Neues vom JSPS-Club 04/2018
Neues vom JSPS-Club 04/2018 (210 KB)
INHALT
- Editorial
- 7. Treffen des JSPS-Clubs in Japan
- Informationsveranstaltung der japanischen Botschaft zum JET Programm
- Forschungsbericht: „Untersuchung der Lebens- und Arbeitsumstände von Arbeitern in deutschen kerntechnischen Anlagen"
- Repräsentation des Clubs auf externen Veranstaltungen
- Neue Clubmitglieder
- Nachruf auf Yoshiko Watanabe-Rögner
EDITORIAL
Klare Worte von japanischen Nobelpreisträgern
vom Vorsitzenden und Landesbeauftragten Japan Prof. Dr. Heinrich Menkhaus
Man hat sich schon daran gewöhnt: Japanische Nobelpreisträger, die wegen ihres fortgeschrittenen Alters kaum noch Rücksicht zu nehmen brauchen, reden Tacheles. Das war schon bei Ōsumi Yoshinori so, der im Jahre 2016 den Nobelpreis für Physiologie bzw. Medizin erhielt. Er forderte, man solle die jungen Leute, die etwas wissen wollten, in Ruhe lassen und ihnen vielmehr die Rahmenbedingungen schaffen, damit sie das Gesuchte auch finden, ohne ständig Erfolge einzufordern.
Der diesjährige Nobelpreisträger in derselben Kategorie, Honjō Tasuku, legt nach. Er kritisiert die mangelnde staatliche Finanzierung (kakenhi) der japanischen Forschung (insbesondere der Grundlagenforschung) und die Zurückhaltung der von ihren Ergebnissen profitierenden Unternehmen bei der finanziellen Beteiligung an den Forschungskosten. Er will deshalb sein Preisgeld in eine von der Universität Kyōto einzurichtende Stiftung einbringen, die junge Forscher fördern soll. Von den Unternehmen, die Nutznießer seiner Forschung sind, insbesondere japanische aber auch ausländische Pharmaunternehmen, erwartet er eine zahlenmäßig erhebliche Beteiligung.
Ob diese Kritik angesichts der festgefügten Strukturen des Wissenschaftsmanagements und der budgetären Restriktionen etwas zu ändern vermag, sei dahingestellt. Auffallend sind die Parallelen zur Diskussion im deutschsprachigen Raum. Auch dort ist man als junger Wissenschaftler mit der Formulierung von Zielvereinbarungen, der Einwerbung von Drittmitteln und der Lehre schon so beschäftigt, dass der Forschung – wenn überhaupt – nur ein enger zeitlicher Rahmen verbleibt. Und das oft auf der Basis kurz befristeter Verträge, die die Heranbildung wissenschaftlichen Nachwuchses ernsthaft gefährden.
VERANSTALTUNGSBERICHTE
7. Treffen des JSPS-Clubs in Japan am 3. November 2018 in Kyoto
von Clubmitglied Prof. Jan-Dirk Schmöcker, lokaler Organisator des Club-Treffens
Gruppenfoto aller Teilnehmer
Das 7. Mitgliedertreffen des JSPS-Clubs in Japan fand dieses Jahr an der Universität Kyōto (Kyōdai) statt, nicht im Stadtzentrum sondern am „Katsura Campus“, gelegen an den westlichen Berghängen der Stadt. Auf diesem Campus befinden sich hauptsächlich die Ingenieurwissenschaften sowie Teile der naturwissenschaftlichen Fakultäten. Mitveranstalter des diesjährigen Treffens war unter anderem KURA (Kyōto University Research Administration Office), da die Kyōdai auch institutionelles Mitglied des Clubs ist. Als lokaler Gastgeber war eigentlich Club-Mitglied Herr Altmann vorgesehen, der auch die ersten Planungen in die Wege leitete. Allerdings hatte sich Herr Altmann im April beruflich verändert und ist seit diesem Frühjahr wieder in Deutschland wohnhaft, so dass ich die Planung von ihm übernahm.
Es erschienen fast 60 Teilnehmer zum Treffen, von denen ein Großteil aus dem Kansai kam und fast die Hälfte an der Kyōdai arbeiten und/oder studieren. Ein Dank geht an dieser Stelle an den DAAD, durch dessen Rundschreiben einige der DAAD Alumnis zur Teilnahme gewonnen werden konnten.
