Dr. Christian Steineck

Fachgebiet: Bioethik

Diagnose Krebs: Vom Umgang mit der Angst

Die Medizin macht große Fortschritte, doch sterben noch immer fast 30% der Menschen in Japan an Krebs. Die Diagnose Krebs löst daher bei den Betroffenen und ihren Angehörigen Angst und Unsicherheit aus. Und nicht jeder Mensch reagiert gleich. Die Bandbreite reicht von Verleugnung, Verzweiflung und Resignation bis Kampfbereitschaft und Optimismus. Für Steineck ist nicht nur eine exzellente medizinische Behandlung wichtig, sondern der Patient mit seinen individuellen Sorgen, die die Krebserkrankung mit sich bringt. Wie soll die Medizin mit den Krebskranken und ihrer Angst umgehen? Wie soll man dem Patienten die Diagnose nahe bringen? Was darf die Gesellschaft vom Einzelnen, was der Einzelne von der Gesellschaft erwarten?

Ein weiterer Teil der Forschung Steinecks ist die Beschäftigung mit einer unerwarteten Folge des medizinischen Fortschritts und zugleich ein heikles Thema in Bezug auf die so oft tödlich endende Krankheit Krebs: Der Mensch weiß und kann viel mehr als früher, aber er ist unsicher, ob er sein ganzes Potenzial auch ausschöpfen darf. So kann man einen Menschen noch eine Weile am Leben erhalten, dessen Gehirn nicht mehr arbeitet. Aber soll man das auch tun? Damit ein Mensch fühlen und denken kann, muss das Gehirn eingeschaltet sein. Ist dieser Mensch dann nicht eigentlich schon tot? Kann ein Mensch tot sein, der noch warm ist und atmet? Wer entscheidet das? Die Ärzte? Die Betroffenen, soweit sie vorher darüber nachgedacht haben? Oder wir alle? Kann die Entscheidung darüber davon abhängen, in welchem Land wir leben? Steineck erforscht, ob Herkunft, Bildung, Glaube etc. bei diesen Fragen eine Rolle spielen. Dazu untersucht und bewertet er Meinungen aus Japan. Er will wissen, ob die Menschen dort die gleichen Fragen und Antworten haben wie wir.

Mehr Informationen zu Dr. Steineck hier.

Christian Steineck, geboren 1966, studierte Japanologie, Philosophie und Musikwissenschaft an den Universitäten Bonn und Kyoto. Während und nach der Promotion an der Universität Bonn (1999) war Steineck als freiberuflicher EDV-Berater tätig. Es folgten Lehraufträge in Philosophie und Japanologie an den Universitäten Bonn und Frankfurt.  2001/2002 war Steineck JSPS- und Humboldt-Stipendiat an der Universität in Kyoto und ist seit 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle Modernes Japan im Projekt „Bioethische Konflikte in Japan“ an der Universität Bonn. Er arbeitet interdisziplinär mit japanischen Kooperationspartnern an den Universitäten Tokyo, Osaka und Okayama aus den Fachbereichen Religionswissenschaft, Bioethik und Jura zusammen.

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