Neues vom JSPS-Club 04/2003


Aus dem Vorstand

Der Vorstand hat sich in der letzten Zeit in seiner Zusammensetzung verändert. Im Mai 2003 ist der Vorsitz von Prof. Uwe Czarnetzki an das Vorstandsmitglied Prof. Heinrich Menkhaus übergegangen, Prof. Czarnetzki ist als Mitglied des Vorstands zurückgetreten und PD Dr. Andreas Marx als kooptiertes Mitglied in den Vorstand eingetreten.

Zu seinem Rücktritt erklärt Prof. Czarnetzki folgendes:

Vor acht Jahren wurde die 'Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V.' gegründet. Seit dieser Zeit hatte ich die Ehre, dem Verein als Vorsitzender zu dienen. Auf der Mitgliederversammlung im Mai ist nach vorheriger Abstimmung im Vorstand der Vorsitz an meinen Kollegen Prof. Heinrich Menkhaus übergegangen. Ich selbst bin als Mitglied des Vorstands zurückgetreten. Der Rücktritt resultiert allein aus Veränderungen meines privaten und beruflichen Umfeldes, die an dieser Stelle etwas näher ausgeführt werden sollen.

Innerhalb der genannten acht Jahre hat sich der Verein, wie ich glaube, sehr positiv entwickelt. Die wichtigsten Punkte sind vielleicht: stabile Mitgliederzahlen, erfolgreiche jährliche deutsch-japanische Symposien, ein kleines Stipendienprogramm, regelmäßige Beratung neuer Stipendiaten bei der Alexander von Humboldt-Stiftung, eine Reihe kleinerer Publikationen, die große Resonanz gefunden hat, und schließlich dient der Verein JSPS als weltweites Modell für die Bildung von JSPS-Alumni-Vereinigungen auch in anderen Ländern. Eine schöne Bilanz, aber keineswegs Grund, sich darauf auszuruhen. Es gibt eine zunehmende Zahl laufender Verpflichtungen des Vereins und viele neue Aufgaben, die es gilt anzupacken. Dies erfordert nicht zuletzt einen Vorsitzenden, der mit Einsatz und Engagement diese Aufgaben angeht. Die Zeit zu finden, dies in einem Maße zu tun, das Ihren und meinen Ansprüchen genügt, ist mir in letzter Zeit aber immer schwerer gefallen.

Die Ursache erklärt sich leicht aus der Entwicklung meiner privaten und beruflichen Lebensumstände. Im Jahr 1999 habe ich mich an der Universität Essen nicht nur mit einem Thema aus der Plasmadiagnostik habilitiert, sondern auch den viel entscheidenderen Schritt vom Junggesellendasein in den Ehestand mit meiner Frau Naoko vollzogen. Im darauffolgenden Jahr wurden zur großen Freude der Eltern unsere Zwillinge Maiko und Iori geboren, was nebenher auch noch einen Umzug bedingte. Wieder ein Jahr später wurde ich an die Ruhr-Universität Bochum auf den Lehrstuhl für Plasma- und Atomphysik in der Nachfolge von Prof. Kunze berufen. Seitdem war ich u.a. erfolgreich an der Beantragung von zwei Sonderforschungsbereichen sowie weiterer Forschungsvorhaben beteiligt. Der Lehrstuhl hat mit meiner Berufung eine thematische Neuorientierung von bisher meist hoch ionisierten, heißen Plasmen hin zu den sogenannten Niedertemperatur- oder Nichtgleichgewichtsplasmen erfahren, was u.a. auch mit einer völligen apparativen Umstrukturierung verbunden ist. Wie üblich zieht so eine Berufung nicht zuletzt schnell weitere Verpflichtungen wie Gutachtertätigkeit und Mitarbeit in wissenschaftlichen Komitees nach sich.

In dieser Situation musste schließlich eine Entscheidung dahingehend getroffen werden, welche Aufgaben ich gleichzeitig sinnvoll wahrnehmen und ausfüllen kann. Als Vater und Ehemann bin ich nicht ersetzbar, als Lehrstuhlinhaber trifft dies zumindest bedingt zu, und als Vorsitzender ist der Kollege Menkhaus eine exzellente Wahl.