Das Treffen begann mit einer Reihe von Grußworten. Herr Saji (KURA Direktor), Herr Menkhaus (Vorsitzender des JSPS-Clubs), Herr Tazuke (Vorsitzender der Japanisch-Deutschen Gesellschaft Kyōto), Frau Nakatsuka (JSPS, Head of International Policy Planning Division) sowie ich als lokaler Gastgeber versuchten dem Treffen durch ihre kurzen Ansprachen einen angemessenen Rahmen zu geben mit ihren Beschreibungen der Bedeutung des Treffens aus ihren jeweiligen Perspektiven.
Danach begann der wissenschaftliche Austausch. Mit der Wahl der Redner versuchten wir den verschiedenen Interessen gerecht zu werden, sowie deutsche und japanische Mitglieder und jüngere sowie renommierte Wissenschaftler zu Wort kommen zu lassen.
Zuerst sprach Clubmitglied und Siebold-Preisträger Herr Takii (International Research Center for Japanese Studies, Nichibunken) über die schwindende öffentliche Wahrnehmung der Meiji-Restauration, die in diesem Jahr ihr 150. Jubiläum hat. Mit Fotos legte er dar, wie wenig Bedeutung dem Jubiläum in Tōkyō gegeben wurde im Vergleich zur Hundertjahrfeier. Darauf hielt Herr Kishimoto (Kyōto Sangyō University) einen Vortrag über Astrophysik. Er erklärte allgemeinverständlich derzeitige Forschungsergebnisse zur Lage und Existenz von schwarzen Löchern sowie die Herausforderungen in seiner Forschung. Zum Abschluss des ersten Teils hielt Herr Takenaka (Kyōto University) einen Vortrag über „RNA editing in plant mitochondria and chloroplasts“. Er erklärte auf der Basis einiger biologischer Grundlagen seine lange Verbindung zur Universität Ulm, an der er auch einige Jahre zu diesem Thema arbeitete.
Nach der Kaffeepause machte zuerst Clubmitglied Herr Rappe (Ōsaka University) den Anfang mit einem Vortrag zum Ursprung der Sprache. Er erläuterte die Verbindung von Geräuschen und der Sprachentstehung. Herr Rappe hielt seinen Vortrag auf Deutsch und betonte wie wichtig es ist, für Forschung und Lehre nicht nur Englisch zu benutzen. Im Anschluss hielt Siebold Preisträger Herr Abe (Kyōto University) einen Vortrag, in dem er durch die Bedeutung der Worte „shizen = onozukara“ den Wert des Naturschutzes erörterte. Danach sprach Clubmitglied Frau Urakami (Tokyo Institute of Technology) über „Emphatic Technology“. Sie erklärte und illustrierte durch kurze Videos Vorteile, die entstehen, wenn Roboter auch vom Menschen empfundene Gefühle ausdrücken können. Den Abschluss der wissenschaftlichen Vorträge machte Herr Ishikawa, der über seine Forschung zum Thema „Brain Aging“ vortrug und deren Bedeutung für alternde Gesellschaften betonte.
Schließlich berichtete Frau Ayukawa von KURA über die verschiedenen Aktivitäten an der Kyōdai zur Förderung der Kollaboration mit deutschen Universitäten. Insbesondere erklärte sie die Aufgaben des Kyōdai-Kollaborationsbüro an der Uni Heidelberg.
Nach der darauf folgenden Fotosession wurde die Veranstaltung mit einem Empfang im nahegelegenen Universitätscafé fortgesetzt. Das „Kanpai“ wurde vom Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Ōsaka, Herrn Köhler, gesprochen, der die Bedeutung des japanisch-deutschen wissenschaftlichen Austausches und dessen Förderung betonte. Es soll an dieser Stelle hervorgehoben werden, dass die Kosten des Empfangs zum großen Teil vom Generalkonsulat Ōsaka-Kōbe getragen wurden.
Ich glaube sagen zu dürfen, dass es insgesamt ein gelungener Tag war, der hoffentlich neue Ideen und Freundschaften geschaffen hat.
