Der JSPS-Club: Das Japan-Netzwerk 06/2012

Hohe Auszeichnung für deutsch-japanische Alumnivereinigung

Die Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V. (JSPS-Club) wurde mit dem Preis des japanischen Außenministeriums für die vorbildliche Pflege der Beziehungen mit Japan auf wissenschaftlichem Gebiet ausgezeichnet. Der japanische Botschafter in Deutschland, Takeshi Nakane, überreichte dem Vorsitzenden, Heinrich Menkhaus, am Dienstag, dem 25. September 2012 in Bonn die Urkunde.

Botschafter T. Nakane und Vorsitzender H. Menkhaus mit der Urkunde des japan. Außenministers (Foto: Arne Meindl)

Mit diesem Preis zeichnet das japanische Außenministerium alljährlich Personen und Organisationen aus, die sich weltweit auf dem Gebiet der kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Japan und anderen Ländern besonders engagieren. In diesem Jahr wurden 62 Personen und 18 Organisationen ausgezeichnet. In Deutschland zählen neben der Deutschen Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V. noch zwei Personen zu den Ausgezeichneten.

In seiner Laudatio hob der japanische Botschafter den großen Verdienst des JSPS-Clubs für die Vertiefung der wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan hervor.

Der Vorsitzende Heinrich Menkhaus freut sich in seiner Dankesrede: „Diese Auszeichnung ist nicht nur eine schöne Anerkennung für die Aktivitäten unserer Gesellschaft. Sie motiviert uns auch, in Zukunft den eingeschlagenen Weg mit großem Engagement weiter zu verfolgen.“

JSPS Alumni Club Award

Eine Innovation in diesem Sinne stellt der „JSPS Alumni Club Award“ dar. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V. herausragende Beiträge zum wissenschaftlichen Austausch, Kooperation und Netzwerkbildung zwischen dem deutschsprachigen Raum und Japan.

Der Preis wird in der Regel jährlich an zwei Personen vergeben. Es können sowohl etablierte Wissenschaftler als auch Angehörige des wissenschaftlichen Nachwuchses nominiert werden. Die Preisträger erhalten einen Hin- und Rückflug mit der Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) für die Strecke Deutschland – Japan bzw. in umgekehrter Richtung.

Außerdem sind Zuschüsse für Bahnreisen im jeweiligen Land vorgesehen. Die Mitglieder des JSPS-Clubs haben das Vorschlagsrecht für den JSPS Alumni Club Award und können Nominierungen bis Ende Oktober einreichen. Der JSPS Alumni Club Award wird bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V. im Rahmen des gemeinsam mit der Japan Society for the Promotion of Science veranstalteten Symposiums verliehen. Die erste Preisverleihung ist am 26. April 2013 in Köln vorgesehen.

(Sabine Ganter-Richter, Vorstandsmitglied)

Weitere Informationen zum JSPS Alumni Club Award


Rechenschaftsbericht Erdbebenspenden

Am 11. März 2011 ereignete sich das große Tohoku Erdbeben, das zwei weitere Katastrophen nach sich zog: den Tsunami und die Havarie des Kernkraftwerkes Fukushima. Wie andere im deutsch-japanischen Austausch aktive Organisationen rief auch der JSPS-Club seine Mitglieder zu einer Spendenaktion für die von der Dreifachkatastrophe Betroffenen in Japan auf.

Die stellvertretenden Schulleiter Herr Kohiyama und Herr Mogami, die Verwaltungsleiterin Frau Kawasaki und der Verfasser (v.l.n.r.) in der Gehörlosenschule Koriyama, Präfektur Fukushima (Foto: Heinrich Menkhaus)

Die stellvertretenden Schulleiter Herr Kohiyama und Herr Mogami, die Verwaltungsleiterin Frau Kawasaki und der Verfasser (v.l.n.r.) in der Gehörlosenschule Koriyama, Präfektur Fukushima (Foto: Heinrich Menkhaus)

Wegen des Vereinszwecks konnte der Club selbst nur Mittel für den wissenschaftlichen Austausch mit Japan einwerben, gab aber auch eine Spendenadresse für humanitäre Unterstützung für das Kinderheim Fujinosono an seine Mitglieder weiter. Die daraufhin eingehenden Spenden für den akademischen Austausch beliefen sich auf über 7000 Euro, die der Club aus Eigenmitteln aufrundete.

Aus der Mitte der Mitglieder gab es zwei Vorschläge für die Mittelverwendung. Matthias Rögner (Ruhr Universität Bochum) schlug die Vergabe an einen Forscher von der ingenieurwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tohoku in Sendai vor. Uozumi Nobuyuki arbeitet dort im Bereich der Energiegewinnung aus Bakterien und sein Labor hatte durch das Erdbeben Schaden genommen. Annette Leonhardt (LMU München) vermittelte über ihre Kollegin Matsufuji Midori von der Universität Tsukuba zwei Gehörlosenschulen in den Präfekturen Miyagi und Fukushima. Beide Schulen forschen auch in wissenschaftlichen Projekten.

Der Vorstand des Clubs entschied, den genannten Spendengesamtbetrag aufzuteilen und 450.000 Yen an die Tohoku Universität und jeweils 230.000 Yen an die beiden Gehörlosenschulen zu überweisen. Dass die Spendengelder des JSPS-Clubs sinnvoll eingesetzt worden sind, davon hat sich der Verfasser bei einem persönlichen Besuch vor Ort überzeugt.

Allen Spendern gilt nicht nur der Dank des Clubs, sondern auch der der Begünstigten, den der Verfasser allerorten gebeten wurde weiterzugeben. Der JSPS-Club nimmt weiterhin Spenden für wissenschaftliche Einrichtungen entgegen. Auch in Fujinosono fehlt noch Geld.

(Heinrich Menkhaus, Vorsitzender)

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