Die Entscheidung des Rücktritts ist mir emotional nicht leicht gefallen, doch rational ist sie zwangsläufig. Selbstverständlich gehöre ich dem Verein weiterhin als Mitglied an und werde mit unvermindertem Interesse, aber nun weniger Actio teilhaben. Für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung über all die Jahre möchte ich mich noch einmal herzlich bedanken. Insbesondere gilt mein Dank aber dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des JSPS-Büros in Bonn, deren Einsatz und tatkräftige Hilfe viel mehr zur Entwicklung des Vereins beigetragen haben als die Arbeit des Vorsitzenden. Ich wünsche dem Verein weiterhin viel Erfolg, alles Gute und dem neuen Vorsitzenden vielfältige Unterstützung durch aktive Mitglieder.

(Bochum, den 13.08.03, Uwe Czarnetzki)


Als kooptiertes neues Vorstandsmitglied betreut PD Dr. Andreas Marx den Internetauftritt der Deutschen Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V. und wird an der Planung und Organisation von Veranstaltungen mitarbeiten.

Herr Priv.-Doz. Dr. Andreas Marx ist Diplom-Chemiker. Er hat 1988 mit dem Chemiestudium in Freiburg im Breisgau begonnen. Nach dem Vordiplom 1990 wechselte er an die Ruhr-Universität Bochum. Nach einem einjährigen Aufenthalt von 1991–1992 an der Sussex University, England, erhielt er 1993 sein Diplom in Chemie von der Ruhr- Universität Bochum. Im Anschluss ging er zur Promotion an die Universität Basel, wo er 1997 im Gebiet der Organischen Chemie / Bioorganischen Chemie promovierte. Im Winter 1997 ging er ausgerüstet mit einem Postdoktoranden-Stipendium der EU / JSPS nach Japan. Der Aufenthalt in Japan begann mit einem viermonatigen Japanisch-Sprachkurs in Tokyo, bevor Herr Marx im April 1998 für seine Forschungsarbeiten an die Nagoya University wechselte.

Mit dem Wechsel nach Japan ging auch ein Wechsel des Forschungsgebiets einher. An der Nagoya University beschäftigte sich Herr Marx mit Katalyseentwicklung für wichtige organisch-chemische Reaktionen, wie sie zum Beispiel in der Synthese von Arzneimittel benötigt und eingesetzt werden.

Im September 1999 begann Herr Marx mit seinen eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten als Habilitand am Kekulé-Institut für Organische Chemie und Biochemie der Universität Bonn, wo er eine unabhängige Nachwuchsgruppe aufbaute und heute noch leitet. Seine Forschungsinteressen liegen im Grenzgebiet der Chemie und Biologie. Er beschäftigt sich mit chemischen und biologischen Eigenschaften und Funktionen des Erbguts, den Nukleinsäuren, wobei Methoden der Organischen Synthese kombiniert mit denen der Molekularbiologie zum Einsatz kommen. Im Juli 2003 schloss Herr Marx seine Habilitation ab und wurde zum Privatdozent mit der Venia Legendi für die Fächer Organische Chemie und Biochemie ernannt.


!! Terminankündigung !!

Am 14./15 Mai 2004 findet in Halle das nächste Treffen ehemaliger JSPS-Stipendiaten statt, das im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums gemeinsam von dem JSPS Liaison Office Bonn und der Deutschen Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten organisiert wird.

Treffen der Regionalgruppe
Rhein-Ruhr

Essen | 26. März 2024
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Mitglied Prof. Dr. Uwe Czarnetzki wird im März 2024 mit dem „Plasma Materials Science Hall of Fame Prize“ ausgezeichnet.
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Wissenschaftlicher Gesprächskreis (WGK)
Tokyo | 9. April 2024
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Symposium „How We Can Learn from Nature“
Braunschweig | 24./25. Mai 2024
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Mitglied Prof. Dr. med. Tanja Fehm wird 2023 mit der Auszeichnung der Klüh-Stiftung ausgezeichnet
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Neues vom Club 03/2023
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Das Zoom-Video „Kampo: Traditionelle Medizin in Japan“ vom 7. Treffen der Regionalgruppe des JSPS-Clubs Rhein-Ruhr am 21. November 2023 steht im Mitgliederbereich auf der Seite „Vorträge von Mitgliedern“ für alle Club-Mitglieder zur Verfügung.