Informationsveranstaltung der japanischen Botschaft zum JET Programm
von Vorstandsmitglied Dr. Matthias Hofmann
Unter dem Motto „JET (Japan Exchange and Teaching Programm) – Gelebter Kulturaustausch“ fand am 10.11.2018 in der japanischen Botschaft in Berlin wie in den Vorjahren eine Informationsveranstaltung zum JET Programm statt. Mit dieser Veranstaltung möchte die Botschaft jungen interessierten Menschen die Möglichkeit geben sich über das JET Programm zu informieren. Das Programm besteht seit 1987, Deutschland ist seit 1989 Mitglied in der „JET Community“ und es haben mittlerweile über 250 Teilnehmer aus Deutschland daran teilgenommen. Von Seiten des JSPS-Clubs wurde die Veranstaltung sowohl durch unser Vorstandsmitglied Herr Dr. Matthias Hofmann besucht, als auch von Frau Prof. Dr. Roza Maria Kamp, Leiterin der Regionalgruppe Berlin-Brandenburg des JSPS-Clubs, und Herr Dr. Alexander Olbrich, Mitglied derselben Regionalgruppe.
Das Ziel des JET Programmes ist das gegenseitige Verstehen zwischen Japan und anderen Ländern zu fördern. Hierzu soll der Fremdsprachenunterricht in Japan durch sogenannte Assistent Language Teacher (ALT, vornehmlich aus dem englischsprachigen Raum) sowie der internationale Austausch auf lokaler (kommunaler) Ebene durch sogenannte Coordinator for International Research (CIR) verbessert werden. Das Programm wird von regionalen Regierungsbehörden Japans in Zusammenarbeit mit MIC, dem Ministerium für Inneres und Kommunikation sowie dem Council of Local Authorities for International Relations (CAIR) durchgeführt und jährlich ausgeschrieben. Bewerber können für bis zu maximal 5 Jahre im Rahmen des Programmes in Japan tätig sein.
Der neue Gesandte der japanischen Botschaft Herr Nakamura (Dienstantritt Oktober 2018) eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort und seiner Vorstellung. Nachfolgend stellte Frau von Bülow von der japanischen Botschaft das JET Programm sowie weitere Stipendien und Aufenthaltsmöglichkeiten in Japan dar, darunter MEXT Stipendien, DAAD Stipendien, der deutsch-japanische Redewettbewerb und das Working-Holiday Visum.
Im Anschluss fanden drei Vorträge von ehemaligen Teilnehmern des JET-Programms statt, welche in diesem Jahr ihre Japanaufenthalte beendet haben. Alle drei Teilnehmer waren als CIRs in Japan tätig, allerdings unterschieden sich die Aufgabenspektren der drei Teilnehmer stark.
Der erste Referent Herr Matthias Blittersdorf war für vier Jahre von 2014–2018 als „klassischer“ CIR in der Stadt Shimotsuke (Tochigiken) tätig. Während dieser Zeit koordinierte er z.B. die deutsch-japanische Städtepartnerschaft zwischen Ishibashi (einem Ortsteil von Shimotsuke) mit dem deutschen Steinbrücken. Des Weiteren war er an lokalen Schulen unterwegs, bot einen Deutschsprachkurs an und redigierte eine eigene Seite der lokalen Städtezeitung.
Zweiter Referent war Herr Go Theisen, der seine Position selbst als Coordinator International Business (CIB) und nicht CIR beschrieb. Er war für die Koordination des wirtschaftlichen Austausches zwischen Fukushimaken und dem deutschen Partnerbundesland NRW zuständig. Einen Schwerpunkt seiner Aufgabe bildete die Förderung des Medizintechnik Clusters Fukushima und der Austausch/die Netzwerkbildung mit Unternehmen der gleichen Sparte aus NRW. Vor diesem Hintergrund war es nicht überraschend, dass er während seines dreijährigen Aufenthaltes von 2015–2018 in Fukushima 17 Dienstreisen nach Deutschland unternehmen musste.
Den Abschluss bildete der Vortrag von Frau Lena Czepera, welche von 2016–2018 für zwei Jahre in Kumamotoshi tätig gewesen ist. Ihr oblag in dieser Zeit als CIR die Promotion von Sportveranstaltungen insbesondere die Planung zweier sportlicher Großereignisse, die im Jahre 2019 in Kumamoto stattfinden werden, die Damen Handball-WM sowie der Rugby Worldcup. Beide Großveranstaltungen werden im Vorfeld der olympischen Spiele 2020 den Fokus auf Japan lenken und zugleich als regionale Fördermaßnahmen, für die durch die Erdbeben vom April 2016 stark in Mitleidenschaft gezogenen Region Kumamoto dienen.
