung des Soldatenlebens und -tod durch die Kirschblüte gesprochen werden. Aber die Begeisterung der Japaner für die Kirschblüte bleibt und setzt sich sicherlich aus den verschiedenen Aspekten der symbolischen Ästhetisierung der Sakura zusammen.

Literaturhinweis:
Ohnuki-Tierney, Emiko: Kamikaze, Cherry Blossom and Nationalism. The Militarization of Aesthetics in Japanese History. Chicago (et al.): Univ. of Chicago Press, 2010.
Schönbein, Martina: Jahreszeitenmotive in der japanischen Lyrik: zur Kanonisierung der kidai in der formativen Phase des haikai im 17. Jahrhundert. Wiesbaden: Harrassowitz, 2001.

 

Publikation von Clubmitgliedern

Länderbericht Japan der Bundeszentrale für politische Bildung

Nach 12 Jahren (der Band von 1995 wurde 1998 in einer überarbeiteten, 2. Auflage herausgegeben) wurde der Länderbericht Japan der Bundeszentrale für politische Bildung unter der Herausgeberschaft von Raimund Wördemann und Karin Yamaguchi neu erarbeitet. Eine Aktualisierung war dringend angezeigt, denn Japan hat sich nicht alleine durch die dem 11. März 2011 folgenden Ereignisse verändert. Am 18. September 2014 wurde der Bericht im Japanischen Kulturinstitut Köln (The Japan Foundation) präsentiert. An der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Japan und seine Rolle in der Welt“ nahm auch Heinrich Menkhaus, Vorstandsvorsitzender des JSPS-Clubs teil, der einen Beitrag „Rechtsstaat Japan?“ für den Länderbericht geschrieben hat.

Der Band deckt in 35 Beiträgen Themen zu I. Leben in Japan; II. Politik und Geschichte; III: Wirtschaft; IV. Kultur und Mentalität und V. Gesellschaft ab.

Inhalt (laut Einband):
Japan polarisiert: Die einen sehen den Inselstaat im Fernen Osten als verblichene Ikone der Moderne. Andere nehmen Japan als faszinierende Mischung aus Tradition und Fortschritt wahr und bewundern die Selbstverständlichkeit, mit der Japanerinnen und Japaner zwischen beidem jonglieren: in den Umgangsformen und Werten, den Anforderungen der Wirtschaft und der Verbundenheit mit der japanischen Kultur. Dieser neu konzipierte Länderbericht spiegelt in einer Vielzahl von Beiträgen die unterschiedlichen Facetten Japans: Er wendet sich dem Alltagsleben zu, beleuchtet die japanische Geschichte und Politik, wirft einen differenzierten Blick auf die Wirtschaft des Landes und fragt nach der Kultur und Mentalität. Nicht zuletzt bringen die Autorinnen und Autoren ihrer Leserschaft die japanische Gesellschaft nahe, die uns in ihren Fragen und Problemstellungen häufig fremd und doch auch irgendwie vertraut scheint.
www.bpb.de/shop/buecher/schriften-reihe/191707/laenderbericht-japan


Bildung und Anerkennung
人間形成と承認

Lothar Wigger, Jun Yamana & Kayo Fujii (Hrsg.), Ningen keisei to shonin (Bildung und Anerkennung). Kyoto: Kitaoji-Verlag, 2014

Das Buch enthält 6 Aufsätze von Lothar Wigger, die aus dem Deutschen übersetzt und kommentiert wurden von Kayo Fujii, Takejuki Ikeda, Tadashi Nishihira, Shinji Nobira, Atsushi Suzuki & Jun Yamana.






 

Repräsentation des Clubs auf externen Veranstaltungen

06.12.2014: Veranstaltung der japanischen Botschaft in Berlin zum Thema „JET-gelebter Kulturaustausch“ | Matthias Hofmann

07.02.2015: Preisverleihung der JaDe-Stiftung an Prof. Dr. Uwe Czarnetzki, Fakultät für Physik und Astronomie der Ruhr-Universität Bochum | Sabine Ganter-Richter, Chantal Weber, Wolfgang Staguhn

27.02.2015: Wissenschaftler Gesprächskreis, Tōkyō | Heinrich Menkhaus

 

Impressum

Herausgeber:
Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V.
Redaktion: Dr. Chantal Weber
Mitarbeit: Dr. Meike Albers
Verantwortlich:
Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V.
c/o JSPS Bonn Office, Ahrstr. 58, 53175 Bonn
Tel.: 0228/375050, Fax: 0228/957777
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Die in den Beiträgen geäußerten Ansichten geben nicht
unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.