Im Anschluss hatten die Teilnehmer der Veranstaltung die Möglichkeit den Referenten und Organisatoren Fragen zum JET Programm und auch dem Alltag in Japan zu stellen. Abschließend hat die japanische Botschaft die ehemaligen Mitglieder des JET Programmes sowie ausgewählte Gäste zu einem Empfang in der Botschaft eingeladen.
Forschungsbericht: „Untersuchung der Lebens- und Arbeitsumstände von Arbeitern in deutschen kerntechnischen Anlagen“
von Clubmitglied Felix Jawinski
Im Rahmen des durch den Club-Fonds für den wissenschaftlichen Austausch zwischen Deutschland und Japan (FWADJ) geförderten Projekts „Untersuchung der Lebens- und Arbeitsumstände von Arbeitern in deutschen kerntechnischen Anlagen" verweilte Prof. Kazumi Takaki (Universität Gifu) im Zeitraum vom 3.–12. November 2018 als Gast in der Japanologie der Universität Leipzig. Das Projekt ist Teil einer größer angelegten Studie, die in Japan durch das von Wissenschaftlern, Gewerkschaftlern, Aktivisten und ehemaligen Arbeitern der Kernindustrie geleitete „Netzwerk zur Unterstützung von strahlenexponierten Arbeitern“ (Hibaku rōdō o kangaeru nettowāku, Solidarity Network for Irradiated Workers) koordiniert wird. Das seit 2017 laufende Projekt strebt dabei an, nicht nur „objektiv“ vergleichbare Dinge wie Strahlenschutzrichtlinien und Arbeitsschutzbestimmungen zu kontrastieren, sondern durch das Einbeziehen sozialwissenschaftlicher Interviewforschung die tatsächlichen Gegebenheiten im (Um)feld der kerntechnischen Anlagen in verschiedenen nationalen Kontexten zu analysieren.
Insbesondere sollen durch verschiedene Feldforschungsaufenthalte und Studienreisen in Frankreich, Südkorea, den Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland die gewerkschaftliche Beschäftigung mit dieser Arbeitnehmerschaft beschrieben sowie die individuell erlebten Erfahrungen einzelner Arbeitnehmer erfasst werden, um diese dann den Gegebenheiten in Japan gegenüberstellen zu können.
Im Zuge der gemeinsamen Forschungsreise von Frau Prof. Takaki und mir in Deutschland wurde an mehreren Schwerpunkten gearbeitet. Erstens haben wir die bisher zu diesem Thema gesammelte Literatur gesichtet, teils gemeinsam ins Japanische übersetzt und den verschiedenen Teilbereichen des Projekts zugeordnet. Im Rahmen der Forschungsreise haben wir zweitens mehrere Experteninterviews geführt. Dafür sprachen wir mit einer der großen Gewerkschaften, die mehr als die Hälfte aller im kerntechnischen Bereich tätigen Energieunternehmens-Beschäftigten vertritt. Hinzuweisen ist hier jedoch darauf, dass diese Gewerkschaft nicht jene Arbeiter vertritt, die in den Statistiken als sogenannte „Fremdarbeiter/Fremdpersonal“ gelistet werden. Letztere jedoch sind in den Zeiten der Revisionsarbeiten das Rückgrat, ohne dass der Betrieb der kerntechnischen Anlagen in Deutschland, aber auch in Japan, nicht möglich gewesen wäre. Die Auseinandersetzung mit der Rolle der Gewerkschaften für diesen Teil der Arbeitnehmerschaft bleibt vorläufig als Desiderat bestehen.
Weiterhin wurde beim Besuch des Referats für kerntechnische Anlagen in Südbayern im Bayerischen Landesamt für Umwelt in Augsburg exemplarisch in Erfahrung gebracht, wie die behördliche Aufsicht des Strahlenschutzes in kerntechnischen Anlagen auf Länderebene funktioniert und wie die Zusammenarbeit dieser untersten Verwaltungseinheit mit dem Bundesamt für Strahlenschutz vonstattengeht. Beim Besuch des Bundesamts für Strahlenschutz als dem obersten Strahlenschützer in Deutschland wurden nicht nur die Zuständigkeiten erläutert, sondern auch veranschaulicht, wie der Strahlenschutz in anderen Berufsgruppen erfolgt.
Im Nachgang dieses Gesprächs wurde jedoch klar, dass die teils sehr hohen Sicherheitsbestimmungen in Deutschland nicht in allen europäischen Nachbarstaaten gleichermaßen gehandhabt werden. Ein Unterschied liegt darin, dass die Arbeitnehmerschaft in Japan fast ethnisch homogen zu sein scheint, während in Deutschland aufgrund des europäischen Binnenarbeitsmarktes sehr diverse Belegschaftszusammensetzungen vorzufinden sind, was die Arbeitgeber wiederum vor andere Herausforderungen stellt. Ein zweiter Unterschied liegt darin begründet, dass strahlenschutztechnischen Regularien auf der einen Seite in Japan zwar an internationale Empfehlungen gebunden sind, aber nur durch nationale Vorgaben bestimmt werden, wohingegen die deutschen Gesetze und Richtlinien direkt an die europäischen Vorgaben gebunden sind, letztere aber in verschiedenen nationalen Kontexten sehr unterschiedlich implementiert und gelebt werden.
Weiterhin konnte in einem Gespräch mit ehemaligen Arbeitnehmern aus diesem Arbeitsumfeld aus erster Hand erfahren werden, wie sich deren Arbeitsalltag gestaltete und welche Bedeutung die Arbeit für sie und ihre Familien spielte. Darüber hinaus konnte an diesen Beispielen nachvollzogen werden, welche gesundheitlichen Nachwirkungen die jahrzehntelange Arbeit als strahlenexponierte Person haben kann und welche verwaltungstechnischen und juristischen Prozedere in Deutschland im Unterschied zu Japan zu durchlaufen sind, bis ein erkrankter Arbeiter seine Erkrankungen ggf. als berufsbedingte Erkrankung anerkennen lassen kann. Als dritten Schwerpunkt hatte dieses Teilprojekt sich die Aufgabe gesetzt, die in diesem diskursiven Raum aktiven Diskursteilnehmer zu erschließen. Ähnlich wie in Japan verlaufen die Diskussionslinien zwischen den beiden Lagern innerhalb des atomaren Diskurses sehr trennscharf. Es wurde deutlich, dass die unterschiedlichen Herangehensweisen und Betrachtungen hinsichtlich diverser Problemstellungen so weit auseinanderliegen, dass eine Vermittlung unmöglich scheint.
Die Ergebnisse dieser Studie werden als Teil des Forschungsprojektes in Japan in eine Publikation einfließen und es ermöglichen, die unterschiedlichen Strukturen des Strahlen- und Arbeitsschutzes sowie der tatsächlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter in kerntechnischen Anlagen zu vergleichen.
Auch im Namen von Prof. Takaki möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal für die Zuwendung im Rahmen des Fonds für den wissenschaftlichen Austausch zwischen Deutschland und Japan (FWADJ) bedanken, ohne die die Bearbeitung dieses Themas im Forschungsverbund nicht möglich gewesen wäre.
Repräsentation des Clubs auf externen Veranstaltungen
- 29.9.2018: European Research Day, Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus
- 31.10.2018: 30-Jahr-Feier des DIJ, Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus
- 3.11.2018: 7. Clubtreffen in Japan, Kyoto | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus, Sabine Ganter-Richter und Dr. Arnulf Jäger-Waldau
- 6.11.2018: Gedenkfeier zum Ende des 1. Weltkrieges in der deutschen und französischen Botschaft, Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus
- 15.11.2018: Verleihung des Merck Kakehashi Preises, Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus
- 18.11.2018: Gottesdienst mit der deutschsprachigen katholischen Kirchengemeinde St. Michael Tokyo, der deutschsprachigen evangelischen Kirchengemeinde Kreuzkirche Tokyo und der französischsprachigen katholischen Kirchengemeinde Tokyo zum Gedenken an das Ende des 1. Weltkrieges in der Kreuzkirche Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus
- 23.–25.11.2018: Jahrestagung der Vereinigung für Sozialwissenschaftliche Japanforschung im Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin | Prof. Dr. Roza Maria Kamp und Dr. Alexander Olbrich (Regionalgruppe Berlin-Brandenburg des JSPS-Clubs)
- 6.12.2018: Weihnachtsfeier der Konsular- und Rechtsabteilung der Deutschen Botschaft Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus
- 12.12.2018: Französischer Wissenschaftstag Tokyo, Maison Franco Japonais, Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus
- 13.12.2018: Weihnachtsfeier der Wirtschafts- und Wissenschaftsabteilung der Deutschen Botschaft Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus
- 13.12.2018: Weihnachtsfeier des DAAD Büros in Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus
- 18.12.2018: Weihnachtsfeier der Japanisch-Deutschen-Gesellschaft Tokyo | Prof. Dr. Heinrich Menkhaus
Neue Clubmitglieder
- Fatma Gul Kandemir
Universität Ulm
Kyoto University 2018* - Renée Patrizia Schulz
Osaka University 2018–2020* - Dr. Jens Stellhorn
Universität Marburg
Kumamoto University 2016–2018*
* von JSPS/STA geförderter Forschungsaufenthalt in Japan
Nachruf auf Yoshiko Watanabe-Rögner
vom Vorsitzenden und Landesbeauftragten Japan des JSPS-Clubs Prof. Dr. Heinrich Menkhaus
Für die Geisteswissenschaftler, für die Japan Gegenstand ihrer Beschäftigung ist, ist sie conditio sine qua non und für die Naturwissenschaftler wenigstens wünschenswert: die Kenntnis der japanischen Sprache und Schrift. Deren Vermittlung hatte sich unser langjähriges Mitglied Yoshiko Watanabe-Rögner verschrieben. Sie ist am 28. Oktober 2019 im viel zu jungen Alter von 67 Jahren von uns gegangen, betrauert insbesondere von ihrem Ehemann, unserem Club-Mitglied Matthias Rögner. Bei unserem Symposium in Frankfurt in diesem Jahr waren beide zuletzt gemeinsam dabei.
Wer den Namen Yoshiko Watanabe-Rögner in eine Suchmaschine eingibt, findet sofort ihre Publikationen, beliebte Lehrbücher der japanischen Sprache allesamt. Doch ihre Werke gehen darüber hinaus. Sie hat zwei deutschsprachige Bildwörterbücher zur Einführung in die japanische Kultur vorgelegt, von denen eines im NvC vorgestellt wurde (NvC 2/2017). Auf der anderen Seite hat sie, die seit 1981 in Deutschland lebte, ihren japanischen Landsleuten in mehreren Auflagen über den „Alltag in Deutschland“ berichtet. Selbstverständlich hat sie die japanische Sprache an verschiedenen Schulen und Hochschulen auch selbst unterrichtet.
Aber die Verstorbene entwickelte noch einen anderen Schwerpunkt. Im Jahre 2012 gründete sie den Verein DeJaK-Tomonokai e.V., der sich die Aufgabe stellte, betagte Japaner in Deutschland eine „kultursensible Pflege“ durch speziell geschulte Fachkräfte angedeihen zu lassen. Diese Gesellschaft wuchs schnell und machte ihre Vorsitzende zur gefragten Gesprächspartnerin im Rahmen von Pflegeinrichtungen in Deutschland, deren Aufgabe die Altenbetreuung in einer Migrationsgesellschaft ist. Für dieses Engagement wurde sie vom Bundesland Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
Die Mitglieder des JSPS-Clubs trauern zusammen mit Matthias Rögner und den gemeinsamen beiden Töchtern um die Verstorbene. Wir wissen ihre Urne im buddhistischen Tempel (EKO-Haus) in Düsseldorf, den wir bei unserer Veranstaltung „Mitglieder laden Mitglieder ein“ am 10. November 2006 besichtigt haben, in guter Obhut.
Termine
- 24. und 25.05.2018: Japanisch-deutsches Symposium „Art, Architecture and Technology“ in Wien
Wenn Sie Beiträge zu Veranstaltungen, Publikationen etc. im Newsletter veröffentlichen möchten, wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Anke Scherer. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge!
Impressum
Herausgeber:
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Redaktion: Prof. Dr. Anke Scherer
Mitarbeit: Dr. Meike Albers-Meindl
Verantwortlich:
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